AIL_2017-03

Im Rahmen des jährlichen Symposi­ ums „Medizinische Forschung in Vor­ arlberg“ wurde der Preis der Ärztekammer für Vorarlberg an Dr. Klaus Gasser verliehen. In seiner prä­ miertenArbeit untersuchte er die Erkran­ kungshäufigkeit myeloproliferativer Neo­ plasien bei Patientenmit koronarer Herz­ erkrankung. Im Rahmen der jährlichen Spenden­ aktion unterstützt die Kammer als Sofort­ maßnahme die Erdbebenopfer in Nepal mit einer Spende von € 3.000,–. Juni/Juli Die angespannte Situation bezüglich un­ besetzter Kassenplanstellen hat sich etwas entschärft. Jedoch warnt Kurienobmann Dr. Burkhard Walla vor der kommen­ den Pensionierungswelle. Weiters präsen­ tiert die Ärztekammer fürVorarlberg zwei Maßnahmen zur Verbesserung der Situa­ tion: 1.Verbesserte Honorierung bei nicht be­ setzbarenKassenstellen 2. erweitertes Job-Sharing Die Ärztekam­ mer präsentiert im Rahmen eine Pres­ sekonferenz die Er­ gebnisse der 6. Tur­ nusärztebefragung zur Qualität der Ärz­ teausbildung. Die Ergebnisse zeigten zwar eine signifikante Verbesserung bei den Arbeits- und Ausbildungsbedingungen, bestätigten andererseits aber auch die Be­ denken um den drohenden Ärztemangel. 54Prozent der befragtenTurnusärzte spie­ len mit dem Gedanken, nach der Aus­ bildungVorarlberg zu verlassen Die neue Ärzte-Ausbildung ist ab 1. Juni 2016 in Kraft. Ab sofort kann nur noch die Ausbildung Neu begonnen wer­ den. Die neue Ausbildung umfasst zu­ nächst neun Monate Basisausbildung. Im Anschluss folgen für Allgemeinmediziner 27MonateAusbildung imKrankhaus und weitere sechs Monate in der Lehrpraxis, für Fachärzte 63 Monate Ausbildung im Krankhaus. Gemeinsammit dem Obmann der Bundeskurie nie­ dergelassene Ärzte, Dr. Johannes Stein­ hart, forderte der Präsident der Ärztekam­ mer fürVorarlberg,MRDr.Michael Jonas, imRahmen einer Pressekonferenz inWien eine bundesweite Einführung des Vorarl­ Februar/März Das Thema „Spitalsärzte und Arbeitszeit­ gesetz“ beherrscht weiterhin das Tagesge­ schäft.Die Bundeskurie der niedergelasse­ nenÄrzte schaltet sich einund fordert eine Stärkung der niedergelassenen Ärzte, um die Spitälerwirksam zu entlasten. Bundes­ kurien-Obmann Dr. Johannes Steinhart fordertmindestens 1.300 zusätzlicheArzt­ praxenmitKassenvertrag, sofortigeAufhe­ bung sämtlicher Deckelungen und die so­ fortigeAussetzung zeitraubenderBürokra­ tie indenOrdinationen. Prim.Univ.-Prof. Dr. Heinz Drexel wird von Landes­ hauptmann Mag. MarkusWallnermit dem großen Verdienstzeichen des Landes ausgezeichnet. Die Ärztekammer weist auf denMan­ gel anAllgemeinmedizinern hin und star­ tet auf Eigeninitiative die „Zukunftswerk­ stattAllgemeinmedizin“.DasProjekt küm­ mert sich als erstes um die Problematik Bereitschaftsdienst. Groß ist wieder­ um der Andrang und Informations­ bedürfnis angehen­ der Maturantinnen und Maturanten beim jährlichen Info- Stand der Ärztekammer im Berufsinfor­ mationszentrums desAMS inBregenz um ThemaMedizin. April/Mai Die Ärztekammer für Vorarlberg ver­ anstaltet am10.und 11. April die ers­ ten Visionstage der Ärztekammer für Vorarlberg. Im Rahmen dieser Tage wurden gemeinsammit Men­ schen aus den unterschiedlichsten beruf­ lichenKontexten starkeVisionen und Im­ pulse für eine ganzheitliche Strategie ent­ wickelt. Unter dem Titel „Opt-out und wie geht‘s weiter“ lädt die Kurie der Ange­ stellten Ärzte zu ei­ ner Enquete in die Aula des Krankenhau­ ses Dornbirn. Über 250 hoch motivierte Spitalsärzte, vom Turnusarzt bis zum Pri­ mararzt, nehmen die Gelegenheit wahr, ihreAnliegen imRahmendieser Podiums­ diskussion einzubringen. berger Vorsorgekoloskopie-Projekts und kritisierte die Blockadehaltung der Sozi­ alversicherung im Bereich der Präventiv­ medizin. NachdemgroßenErfolg im letzten Jahr organisiert die Ärztekammer für Vorarl­ bergwiederum ihr„Ärzte-Sommernachts­ fest“diesmal inder InaturaDornbirn. Durch verschie­ dene Charityaktio­ nen kam an diesem Abend wiederum eine stattliche Spen­ densumme inHöhe von € 9.000,– für das HospizVorarlberg zusammen. August/September Das von Bundesministerin Dr. Oberhau­ ser geplante PHC-Gesetz ist ein neuerli­ cher, schwerer Angriff auf das bewährte Gesamtvertragssystem. Erinnerungen an das Jahr 2008werdenwach.Manmuss da­ von ausgehen, dass die Verbesserung der Primärversorgung nur als Deckmantel für die Aushöhlung des Gesamtvertrages der niedergelassenen Ärzte dient. Sollten die bekannt gewordenen Vorstellungen des Gesundheitsministeriums so Gesetz wer­ den, empfiehlt derBundeskurienausschuss der niedergelassenen Ärzte den Länder­ kammern Protestmaßnahmen bis hin zur KündigungdesGesamtvertrages. ImAugust 2015 veröffentlicht das Par­ lament eine Änderung des Allgemeinen Sozialversicherungsgesetztes. Großer Kri­ tikpunkt der Ärztekammer: Zur Sozial­ betrugsbekämpfung wird „Mystery Shop­ ping“ im Ärztebereich eingesetzt. Mit Bespitzelungskationen, wie zB Scheinpati­ enten, absichtlich falschgemachtenPatien­ tenangabe und eigenen Test-E-Cards sol­ len dabei Ärzte besser kontrolliert werden können.DieÄrzteschaft lehntedie geplan­ tenMethodenmit einer eigenen Resoluti­ on und persönlichen Briefen an alle Nati­ onalratsabgeordneten entschieden ab und bezeichnete die Maßnahmen „als völlig unangemessen“. In den letzten Wochen und Monaten wurden mit der Krankenhaus-Betriebsge­ sellschaft intensive Verhandlungen über den Neuabschluss der mit 30. Septem­ ber 2015 befristeten Betriebsvereinbarun­ gen geführt. Im Rahmen einer Informati­ onsveranstaltung kann von der Kurie nun über ein positives Ergebnis der Verhand­ lungen informiertwerden Im Rahmen einer bundesweiten Inse­ ratenkampagne in Regionalmedien warnt auch die Ärztekammer für Vorarlberg vor Engpässen in der flächendeckenden, ARZT IM LÄNDLE 03-2017 | 17

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