AIL Mai 2018

Arzt im Ländle 05-2018 | 27 Abb. 1: Auflichtmikroskopie: Milbe im Milbengang –„Jet with contrail sign“ (Quelle: Dr. L. Kraus) Abb. 4: Scabies norwegica Abb. 2: Skabiesläsionen Fußsohle bei einem Kleinkind (Quelle: Dr. L. Kraus) Abb. 3: Skabies – Sekundär ekzematös umgewandelte Milbengänge Im Falle einer frustranen Be- handlung, Reinfektion oder Resis- tenz der Milben kann eine syste- mische Therapie mit Ivermectin in der Dosierung 200µg/kg Körperge- wicht als Einzeldosis in Erwägung gezogen werden. Hier ist allerdings zu betonen, dass Ivermectin (Stro- mectol®, Scabioral®), im Gegen- satz zu Deutschland oder Frank- reich, in Österreich nicht zur Be- handlung von Scabies zugelassen ist, es handelt sich somit um ei- nen off-label-use, worüber der Pa- tient entsprechend informiert wer- den muss. Für die Scabies norwegica gibt es kein allgemein verbindliches Therapieschema. Neben den oben angeführten Maßnahmen emp- fiehlt sich allerdings der bereits er- wähnte off-label-use von Ivermec- tin 12mg als Einmaldosis in oraler Form. Zusammenfassung • In den letzten Monaten zeigte sich eine deutliche Zunahme der Skabies Infektionen. • Zur Sicherung der Diagnose sollte ein Dermatologe hinzugezogen werden, um die Milben und Milbengänge auflichtmikroskopisch nachweisen zu können. • Eine erfolgreiche Therapie sollte aus lokal angewendetem Permethrin, Untersuchung und ev. Behandlung betroffener Kontaktpersonen, Behandlung von Leib- und Bettwäsche sowie Wohnraumsanierungsmaßnahmen bestehen. • Zur Therapie des postskabiösen Juckreizes sollten Antihistaminika in Standarddosierung und phasengerechte Steroidexterna zum Einsatz kommen. • Eine systemische Therapie mit Ivermectin ist derzeit in Österreich nur als off- label-use möglich und sollte nur als Therapiereserve bei schweren Infestationen oder nachgewiesener Therapieresistenz in Erwägung gezogen werden. • Hilfreiche Tipps zu Patienteninformation, Diagnsotik, Therapie etc. finden sich zum Beispiel unter dem Link: https://www.infectopharm.com/public_pdf/ P6501198-04.pdf (zugegriffen: 10. April 2018) Ärztekammer Vorarlberg www.arztinvorarlberg.at

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