AIL Oktober 2018
Umfrage Patientenversorgung in Österreich Wohnortnahe Versorgung und Stabilität W ie empfinden Österrei- cherinnen und Österrei- cher ihren persönlichen Gesundheitszustand? Wie oft und in welcher Form nehmen Österrei- cherinnen und Österreicher einen Besuch beim Arzt wahr? Welche Bedeutung hat ein medizinischer Ansprechpartner in der Wohnge- gend? Welche medizinische Betreu- ung ist bei chronischer Krankheit erwünscht? Diese Fragen haben die Bundeskurie der Angestellten Ärzte der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) dazu veranlasst, in einer Studie von IMAS International das Meinungs- und Stimmungsbild der Österreicher rund um die Pa- tientenversorgung zu erheben. In persönlichen Interviews von Mitte Juni bis Anfang Juli 2018 wurden 1019 Österreicherinnen und Öster- reicher ab 16 Jahren zu ihrem Ein- druck der medizinischen Versor- gung in Österreich befragt. 16- bis 49-jährige fühlen sich gesund Gesundheit hat einen sehr hohen Stellenwert in der österreichischen Bevölkerung. Drei Viertel der be- fragten Österreicher ab 16 Jahren geben an, einen sehr guten bis guten Gesundheitszustand zu haben. Je jünger die Personen, desto besser ist die wahrgenommene Gesundheit. Drei Viertel der Österreicher fühlen sich gesundheitlich sehr gut bis gut. Am liebsten gehen sie zu ihrem Hausarzt und möchten bei chronischer Erkrankung vom gleichen Arzt betreut werden. Die medizinische und medikamentöse Versorgung muss in der unmittelbaren Wohngegend sein. Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer aktuellen IMAS-Studie zum Eindruck der Patienten versorgung in Österreich. Mit steigender Bildung fühlen sich Menschen gesünder. Dieser Trend ist seit 2008 deutlich angestiegen. Dennoch, die restlichen 25 Pro- zent der befragten Österreicherin- nen und Österreicher fühlen sich gesundheitlich mittelmäßig bis gar nicht gut. In einer immer älter werdenden Gesellschaft mit einem zunehmenden Anteil chronisch Kranker, wird der Bedarf an der Ge- sundheitsversorgung steigen. Wo die Versorgung künftig stattfinden soll, ist derzeit noch nicht klar. Denn die Situation in den Spitälern ist sehr angespannt. Überlastung, Arbeitsverdichtung, Bürokratie und berufsfremde Auf- gaben gehören bereits jetzt schon zum Spitalsalltag. Auf diese Defizite weist die Ärz- tekammer seit Jahren nachdrück- lich hin. Es darf zu keiner weiteren Überlastung der Ambulanzen kom- men. Der Ausbau des niedergelasse- nen Bereiches wird dabei eine wich- tige Rolle spielen. (siehe Abb. 1) Wohnortnahe medizinische Versorgung Österreicherinnen und Österrei- cher ab 16 Jahren legen großenWert auf die medizinische Versorgung in der eigenen Wohnortgegend. Dabei spielen Hausärzte und die wohn- ortnahe Medikamentenversorgung eine wesentliche Rolle für die Ge- sundheitsversorgung. Der Facharzt und das Krankenhaus in der unmit- telbaren Umgebung sind für mehr als die Hälfte der befragten Öster- reicherinnen und Österreicher sehr wichtig. (siehe Abb. 2) Die medizinische und medika- mentöse Versorgung muss zu den Patientinnen und Patienten ge- bracht werden. Sie fördert die Le- bensqualität der Bevölkerung und verbessert die medizinische Ergeb- nisqualität der Gesundheitsversor- gung. Die Zusammenarbeit zwi- schen den niedergelassenen Ärzten und den Krankenhäusern muss ge- stärkt werden. Drei Viertel der befragten Österrei- cherinnen und Österreicher, die in- nerhalb der letzten 12 Monate einen Arzt aufgesucht hatten, geben an, beim Hausarzt gewesen zu sein, ge- folgt vom Facharzt. Immerhin gibt jeder elfte Befragte mit einem Arzt- besuch im letzten Jahr an, im Kran- kenhaus behandelt worden zu sein. (Grafik Seite 4). Knapp die Hälfte der Österreicherinnen und Öster- reicher ab 16 Jahren suchte inner- halb der letzten drei Monate einen Arzt auf. Je älter die Befragten und je schlechter der eigene Gesundheits- zustand beurteilt wird, desto kürzer liegt der letzte Arztbesuch zurück. AUS DER KAMMER M ENTORING -P ROJEKT Ä RZTEKAMMER V ORARLBERG Anmeldung und weitere Informationen auf www.arztinvorarlberg.at oder unter mentoring@aekvbg.at 6 | ARZT IM LÄNDLE 10-2018
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