AIL Juni 2019

ARZT IM LÄNDLE 06-2019 | 9 Wie sieht der Alltag für einen Lehrpraktikanten aus? Was darf er oder sie wirklich machen? Benedikt-Muxel: „Ich kam direkt von der Universität ohne Vorer- fahrung mit viel theoretischem, aber wenig praktischem Wissen. Insgesamt kann man wohl sagen, dass einem durch die „Eins zu Eins“-Betreuung viele Unsicherheiten genommen werden. Man hat immer einen Ansprechpartner, bei dem man sehr viel Infor- mationen sowohl auf fachlicher Ebene als auch im Umgang mit Menschen erhält. Als Nebeneffekt bekommt man auch einen Ein- blick in das Führen einer Ordination und entdeckt, was hinter ei- ner guten, umfassenden Betreuung steckt. Nach einer Einführung in den Ordinationsalltag wurde ich im Verlauf immer selbständiger, wusste jedoch immer um einen gu- ten Rückhalt durch den Lehrpraxisinhaber. Da man eng zusam- menarbeitet und das in einem kleinen Team, ist die Schwelle, eine unklare Frage zu stellen oder eine kurze Fallbesprechung zu füh- ren, sehr niedrig. Im Grunde durfte ich alles, was ich mir selbst zugetraut habe, selbständig unter Supervision durchführen.“ Mittlerweile sind Sie im Rahmen eines Job-Sharings fixe Partne- rin der Allgemeinmedizinischen Praxis von Dr. Jungblut gewor- den. Waren die Erfahrung aus der Lehrpraxis mitentscheidend für diesen Schritt? Benedikt-Muxel: „Die Erfahrung aus der Lehrpraxis waren für mich ganz klar mitentscheidend für diesen nächsten Schritt. Ei- nerseits wusste ich, dass mir die Tätigkeit als praktische Ärztin mit all ihren Facetten sehr gut gefällt, andererseits wusste ich durch die lange Zusammenarbeit, dass ich mir mit Dr. Jungblut ein Job- Sharing sehr gut vorstellen konnte. Außerdem ist das Job-Sharing als Jungmedizinerin und Jungme- diziner eine äußerst attraktive Möglichkeit, sich in die Nieder- lassung zu wagen. Man kann die Vorzüge und Sicherheiten einer bestehenden Ordination nutzen, man ist selbstständig, aber nicht allein und kann sowohl in fachlicher als auch organisatorischer Hinsicht sehr voneinander profitieren. Ich bereue meine Entscheidung nicht und kann es jedem nur empfehlen, sich im Rahmen der Ausbildung auch die Zeit zu neh- men, einen Teil der Ausbildung im niedergelassenen Bereich zu absolvieren, denn egal, wohin die Ausbildung später führt, man profitiert davon.“ Vielen Dank für das Gespräch! Lehrpraxisleiterseminar 14. Juni 2019, 14:30 bis 18:00 Uhr Ärztekammer für Vorarlberg, Raum F1 Schulgasse 19, 6850 Dornbirn 4 DFP-Punkte Referenten: Dr. Herbert Bachler Arzt für Allgemeinmedizin, Psychotherapeut, Präsident der TGAM Dr. Thomas Jungblut Arzt für Allgemeinmedizin, Vizepräsident der ÖGAM, Präsident der VGAM Programm 14.30 bis 15.15 Uhr Begrüßung & Vorstellungsrunde Grundsätzliches zur allgemeinmedizinischen Lehrpraxis Rechtliche Rahmenbedingungen Eigene Erfahrungen im Rahmen von Lehrpraxistätigkeit 15.15 bis 16.00 Uhr Didaktik (Theorie der Erwachsenenbildung, Phasen der Lehrpraxiszeit, Feedback, Evaluation, Patientensicher- heit, Konfliktmanagement, etc.) 16.30 bis 18.00 Uhr Rasterzeugnis, Entrustable Professional Activities (EPA) Diese Veranstaltung und das entsprechende E-Learning Programm sind für Lehrpraxisleiter die Voraussetzung für die postpromotionelle Ausbildung von Ärzten im Fach Allgemeinmedizin. Weitere Informationen sind auf der Seite der Akademie der Ärzte zu finden. Anmeldung unter: aek@aekvbg.at ÄRZTE & ÄRZTINNEN IN VORARLBERG Die offizielle Facebook-Gruppe der Ärzteschaft Vorarlberg! Beitreten und immer auf dem aktuellsten Stand sein!

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY1NjQ=