AIL April 2018

aus der Kammer Zahlen, Daten und Fakten Akademie der Ärzte: Ärztliche Fort- und Weiterbildung Im Rahmen eines Fachmedien-Gesprächs präsentierten Dr. Peter Niedermoser, Präsident des wissenschaftlichen Beirats der Österreichischen Akademie der Ärzte, und Mag. Günther Ochs, Geschäftsführer der Österreichischen Akademie der Ärzte, die aktuellsten Zahlen und Daten der Akademie der Ärzte. I m Jahr 2000 als gemeinnütziger Verein gegründet, ist die Öster­ reichische Akademie der Ärz­ te GmbH mittlerweile die zentra­ le Anlaufstelle für Fortbildungen, DFP und Arztprüfungen. Zentra­ les Ziel der Akademie ist die För­ derung und Weiterentwicklung der medizinischen Fort- und Weiter­ bildung. Die Akademie ist außer­ dem ein enger Kooperationspart­ ner der ÖÄK, der Landesärztekam­ mern und der wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Arztprüfungen Eine wichtige Aufgabe der Akade­ mie der Ärzte ist die Durchfüh­ rung von Arztprüfungen für Allge­ meinmedizin und in den Sonder­ fächern. Bei den Arztprüfungen für All­ gemeinmedizin ist die Zahl der Antritte seit einigen Jahren rück­ läufig, vor allem infolge der geän­ derten Rahmenbedingungen für die Ärzteausbildung seit 2015. Da­ vor waren jährlich konstant knapp 1.000 Kandidaten angetreten. Spä­ testens ab 2020 ist mit einer Hal­ bierung der Antritte zu rechnen. Jährlich gibt es vier Prüfungster­ mine, immer zeitgleich an neun Standorten. 2017 waren es 742 Antritte, da­ von konnten 92 nicht positiv ab­ solviert werden (12,26%) – das ist höher als der langjährige Durch­ schnitt. Aktuell werden außerdem 63 Sonderfächer geprüft – 44 nach al­ ter Ärzteausbildungsordnung 19 gemäß ÄAO 2015. 2017 wurden 55 Prüfungstermine organisiert, bei denen insgesamt 1.482 Antritte re­ gistriert wurden. Davon wurden nur 37 negativ bewertet (2,5 %). Die meisten Antritte gab es in den Fächern Orthopädie/Traumato­ logie (406), Innere Medizin (nach ÄAO 2016: 212) und Anästhesiolo­ gie/Intensivmedizin (108). Diplom-Fortbildungsprogramm Der Fortbildungsnachweis wurde nach letztem, bereinigtem Auswer­ tungsstand zu 95,7% erfüllt. Der­ zeit laufen die Disziplinarverfah­ ren gegen jene Ärzte, die die An­ forderungen nicht erfüllen konn­ ten. 2017 wurden 3.076.386 DFP- Punkte gebucht und 4.604 neue DFP-Diplome ausgestellt – viele nutzten hierfür den Onlineservice (4.289, 93%). Aktuell gibt es online 44.352 DFP-Konten, davon waren es 2017 1.866 Neuregistrierungen (siehe Abb. 1, 2 und 3). Fortbildungsangebot Neben eigenen Veranstaltungen, die von 4.624 Teilnehmern besucht wurden, gibt es ein breitgefächer­ tes Angebot von externen Fortbil­ dungen. Dabei ist eine dynamische Entwicklung zu sehen: standen vor zehn Jahren noch knapp 6.500 ap­ probierte DFP-Angebote zur Ver­ fügung, so waren es 2017 schon 24.950 dokumentiere DFP-Fortbil­ dungen. Die Akademie verzeichnet aktuell mehr als 1.000 unterschied­ liche Anbieter. ÖÄK-Diplome, -Zertifikate und -CPD Diese strukturierten Weiterbil­ dungsangebote sind als Schnitt­ menge der Diplomregelwerke und des DFP zu sehen. Bis auf einzel­ ne Ausnahmen wie z.B. Sport für Ärztinnen und Ärzte sind diese Angebote auf das DFP anrechen­ bar. 2017 gab es 45 Diplomweiter­ bildungen zur Auswahl – um 50% mehr als noch vor zehn Jahren. Die häufigsten Diplome, Zerti­ fikate und CPD nach Inhabern wa­ ren 2017 Akupunktur (4300), Pal­ liativmedizin (3125) und Psycho­ soziale Medizin (2529). Nur ge­ ringe Schwankungen gibt es bei der Anzahl der jährlich ausgestell­ ten Diplome, Zertifikate und CPD (siehe Abb. 4). Sprachprüfung Seit Einführung der Sprachprü­ fung 2005 sind 1.919 Kandida­ ten angetreten. Bis inklusive 2012 stieg die jährliche Zahl antreten­ der Kandidaten von 25 auf 79. Der verstärkte Zuzug ausländi­ scher Ärzte sowie die Einführung der verpflichtenden Absolvierung der Sprachprüfung 2013 verviel­ fachte sich im selben Jahr die Zahl der Prüfungsantritte (Anstieg um 147%). 2017 gab es 24 Antrittstermine und 417 Kandidatinnen und Kan­ didaten. Insgesamt wurden 77 Pro­ zent aller Prüfungen bestanden. Die meisten Prüfungskandidatin­ nen und -kandidaten kommen aus Rumänien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien oder Syrien. Im Durch­ schnitt (seit 2015) ist fast jeder Zweite zwischen 20 und 29, nur fünf Prozent sind 50 Jahre alt oder älter. Es traten etwas mehr Frauen (51%) als Männer zur Prüfung an. 8 | Arzt im Ländle 04-2018

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