AIL März 2019

AUS DER KAMMER U nser Kollege, Dr. Christian Bernhard, hat angekündigt, für die nächste Regierungs- periode nicht mehr als Landesrat für Gesundheit zur Verfügung zu stehen. Durchaus verständlich, wenn man sieht, wie rau der politi- sche Gegenwind ist und wenn man ahnen kann, dass er durchaus auch für manches politisch gerade stehen musste, das er nicht aus voller Über- zeugung so gesehen hat. Ich habe auch Kritik an manchem geübt, ins- besondere die Haltung des Landes bei der Kassenreform, wo ich mir durchaus ein lauteres Auftreten ge- gen die Pläne der türkis-blauen Re- gierung gewünscht hätte, zumal zu erwarten ist, dass die Bundesregie- rung ihre Pläne mit wenig Rücksicht auf regionale Interessen durchzie- hen wird. Dennoch war auch bei dieser Entscheidung sichtbar, dass Entscheidungen, die sein Ressort betrafen, nicht immer auf seinem Schreibtisch getroffen wurden. Jedenfalls will ich nicht anste- hen, mich bei Christian Bernhard zu bedanken, einerseits für seine Sach-und Fachkenntnis und an- dererseits für die stets ausgezeich- nete Kommunikationsebene mit ihm. Seit seinem Amtsantritt war er regelmäßig bei uns in der Kam- mer zum Austausch über gesund- heitspolitische Fragen. Es konnte jeweils auf kurzem Weg Kontakt aufgenommen werden und er hat- te Verständnis für die Anliegen der niedergelassenen Ärzte. Über die Medien werden bereits Nachfolgekandidaten kolportiert. Der Landeshauptmann hat ange- deutet, dass der oder die Nachfol- gerin vor allem politisch versiert sein soll. Durchaus notwendig, wenn man in den Reformplänen für die Krankenhauslandschaft er- kennen kann, dass die Regierung auch hier Zentralismus dem Föde- ralismus vorziehen dürfte. Dennoch scheint mir essentiell, dass der oder die Nachfolger/in auch über sehr fundierte Sachkenntnis im gesundheitspolitischen Bereich verfügt. Die Wirtschaft hat ange- kündigt, dass sie sich das Recht aus- bedingt, den Wirtschaftslandesrat zu nominieren. In einem ähnlichen Ausmaß würde ich mir wünschen, dass auch die Standesvertretung der Ärzteschaft mitreden darf, welche geeigneten Kandidaten es für den Gesundheitslandesrat gibt. Nach- dem die VGKK aufgelöst wird und die ÖGK in Wien einerseits ver- stärktenWeisungsmöglichkeiten des Ministeriums unterliegt und zum anderen keine Vorarlberger Vertre- ter mehr in den zentralen Gremien der ÖGK sitzen, ist es um so wich- tiger, dass der oder die Nachfolger/ in von Christian Bernhard auch den niedergelassenen Bereich sehr gut kennt und versteht sowie über eine politische Achse ins Ministerium die Zukunft des niedergelassenen Bereichs mitdefiniert. Wir haben andere Dynamiken und Notwen- digkeiten im niedergelassenen Be- reich als die Spitäler und es sind ei- nige Zukunftsthemen, die dringend gelöst werden müssen. Es benötigt daher einen Vernetzer und keinen Spalter und es braucht jemanden, der bereits bewiesen hat, dass er Projekte umsetzen sowie Verände- rung und Bewegung schaffen kann. Die Herausforderungen an den oder die Kandidaten sind jeden- falls groß. ... aus der Kurie Niedergelassene Ärzte VON VP KURIENOBMANN DR . BURKHARD WALLA Wanted VP Kurienobmann Dr. Burkhard Walla ARZT IM LÄNDLE 03-2019 | 5

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