AIL Juli/August 2018
AUS DER KAMMER D as Krankenanstalten-Ar- beitszeitgesetz sieht eine Übergangsregelung zur Sen- kung der wöchentlichen durch- schnittlichen Arbeitszeit bei den Spitalsärzten von 60 auf 48 Stun- den bis 1. Juli 2021 vor. 2009 und 2011 machten die Ärzte in den Spi- talsärzte-Enqueten zudem auf die belastende Arbeitssituation mit durchschnittlich 60 Wochenstun- den aufmerksam. Im Herbst 2013 hat sich die Vlbg. Krankenhaus- Betriebsges.m.b.H. diesem Thema der Verbesserung der Arbeitssitua- tion für Spitalsärzte angenommen: Das Ziel war, neue Arbeitszeitmo- delle für Ärzte einzuführen und da- mit die wöchentliche Arbeitszeit auf 48 Stunden zu senken. Nach zwei Jahren intensiver Entwicklung und Diskussion mit den Ärztever- tretern wurden schließlich die neu- en Arbeitszeitmodelle in den Vor- arlberger Landeskrankenhäusern mit 1.1.2016 eingeführt. „Damit wurde eine Lösung für eine Arbeitszeitregelung gefunden, mit der die Ärzte, die KHBG und das Land Vorarlberg im Wesentli- chen zufrieden sind“, erklärt Her- mann Blaßnig, Kurienobmann der angestellten Ärzte: „Der größte Teil der Ärzte arbeitet jetzt ,nur‘ noch 48-Stunden pro Woche und hat dadurch eine ausgewogene Work- Life-Balance (Life-Domain-Balan- ce). Die damit verbundene Arbeits- platzzufriedenheit hat einen ho- hen Stellenwert und steht in un- mittelbarem Zusammenhang mit der vollumfänglichen Patientenver- sorgung im Land. Aktuell herrscht eine gute Stimmung an den Kran- kenhäusern und der Standort Vor- arlberg hat für Spitalsärzte deutlich an Attraktivität gewonnen.“ 35 neue Arztstellen in den Landes- krankenhäusern Durch die Einführung der 48-Stun- den-Woche und der neuen Dienst- modelle der Krankenhaus-Be- triebsgesellschaft sind die Vorarl- berger Spitäler österreichweit und über die Grenzen hinaus zu einem attraktiven Arbeitsplatz geworden. „Die positive Stimmung hat unmit- telbare Auswirkungen auf die Zu- friedenheit der Ärzte, die gesetzten Maßnahmen in allen Bereichen tra- gen zum Wohl unserer Mitarbeiter bei“, zeigt sich Gerald Fleisch, Ge- schäftsführer der Vlbg. Kranken- haus-Betriebsgesellschaft (KHBG), zufrieden mit der Entwicklung der letzten Jahre: „Unser Ziel war eine Entlastung sowie eine Steigerung der Arbeitsplatzzufriedenheit. Wir haben 35 zusätzliche Ärzte einge- stellt, um die Arbeitszeit für die ein- zelnen senken zu können. Durch solche Maßnahmen finden wir wei- terhin gut qualifizierte Ärzte für die Vorarlberger Landeskrankenhäu- ser und schaffen als Arbeitgeber gute Bedingungen für unsere Mit- arbeiter. Einen besonderen Fokus setzen wir in Zukunft auch auf al- tersgerechtes Arbeiten für alle Be- rufsgruppen und bereits jetzt schon auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Beides hat einen hohen Stellenwert für uns – und in der Ar- beitsplatzzufriedenheit für unsere Mitarbeiter.“ Gute Stimmung an Vorarlbergs Krankenhäusern Durch gezielte Personalmaßnahmen in den Vlbg. Landeskrankenhäusern – mit Unterstützung der Ärztekammer Vorarlberg – hat sich die Situation für alle Beteiligten verbessert: Die angestellten Ärzte haben nun eine gute Work-Life-Balance, die Patienten erhalten weiterhin eine optimale Versorgung und die Krankenhäuser in Vorarlberg genießen österreichweit und über die Grenzen hinaus einen guten Ruf als attraktiver Arbeitgeber. Diese Arbeitsplatzzufriedenheit ist Voraussetzung dafür, dass genügend Ärzte für die stationäre Versorgung der Vorarlberger Patienten gewonnen werden können. Prim. Dr. Ruth Krumholz (zweite von links) und Kurienobmann Dr. Hermann Blaßnig (zweiter von rechts) bekennen sich gemeinsam mit KHBG Direktor Dr. Gerald Fleisch und Landesrat Dr. Christian Bernhard zur 48h Woche. 8 | ARZT IM LÄNDLE 07/08-2018
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