AIL_2017-03

be durch Ärzte an IMS Health GmbH in großemUmfang. Die üblichen Verdächti­ gen (Patientenanwalt Dr. Bachinger, Pati­ entenanwältinDr. Pilz u.a.) üben sichmit unzulässigen Schlussfolgerungen als Tritt­ brettfahrer. Zur Sicherstellung der medizini­ schen Versorgung auf dem Land besteht dringender Handlungsbedarf, in fast al­ len Bundesländern – auch in Vorarlberg – können nicht mehr alle Kassenstel­ len besetzt werden. Die Bundeskurie der Niedergelassene Ärzte startet daher eine österreichweite Kampagne mit starkem spezifischenBundesländer-Bezug. Um den Ärzten eine Übersicht zu ge­ ben, wie die Parteien die Zukunft des Österreichischen Gesundheitswesens se­ hen und welche Pläne und Konzepte sie dazu haben, lädt die Ärztekammer die Vorarlberger Nationalratskandidaten zu einer gut besuchtenPodiumsdiskussion in den„Löwensaal“nachHohenems. Nach monatelangen Vorarbeiten kön­ nen die Verhandlungen einer neuen Be­ triebsvereinbarung nach dem Kranken­ anstalten-Arbeitszeitgesetz finalisiert wer­ den.Das Ergebnis u.a.mit einer vereinbar­ ten maximalen Dauer verlängerter Anwe­ senheitsdienste von 25 Stundenundderen Junktimierung auf befristeten Dauer von 2 Jahren mit der Implementierung zeit- und anforderungsgerechter Arbeitszeit- undDienstmodellekann sich sehen lassen. Oktober/November Ärzte inVorarlbergundTirolmüssenheu­ er für eine arbeitsmedizinischeAusbildung keine weitenWege in den Osten auf sich nehmen. Die Österreichische Akademie fürArbeitsmedizinbietet einenmit Selbst­ studium kombinierten Ausbildungslehr­ gang zumArbeitsmediziner an, der inHall imTirol bzw. inSchlossHofen stattfindet. Landesregierung und Gebietskranken­ kassen präsentieren im Rahmen einer Pressekonferenz im Landhaus in Bregenz Inhalte des Landeszielsteuerungsvertrages. Eine Einbeziehung der Ärztekammer, er­ folgtenicht. 2014 Dezember/Jänner 2013 war das Jahr der längst überfälligen Gehaltsreform. Dieses außerordentliche Projekt war mit Jahresende soweit abge­ schlossen,dassalleÄrztinnenundÄrzte im Land, die davon profitieren, ins neue Ge­ haltsschemawechselnkönnen. Die Vollversammlung beschließt auch eine umfangreiche Novellierung der Ver­ ordnung über die ärztliche Fortbildung wobei der Gültigkeitszeitraum des DFP- Diploms auf fünf Jahre verlängert und die erforderlichen Fortbildungspunkte mit 250 Punkten in einem Fortbildungszeit­ raum von5 Jahrenneu festgelegtwerden. Nach intensiven Verhandlungen mit der Gewerkschaft der Privatangestell­ tenwirdderKollek­ tivvertrag für Arzthelferinnen an die reale Situation angepasst unddieMindestgehäl­ ter je nach Qualifikation um rund 17 bis 20 Prozent erhöht. Im Gegenzug werden wesentliche Forderungen der Ärztekam­ mer, wie z.B. die Flexibilisierung der Ar­ beitszeiten, erfüllt. ImRahmeneinerPressekonferenzwer­ den die Ergebnisse der aktuellen Turnus­ ärztebefragung präsentiert. Insgesamt zei­ gen die Ergebnisse neuerlich eine Verbes­ serungstendenz,besondersdieQualitätder nichtärztlichenRoutinetätigkeitenhat sich nach Einführung eines landesweiten Tur­ nusärztetätigkeitsprofiles signifikant ver­ bessert. Allerdings besteht weiterhin noch ein deutliches