AIL_2017-03

AUS DER KAMMER 2013 Dezember/Jänner Die Art. 15a-Vereinbarung über eine Struktur- und Finanzierungsreform des österreichischen Gesundheitssystems wird im Rahmen einer außerordentlichen Lan­ deshauptleute-Sitzung formell unterzeich­ net. Aufgrund der Proteste und des Agie­ rens der Ärzte in den letztenWochen und Monaten ist es gelungen, zumindest einen Teil derForderungen inderneuenArt.15a- Vereinbarungen unterzubringen. Grund­ sätzlich bleibt dieKritik andem geplanten ZielsteuerungssystemsmitderEinrichtung bürokratischer Strukturen sowie der vor­ gesehenenAusgabendämpfung jedochauf­ recht. Das Gesundheitswissen der Österrei­ cher lässt stark zuwünschen übrig. Im in­ ternationalen Vergleich schneidet unser Land, was die individuelle Gesundheits­ kompetenz angeht, sehr schlecht ab. Im Rahmen einer Pressekonferenz bekennt sich der Verbandes der Gesundheitsberu­ fedazu, dass es auchdieRollederGesund­ heitsberufe ist, diePatienten zu ermutigen, sichGesundheitskompetenz anzueignen. Februar/März DiePalliativstationamLKHHohenems fei­ ert ihr 10-jähriges Bestehen.Anfangs noch wenig bekannt undmancherorts auchmit Skepsis betrachtet, hat sichdiePalliativsta­ tion inden letzten Jahren als sehrwichtige Sparte imBereich derMedizin entwickelt. Palliative Care bei geriatrischen Patienten aber auch bei COPD, terminaler Nieren- oder Herzinsuffizienz werden als Heraus­ forderungen für dieZukunft genannt. Der dringlich erwartete Abschluss der Gehaltsreform zieht sich. Die Vorarbeiten sind zwar sogutwieabgeschlossenunddie zur Gesetzesumsetzung notwendigen Ver­ ordnungen der Landesregierung inAusar­ beitung,dennoch ist derBeschlussnicht in Sicht. Im Rahmen des Jahressym­ posium inFeldkirchwirdPrim. Univ.-Doz.Dr.Lhottazumneu­ enVorsitzenderderGesellschaft derÄrzte gewählt. Eine besorgniserregende Entwicklung zeigt die Anzahl der Medizinstudenten aus Vorarlberg, die sich in wenigen Jah­ ren halbiert hat. Bei der von der Kam­ mer jährlichmit ei­ nem Referenten be­ legten AMS-Veran­ ImAltervonüber96 Jahrenverstirbt in Götzis Altpräsident OMRDr. Leopold Bi­ schof.DieVorarlbergerÄrzteschaft verliert nicht nur einen ihrer großen Präsidenten und einen leidenschaftlichen Kämpfer für die ärztliche Berufsfreiheit, sondern auch einen außergewöhnlichenKollegen. Durch seine große und pi­ onierhafte Arbeit im Bereich derVorsorgemedizin aber auch durch seine vielseitigen Funk­ tionen hat sich OMR Dr. Leo­ poldBischof österreichweithoheVerdiens­ te erworben. DieKammer lädt zu einem weiteren Informationsabend für die neuen Kam­ mermitglieder. Die­ ses Angebot zumKennenlernen der Kam­ mer als Servicestelle und besonders auch zum kollegialen Austausch in lockerer Atmosphäre wird von den Jungärzten ger­ ne angenommen. Geschätzte 900 Ärztinnen und Ärz­ te aus ganz Öster­ reich kommen zum Protestkonvent der ÖsterreichischenÄrztekammernachWien. In einer einstimmig gefassten Resolution wurde die Politik und die Sozialversiche­ rung aufgefordert endlich die detaillierten Pläne für die zukünftigemedizinischeVer­ sorgung auf denTisch zu legen. Auf Landesebe­ ne bringt die Ärzte­ kammer für Vorarl­ berg mit einer Pe­ tition und einem offenen Brief an den Landeshauptmann sowie einem Informationstag in den Or­ dinationen ihren Unmut und massiven Protest gegen die geplante Gesundheitsre­ form zumAusdruck. Auch im Rah­ men einer Presse­ konferenzwarnt un­ sereKammeröffent­ lichvor dendrohen­ den Einschnitten durch die ausschließlich auf ökonomischen Vorgaben und finanz­ politisch motivierten Zielen basierende Gesundheitsreform. Sollte das Vorhaben tatsächlich umgesetzt werden, so hätte das auch fürdieVorarlbergerPatientengravie­ rende und langfristig kaumwieder gut zu machendeNachteile. staltungsreihe„WegenachderMatura“ in­ formiert Präsident MR Dr. Jonas persön­ lich über die mittlerweile sehr guten Be­ rufsaussichten. April/Mai Auch der 2. Vor­ arlberger Gesund­ heitsgipfel im „Lö­ wensaal“ inHohen­ ems ist sehr gut be­ sucht undwidmet sich dem aktuellenme­ dizinischen Thema: „Wie viel Lenkung verträgt der Arzt“ Ein Lösungsansatz von Politik und Sozialversicherung für die zukünftige Gestaltung des Gesundheits­ systems heißt nämlich (zentral-)staatliche Steuerung und würde damit eine massive Einschränkung der ärztlichen Freiheit be­ deuten. Dr.ThomasWin- der aus Dornbirn wird mit dem Preis der Ärztekammer für Vorarlberg aus­ gezeichnet. Die prämierte Arbeit konnte erstmals eine Mutation im GRP78 Gen identifizieren,die für einbesonders aggres­ sives Tumorverhalten beim Magen- und Darmkrebs verantwortlich ist. Mit Unterstüt­ zung der Ärztekam­ mer undderGesell­ schaft für Kardio­ logie starten die ös­ terreichischen Krankenversicherungsträ­ ger die Herzinsuffizienzinformationskam­ pagne„Herz gesund–Gut lebenmitHerz­ schwäche“.Damit sollendieÄrztinnenund Ärzte in ihren therapeutischen und com­ pliancefördernden Bemühungen unter­ stütztwerden. Juni/Juli In seiner Kolumne „Ceterum“ bekrittelt Präsident MR Dr. Michael Jonas, dass in letzter Zeit in der Tagespresse immer wie­ der offene oder mehr oder weniger ver­ steckte Angriffe auf die Ärzteschaft zu finden sind, deren sachlicher Hintergrund in keiner Weise recherchiert, nachgefragt oder sonst auf seinen realenGehalt geprüft wurde. Der Präsident fordert dazu auf, sich über das eigene Lese- und Zeitungs­ konsumverhaltenGedanken zumachen. Vor demHintergrundder imApril be­ schlossenenOrganisations- und Finanzie­ rungsreform des Gesundheitssystems fin­ det in Baden bei Wien der 127. Österrei­ chischeÄrztekammertag statt. 14 | ARZT IM LÄNDLE 03-2017

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