AIL_2017-03
Der Turnusärztemangel führt zu einer VerschärfungderArbeitsbedingungen.Am LKHBludenz reichenpraktisch alle sich in Ausbildung zum Arzt für Allgemeinme dizin befindlichen Turnusärzte aufgrund untragbarer Arbeitsbedingungen die Kün digung ein. Diebereits fürApril inAussicht gestell ten, relevantenZahlen betreffendGehalts reform liegen noch nicht vor was bei den Ärzten wiederum grundsätzlichen Zweifel an der Konzeption des Gehaltsreformpro jektes aufkommen lässt. Unsere Kammer ist turnusmäßigGast geberdes 125.Kam mertages der Öster reichischen Ärzte kammer, in deren Mittelpunkt die mit SpannungerwarteteWahldesneuenÖÄK- Präsidenten steht. Mit Dr. ArturWechsel berger wird erstmals ein Tiroler an der Spitzedes„Ärzteparlamentes“ gewählt. Dermit € 4.000.– dotierte Ärztekam merpreis fürdiebes ten wissenschaftli chen Arbeiten geht heuer zu gleichen Teilen an Dr. Philipp Rein sowieDr. Emanuel Zitt. August/September In Nachfolge von Dr. Christian Bern hardwirdDr.Wolf gang Grabher zum neuen Landessani tätsdirektor und Leiter der Sanitätsabtei lung im Amt der Vorarlberger Landes regierungbestellt. Im Rahmen ei ner Pressekonferenz wird in Wien wird eine Studie zumBe darf an Ärzten und Ausbildungsstellen bis zum Jahr 2030 öf fentlich präsentiert. Damit wird erstmals von allen drei bundesweit für dieMedizi nausbildung relevanten Akteure, Gesund heits- und Wissenschaftsministerium so wie Ärztekammer versucht, gemeinsam derkünftigeBedarf anÄrztinnenundÄrz 2012 April/Mai Inder konstituieren den Vollversamm lung wird MR Dr. Michael Jonas ein stimmig zum Präsi denten gewählt. Vizepräsidenten werden die Kurienobmänner Dr. Hermann Blaß nig und MR Dr. Harald Schlocker. Unter nicht gerade ärzte(kammer)freundlichen politischenRahmenbedingungen erwarten die Kammergremien in den nächsten Jahren wiederum große standespolitische Herausforderungen. ThemaNummer 1 inderKurieder an gestellten Ärzte ist die Gehaltsreform des Landes, deren Prozess langsam in die ent scheidende Phase tritt. Man wartet noch auf die Ergebnisse einer Plausibilitäts prüfung des genanntenGehaltsvergleiches und eine vom Land initiierte Gehaltsver gleichsstudie. Zur Entlastung derSpitalsambulan zen und der fach ärztlichen Praxen hat derVorarlberger Landesgesundheitsfonds die Gesundheits initiativeDermatologie“ entwickelt. Die vomNationalrat beschlossene Ein führung vonWartelisten in den Spitälern wurde alsAktion gegendie„Zwei-Klassen- Medizin“propagiert.DieUmsetzung stößt allerdings auf enorme Schwierigkeiten. Juni/Juli Am 1. Juni tritt für alle überraschend Gesundheitslandes rat Dr. Rainer Gö gele von allen po litischen Ämtern zurück und hinterlässt das hoffnungsvoll angekündigte Gehalts reformprojekt des Landes unvollendet. Die Landesregierung reagiert schnell und präsentiert wenige Tage nach dem Rück trittvonDr.GögelemitDr.ChristianBern harddenneuenGesundheitslandesrat. ten sowie an entsprechendenAusbildungs kapazitäten abzuschätzen. Über politische Einwirkung wird in diversen Medien frühzeitig über fixe Er gebnisse der Verhandlungen zur Gehalts reformberichtet,was zu einerberechtigten Verunsicherung bei den Ärzten führt. Zur Klärung der noch offenen Fragen zur Ge haltsreform übermittelt die Kammer dem Land einenumfangreichenFragenkatalog. Ohne Einbindung der Ärzteschaft bas teln Bund, Ländern und Sozialversiche rung weiter an der in vagen Grundsätzen bekannt gewordenen Gesundheitsreform. Der Entwurf zielt auf eine zunehmen de Bürokratisierung und Zentralisierung, letztendlich auch auf eine Verstaatlichung desGesundheitssystems ab. Für sein außer ordentliches Enga gement in der Pal liativmedizin und um die Vorarlber ger Krebshilfe sowie das Darmkrebsvor sorgeprogramm wird im Bregenzer Fest spielhaus Herrn Univ.-Prof. Dr. Gebhard Mathis der Dr.-Toni-Russ-Preis 2012 ver liehen. Unter demMot to „Lenkung statt Rationierung – wie vielLenkungbraucht das System, wie viel verträgt der Patient?“ findet im Löwensaal inHohenems der sehr gut besuchte 1.Vor arlberger Gesundheitsgipfel statt.Mit die serVeranstaltungsserie will sich die Ärzte kammer aktuellenThemen inderGesund heitspolitikwidmenunddamit einenkon struktiven leisten. Oktober/November Nach langen Vorbereitungen geht mit 1. Oktober die einheitliche Bereitschafts dienstnummer 141 inBetrieb. ImMinisterrat einigen sich ÖVP und SPÖaufdasELGA-Gesetz.DieRegierungs vorlage ist zwar besser als der ursprüng liche Entwurf, doch ohne Nachjustierun gen ist keine funktionierende ELGA zu erwarten. Die ÖÄK inWien fordert dazu einparlamentarisches Expertenhearing. Chronik 2012 – 2017 In diesem kurzen Rückblick können nur einzelne gesundheits- und standespolitische Schlagzeilen undHighlights aus der letzten Kammerperiode 2012 – 2017 herausgegriffen werden. Diese sollen IhnenabereinenEindrucküberdieVielfaltderEreignissevermitteln. ARZT IM LÄNDLE 03-2017 | 13
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