ARZT IM LÄNDLE
04-2013
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AUS DER KAMMER
Landbevölkerung in
Zukunft ohne ärztliche
Versorgung?
In den nächsten 10 bis 15 Jahren
kommt ein Mangel an Ärzten in
Österreich auf uns zu – dann wird
auch mehr als die Hälfte der Land-
ärzte in Pension sein. Jungärzte
kommen kaum noch nach, da die
Bereitschaft, Landarzt zu werden,
sinkt. Auch die Feminisierung des
Arztberufes ist ein ganz zentraler
Aspekt. Der Hausarzt, die Hausärz-
tin am Land ist anscheinend eine
aussterbende Spezies.
Wer glaubt, dass der drohende
Ärztemangel nur wenige Leute in
entlegenen Gebieten betreffen wird,
der irrt: Unsere Landärzte versor-
gen immerhin 43 % der Bevölke-
rung! Speziell für alte und chro-
nisch kranke Menschen am Land,
deren Zahl laut demographischer
Entwicklung entsprechend steigen
wird, ist der Hausarzt im Ort unver-
zichtbar. Rund tausend Hausbesu-
che macht ein Landarzt pro Jahr, bei
jeder Witterung, auch in der Nacht
und amWochenende.
Da bleibt für Familie und Frei-
zeit wenig Platz. Verständlich, dass
heutige Jungärztinnen und -ärzte
so nicht mehr leben möchten. In
Vorarlberg waren zuletzt fünf Stel-
len ausgeschrieben – mit jeweils
nur einem einzigen Interessenten.
Auch wenn die Politiker seit
Jahren davon reden, dass die Stel-
lung des Hausarztes verbessert wer-
den müsse, wird dessen Aufwer-
tung konsequent ignoriert. Wenn
Politik und Sozialversicherung die
medizinische Versorgung von 43 %
der Bevölkerung sichern wollen,
müssen sie rasch handeln – wir
brauchen
• eine Verbesserung der Ausbildung,
• Lehrpraxen auch auf dem Land,
• leistungsgerechte Vergütungssy-
steme und flexible Arbeitszeiten,
• zumutbare Regelungen für Bereit-
schaftsdienste,
• liberale Formen der Zusammen-
arbeit von Kassenärzten,
• Unterstützung für Landärzte bei
der Organisation von Kinderbe-
treuung, Ordinations- und Wohn-
raum sowie
• die Sicherung bestehender und
Einrichtung neuer Hausapothe-
ken.
Bekanntlich ermöglicht eine Geset-
zesnovelle, dass ab Ende 2013 Apo-
theker in einer Gemeinde mit zwei
Kassen-Allgemeinmedizinern eine
öffentliche Apotheke einrichten
können. Landärzte mit Hausapo-
theke dürfen diese dann noch drei
Jahre lang betreiben, aber nicht an
den Nachfolger übergeben.
Menschen am Land haben
keine Alternative, wenn sie keinen
Hausarzt mehr haben.
... aus der Kurie niedergelassene Ärzte
VON KURIENOBMANN VP DR . HARALD SCHLOCKER
Kurienobmann VP
Dr. Harald Schlocker
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