AIL Dezember 2018
AUS DEM VISIONSPROZESS ☞ Statements der Gesundheitsberufe Gemeinsame Anliegen der Gesundheitsberufe in gesundheitspolitisch herausfordernden Zeiten In unregelmäßigen Abständen treffen sich dazu Menschen aus den verschiedenen Gesundheitsberufen. Die Bereiche Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie, Krankenpfle- ge, Psychotherapie und Sozialarbeit sind vertreten und Mit- arbeiterInnen aus Institutionen wie aks, ProMente, Maria Ebene, Caritas und ifs tauschen sich mit den MedizinerInnen aus – informell. Neben der zentralen Fragestellung, wie eine gute Zusammen- arbeit zum Wohle der PatientInnen gelingen kann, geht es bei – und mit – diesen Treffen darum, Einblicke in die Tätig keiten der anderen zu bekommen. Auch werden aktuelle Prob- lemfelder und Herausforderungen der einzelnen Gesundheits- berufe thematisiert, miteinander reflektiert und im Hinblick auf Lösungen diskutiert. Diese Austauschabende bilden ein abso- lutes Novum, ein Pionierprojekt, das es so im Land noch nicht gegeben hat und das auch erst am Anfang steht. Von Seiten der Ärztekammer ist der Entwicklungskreis „Soziales Gestalten“ mit Kammerpräsident Michael Jonas, Kammervizepräsident Burk- hard Walla und Bettina Grager, Oberärztin für Psychiatrie am LKH Rankweil und kammerinterne Leiterin des Visionsprozes- ses, prominent besetzt. Geleitet wird diese Kerngruppe von Pfle- gedirektorin Elke Kovatsch aus dem LKH Rankweil. Beim letzten interdisziplinären Treffen im September 2018 bildete die von der Regierung geplante große Umstrukturierung der Versicherungsträger das zentrale Thema. Was bringt das neue „Sozialversicherungs-Organisationsgesetz“ für einen Nutzen, was „kosten“ die Umstrukturierungen, wo „liegt der Hund begraben“, wo sind die Vorteile? Fragen über Fragen, die miteinander dis- kutiert worden sind. Den Fragen auf den Grund gegangen sind damit die Betroffenen vor Ort. Man erkannte, dass nahezu alle Gesundheitsberufe in Vorarlberg ähnliche Befürchtungen zur Zentralisierung und zu den Kassenzusammenlegungen haben und überlegte, was man imMiteinander tun könnte. Ergebnis bil- deten zwei gemeinsame Diskussionsabende im Oktober und No- vember mit den politisch Verantwortlichen der Regierungspartei- en aus Vorarlberg, die Mitte Dezember den Gesetzesentwurf im Nationalrat mitbeschließen werden. Ihnen sollte verdeutlicht wer- den, wie sich die geplanten Veränderungen auf die jeweiligen Be- rufsstände auswirken. Die National- und Bundesräte Norbert Sie- ber und Karlheinz Kopf von der ÖVP sowie Reinhard Bösch und Christoph Längle von der FPÖ zeigten sich höchst überrascht, dass in der Ärztekammer auch StandesvertreterInnen anderer Ge- sundheitsberufe anzutreffen sind. Es kann nur gehofft werden, dass sie deren Ängste und Argumente gehört haben und mit in die Bundeshauptstadt tragen werden. Der Visionsprozess der Ärztekammer Vorarlberg hat seit seinem Beginn vor drei Jahren verschiedene Arbeitsgruppen hervorgebracht, sogenannte Entwicklungskreise, die sich unterschiedlichen Aufgaben, Themen- und Handlungs feldern widmen. Über die Aktivitäten der Entwicklungs- kreise „ÄrztInnen gemeinsam unterwegs“ und „Mentoring“ wurde an dieser Stelle bereits des Öfteren berichtet. Nicht minder aktiv ist aber seit einiger Zeit auch die Gruppe „Soziales Gestalten“, die es sich zum Ziel gesetzt hat, „für ein heilsames Miteinander“ ein interdisziplinäres Netzwerk aus den verschiedenen Gesundheitsberufen in Vorarlberg aufzubauen. von Brigitta Soraperra Rückblick auf das zweite interdisziplinäre Netzwerktreffen der Gesundheitsberufe am 11. Oktober 2017 im WIFI Dornbirn Impulsgeber für Vernetzung Altpolitiker Erwin Mohr, Obmann des Seniorenbundes und Ratgeber für die Vernetzung der Gesundheitsberufe 8 | ARZT IM LÄNDLE 12-2018
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