AIL Dezember 2018

D as umfangreiche Pro- gramm des 4. Turnusärz- tekongresses Vorarlberg zielte einmal mehr auf die Anforde- rungen der frisch gebackenen Ärz- te ab und holte zur großen Freude aller auch 14 Ärzte aus ganz Ös- terreich, der Schweiz, Deutschland, Serbien und Italien ins Land. Deutschland, Finnland, Schottland, Schweiz oder doch Österreich? Ein Highlight war die Podiums- diskussion „Ausbildung von A bis Z – von Aberdeen übers Ländle bis nach Zürich: Wo lerne ich am meis- ten?“ im Zuge der Kongresseröff- nung am Freitagabend. Als Einstieg berichteten zwei Ärztinnen und eine Arzt von ihren Ausbildungs- erfahrungen, die sie in Spitälern in Aberdeen, Helsinki, Immenstadt und Zürich gesammelt haben. Im Anschluss daran wurde detailliert und teils hitzig über die Vor- und Nachteile des österreichischen Me- diziner-Ausbildungssystems disku- tiert. Organisatorisch ging es um den Wunsch der Nachschärfung der Inhalte in der Basisausbildung. Anerkennung und Wertschätzung seitens der Führungsebene sind der neuen Generation wichtiger denn je. Eines ist wohl überall gleich: Der Wissenserwerb hängt unweigerlich mit dem Interesse und Engagement vom Auszubildenden selbst zu- sammen. Teilweise würden sich die Jungmediziner wünschen, dass ih- nen mehr zugetraut werden würde und dass sie mehr Verantwortung übernehmen können. Den soge- nannten Ausbildungsbeirat, der in den Landeskrankenhäusern einge- führt wird, befanden alle als gutes Konzept. Die Ausbildungssituation für Jungärzte in Vorarlberg wurde grundsätzlich sehr positiv hervor- gehoben und Vorarlberg in vielerlei Hinsicht als Vorreiter bezeichnet. „Großteils wird neidisch auf Vor- arlberg geblickt, weil es hierzulan- de für junge, dynamische Köpfe leichter ist, Ideen einzubringen und umzusetzen – zu sehen am einma- ligen Konzept Turnusärztekongress Vorarlberg“, schildert Dr. Michael Baier, Arzt in Ausbildung am LKH Bludenz und Mitglied im TÄK-Or- ganisationsteam. Die Moderation der Diskussionsrunde übernahm Dr. Agnes Mühlgassner, Chefredak- teurin der Österreichischen Ärzte- zeitung. Von der Allgemeinmedizin bis zum Schwindel Ist es der Kreislauf, ist es gutartiger Lagerungsschwindel, Migräne oder doch ein Schlaganfall? Damit ein Patient mit Symptom Schwindel bei jungen Medizinern keinen Dreh- wurm und Unsicherheit auslöst, erfuhren die teilnehmenden Ärzte in Ausbildung beim 4. TÄK praxis- orientierte Zugänge zur Diagnostik und Therapie beim Leitsymptom Schwindel. Damit eine EKG-Linie nicht mehr so schnell ins Schwitzen bringt, wurden interaktiv verschie- dene EKGs gemeinsam mit Ex- perten analysiert. Wer sich für die Ausbildung zum Allgemeinmedi- 4. Turnusärztekongress Vorarlberg: Medizin hautnah! Rund 85 junge Ärztinnen und Ärzte kamen amWochenende zum 4. Turnusärztekongress Vorarlberg ins LKH Feldkirch, um viele interessante Workshops und Sessions zu besuchen, die speziell auf ihre Ausbildungsbedürfnisse zugeschnitten waren. Gelernt und geübt wurde in Kleingruppen von und mit erfahrenen Experten. „Das große Interesse am Turnusärztekongress – es nehmen Jungmediziner aus ganz Österreich und dem benachbarten Ausland teil – freut mich ganz besonders, da dadurch der Erfahrungsaustausch breit und die Vernetzungsmöglichkeiten vielfältig sind“, betont Gesundheits- landesrat Dr. Christian Bernhard in seiner Eröffnungsrede. In den Workshops des Turnusärztekongresses konnte man Erfahrungen sammeln und sich mit Experten austauschen. AUS DER KAMMER 12 | ARZT IM LÄNDLE 12-2018

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