AIL_2017-03

V iele interessierte Zuhöre­ rinnen und Zuhörer fan­ den sich abends im großen Saal der Ärztekammer ein, um sich über das interdisziplinäre Schmerz­ board zu informieren. Initiator des Projekts „Schmerzboard Vorarl­ berg“, Kurienobmann Dr. Burk­ hard Walla, begrüßte die Anwe­ senden und die Vortragenden OA Dr. Otto Gehmacher, OÄ Dr. Eva- Maria Mòzes-Balla und, in Vertre­ tung vonPrim.Dr.GeorgWeinlän­ der, OÄ Dr. Peggy Marquart. Die drei Mitglieder des Schmerzboards präsentierten Einblicke in die Ar­ beit im Schmerzboard und imAn­ schluss andie einzelnenPräsentati­ onengab es fürdieAnwesendendie Möglichkeit Fragen zu stellen und einzelnePunkte zudiskutieren.Ne­ benÄrztekammerpräsidentMRDr. Michael Jonas weilte auch Landes­ rat Dr. Christian Bernhard unter denGästen. VGKK-ObmannMan­ fred Brunner ließ sich kurzfristig entschuldigen. Patienten mit chronischem Schmerzsyndrom stellen großeHe­ rausforderungendar.DasSymptom Schmerz ist mit vielen Krankheits­ bildern assoziiert unddie Schmerz­ behandlung Routine. Die teilweise komplexen Fälle können aber mit herkömmlichenmedizinischen Lö­ sungen kaum gelöst werden. Mit dem Schmerzboard Vorarlberg wirdeinoffenesExpertenforuman­ geboten, in dem der Patient durch seinen betreuendenArzt vorgestellt und im Plenum besprochen wird. Im Schmerzboard sind die unter­ schiedlichsten Fachrichtungen ver­ treten, um verschiedene Betrach­ tungsmöglichkeitenmiteinzubezie­ hen. „Aus einerGruppe engagierter Kollegen und Therapeuten ist das interdisziplinäre Schmerzboard am LKHHohenems entstanden. Es hat sich bewährt, komplexe Schmerz­ patienten aus der Sichtweise ver­ schiedener Fachdisziplinen zu be­ sprechen und so ein gemeinsames individuelles Behandlungskonzept für den einzelnenPatienten zu ent­ werfen“, erklärt Oberarzt und Lei­ ter des Schmerzboards Dr. Otto Gehmacher. Ein Patient eignet sich für das Schmerzboard, wenn die Schmerzen länger als sechs Mona­ te bestehenundwenndiverseVort­ herapien und fachärztlicheVorstel­ lungen erfolgt sind. Gemeinsam entwickelnder ein­ reichende Arzt und die Mitglieder des Schmerzboards ein Behand­ lungskonzept, umdem Schmerzpa­ tienten weiterzuhelfen. Das weite­ re Behandlungs- und Abklärungs­ prozedereverbleibt inderHanddes betreuenden Arztes, was eine Stär­ kung des niedergelassenen Arztes als „Case-Manager“ bedeutet. Pri­ mar Priv. Doz. Dr. Günter Höfle, ebenfalls Leiter des Schmerzboards und Starter des internen Schmerz­ boards am LKH Hohenems, ist vom Konzept überzeugt: „Wir ha­ bendieorganisatorischenRahmen­ bedingungen unseres Schmerz­ boards am Tumorboard orientiert. Das garantiert,dassdieFallführung beim Falleinbringenden bleibt und dass eine sehr hohe interdiszipli­ näre undmultiprofessionelle Fach­ kompetenz zurProblemlösungvor­ handen ist“. Kurienobmann Dr. Burkhard Walla freut sich ebenfalls über das neue Projekt: „Ein Vorteil des Schmerzboards ist die interdiszipli­ näre Zusammenarbeit der Ärzte im intra- und extramuralen Bereich. Für die Schmerztherapie bringt dies eine deutliche Qualitätssteige­ rung in Abklärung und Therapie. Es freut mich, dassmeine Idee, das Schmerzboard auch fürdennieder­ gelassenen Bereich zu öffnen, An­ klang gefundenhat“. Das Schmerzboard findet ein­ mal im Monat statt (1. Mittwoch im Monat). Die Anmeldung zum Schmerzboard erfolgt über das Se­ kretariat der Abteilung für Innere Medizin am LKHHohenems (sie­ he Factbox). Anmeldungen soll­ tenbis spätestens 1Woche vor dem Schmerzboard-Termin eingereicht werden. Der einreichende Arzt er­ hält vorab eine Rückmeldung, ob sein Patient für das Schmerzboard geeignet ist. Projektstart istder5.April 2017. Die nächsten Termine sind der 3. Mai und der 7. Juni 2017. Für den niedergelassenen Bereich sind vor­ erst vierPatientenvorstellungenpro Monat angedacht. Kickoff-Veranstaltung: „Schmerzboard Vorarlberg“ Am 8. Februar lud die Ärztekammer fürVorarlberg gemeinsammit denMitgliedern des Schmerz- boards amLKHHohenems interessierteKolleginnenundKollegen indieÄrztekammer ein, umdas neueKonzept desVorarlberger Schmerzboards vorzustellen.Ab sofort könnenauchniedergelassene Ärzte ihre Schmerzpatienten beim im LKHHohenems angesiedelten Schmerzboard vorstellen, um neueMöglichkeitenderTherapiezuentwickeln. V.l.n.r.: Präsident MR. Michael Jonas, Dr. Otto Gehmacher, Landesrat Dr. Christian Bernhard, Kurienobmann Dr. Burkhard Walla und Prim. Priv.Doz. Dr. Günter Höfle Vorarlberger Schmerzboard amLKHHohenems jeden1.Mittwoch imMonat Anmeldungüber das Sekretariat InnereMedizin Tel.: 05576/703/2600 E-Mail: sekretariat.interne@lkhh.at ARZT IM LÄNDLE 03-2017 | 21

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