AIL Juni 2018
aus der Kammer D er im Jahre 2004 von der Kammer initiierte Preis wurde heuer zum 14. Mal verliehen. Damit sollen sowohl in den Vorarlbergern Krankenhäusern als auch im niedergelassenen Be- reich hochrangige wissenschaftliche Arbeiten und praktische Leistungen von Ärztinnen und Ärzten eine ent- sprechende Würdigung erfahren. Die Impfantwort stellt einen komplexen Immunprozess dar, der das Zusammenspiel von angebore- nem und erworbenem Immunsys- tem erfordert. Schlechter Ernäh- rungszustand und chronische Ent- zündung, beides gehäuft bei Dia- lysepatienten anzutreffen, beein- flussen die Impfantwort und tra- gen zu einer eingeschränkten Im- munabwehrreaktion im allgemei- nen und abgeschwächter Hepatitis- B-Impfantwort im Besonderen bei. In seiner unlängst veröffentlich- ten Studie untersuchte nun Priv. Doz. Dr. Emanuel Zitt vom LKH Feldkirch bei 426 Patienten, ob die Hepatitis-B-Impfantwort einen un- abhängigen zusätzlichen Marker zur Abschätzung des Sterblichkeits- risikos bei Dialysepatienten dar- stellt. Die Arbeitsgruppe konnte nach- weisen, dass das Erreichen einer po- sitiven Impfantwort nach der He- patitis-B-Impfung im weiteren Ver- lauf mit einer signifikant niedri- geren Gesamtsterblichkeit im Ver- gleich zu Impfversagern assoziiert war. Die Risikoreduktion war dabei bei Patienten mit besserer Impfant- wort stärker ausgeprägt. Die Autoren um Zitt folgern daraus, dass dieser einfache Rou- tineparameter der Hepatitis-B- Impfantwort eine zusätzliche Risi- koabschätzung des Dialysepatien- tenkollektivs unabhängig von be- kannten Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, Diabetes mellitus oder Entzündungsmarkern ermöglicht. Nachfolgend eine Zusammenfas- sung der Arbeit, die uns der Preis- träger dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt hat. Titel: „Response to active hepatits B vaccination and mortality in incident dialysis patients“ Aktuelle Behandlungsrichtlinien empfehlen eine aktive Hepatitis- B-Impfung bei allen Patienten mit fortgeschrittener chronischer Nie- renerkrankung oder Notwendig- keit zur Nierenersatztherapie. Die Impfantwort stellt einen komple- xen Immunprozess dar, der das Zusammenspiel zwischen angebo- rener und spezifischer Immunab- wehr erfordert. Malnutrition und chronische Inflammation, beides gehäuft bei Patienten mit chroni- scher Nierenerkrankung und v.a. bei Dialysepatienten anzutreffen, beein- flussen die Impfantwort und tragen zu einer eingeschränkten Immun- reaktion im allgemeinen und abge- schwächten Hepatitis-B-Impfant- wort im Besonderen bei. Einfache Serummarker der Malnutrition und chronischen Entzündung wie erniedrigtes Albumin und erhöhtes Verleihung des Preises der Ärztekammer für Vorarlberg Die beste medizinisch-wissenschaftliche Arbeit im Jahre 2017 wurde kürzlich von Präsident MR Dr. Michael Jonas mit dem Preis der Ärztekammer für Vorarlberg ausgezeichnet. Der etablierte und mit € 4.000,– dotierteWissenschaftspreis ging diesmal an den Facharzt für Innere Medizin und Neph- rologie, Priv.-Doz. Dr. Emanuel Zitt, der bereits seit mehr als zehn Jahren am LKH Feldkirch tätig ist. Die Verleihung des Preises fand wiederum in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Ärzte imRah- men des jährlichen Symposiums „Medizinische Forschung in Vorarlberg“ statt, welches zum fünften Mal abgehalten wurde. Preisträger Priv.-Doz. Dr. Emanuel Zitt (Mitte) mit Präsident MR Dr. Michael Jonas (li.) und Landesrat Dr. Christian Bernhard Foto: KHBG, Dietmar Mathis 6 | Arzt im Ländle 06-2018
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