Entwicklungspotential in SachenAusbildungsqualität,auchdie lang­ jährige Forderung nach finanzierter Lehr­ praxis bleibt bestehen. Mit dem Beschluss über einen neu­ en Bundeszielsteuerungsvertrag definie­ ren Bund, Länder und der Hauptverband der Sozialversicherungsträger die Aufga­ bender geplantenGesundheitsreform.Zu­ nächst sollen dieVersorgungsaufträge und die Rollenverteilung in der Primärversor­ gung, in der ambulanten spezialisierten Versorgung und der stationären Versor­ gungdefiniertwerden.Weitere strategische Ziele sind die Reduktion der Kranken­ haushäufigkeit und die bedarfsorientiert Anpassung derVersorgungsdichte. Bislang ist die Ärztekammer nicht in die geplante Reform einbezogen. August/September Die Arbeitsbedingungen in Österreichs Spitälern lassennachwie vor zuwünschen übrig. Vor allem die Belastungen und der damit einhergehendeArbeitsdruck sind in denvergangenen Jahrenneuerlichgewach­ sen, und auch die Arbeitszeit ist noch im­ merviel zuhoch.Das zeigt eineaktuell von derBundeskuriederAngestellteÄrzteprä­ sentiert IFES-Studie. Das mediale Sommerloch füllen heu­ er Schlagzeilen über die Datenweiterga­ Nachmehrmali­ genVerschiebungen startet am 1. Januar das Österreichische Brustkrebs-Früher­ kennungsprogramm „früh erkennen“ und löst die Bestimmungen über die bisherige Vorsorgemammographie ab. Mit Jahresbeginn wird auch das Por­ tal zur Elektronischen Gesundheitsak­ te (ELGA) in Betrieb genommen. Einzige verfügbare Option ist vorerst der Wider­ spruch zur Teilnahme an ELGA. Befunde werden zurzeit nochnicht gespeichert. Im Rahmen ei­ ner Pressekonferenz wird über die Eini­ gung zur Schaffung eines Vorarlberger Lehrpraxismodells informiert. Trotz ei­ niger Geburtswehen wird damit eine we­ sentliche Grundlage zur Verbesserung der Ausbildungssituation für angehende All­ gemeinmediziner geschaffen. Vorarlberg nimmt mit diesem Projekt wieder einmal eineVorreiterrolle inÖsterreich ein. Februar/März DemWunsch der Ärztekammer, die Ärz­ teschaft in gesundheitspolitische Ent­ scheidungenmiteinzubinden, wird seitens des Landes mit der Abhaltung eines ge­ sundheitspolitischen Dialogs entsprochen. VonMärz bis Juni sind die verschiedenen Fachabteilungen und Primarärzte einge­ laden, ihre Meinungen zur zukünftigen stationären Versorgung in die Diskussion einzubringen. Unter dem Titel „Schützt ELGA unse­ reGesundheitsdaten“hatderVerein„Initi­ ative –Menschen –Rechte“ zu einemVor­ trags- und Diskussionsabend ins „Schloss Amberg“ inFeldkirch eingeladen. Ein aus­ gewiesener Datenschutzexperte äußert dabei schwere verfassungsrechtliche Be­ denken gegen ELGA und zweifelte auch insgesamt anderErreichungder inVerbin­ dung mit ELGA gesteckten, gesundheits­ politischenZiele. Im Berufsinfor­ mationszentrumdes AMS Bregenz in Bregenz informiert die Kammer wiede­ rumMaturantinnenundMaturanten zum ThemaArztberuf. Die Diskussion über die grundlegen­ deReformderpostpromotionellenAusbil­ dung ist invollemGangeund soll bisEnde dieses Jahres abgeschlossen werden. Neue Aspekte sollen die Qualität der Ärzteaus­ ARZT IM LÄNDLE 03-2017 | 15

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