AIL September 2019

PERSONAL IA In Memoriam Dr. Franz Hofer Arzt für Allgemeinmedizin Am 7. Juni dieses Jahres verstarb nach schwe- rer Krankheit Dr. Franz Hofer, Gemeindearzt im Klostertal von 1967 bis 1995. Am 29. November 1933 geboren, ver- brachte er seine Kindheit in bescheidenen Verhältnissen in Kleinreifling/OÖ. Als be- gabter Schüler durfte er mit Hilfe eines Sti- pendiums am Collegium Petrinum in Linz die gymnasiale Ausbildung beginnen, die er dann 1953 am Gymnasium Ried im Innkreis mit Auszeichnung abschloss. Anschließend wechselte er für das Stu- dium der Humanmedizin nach Wien. Als Student finanzierte er sich seinen Lebensun- terhalt auch mit Arbeiten an medizinischen Instituten. In dieser Zeit lernte er seine spä- tere Frau Erni kennen, die ebenfalls Medizin studierte. 1964 promovierte Franz Hofer zum Doktor der gesamten Heilkunde und absol- vierte in den folgenden Jahren seinen Turnus am Krankenhaus in Steyr. 1967 bewarb sich er sich in Dalaas um die Stelle des Gemeindearztes, die auf- grund der schwierigen Bedingungen nur schwer zu besetzen war. Die junge Fami- lie – in der Zwischenzeit waren drei Kinder zur Welt gekommen – bezog in der Folge eine kleine Wohnung im Gemeindeamt. 1972 wurde zur allgemeinen Erleichterung ein Arzthaus mit Ordination und Woh- nung errichtet. Bis zur Schaffung einer weiteren Arztstelle in Braz war Dr. Hofer zwei Jahrzehnte allein für die medizinische Versorgung im Klostertal von Innerbraz bis Stuben zuständig. Unterstützt wurde er all die Jahre von sei- ner Frau Dr. Erna Hofer, die nicht nur die Hausapotheke führte, sondern ihn auch in der Ordination aufgrund ihrer eigenen me- dizinischen Qualifikation sehr entlastete. Be- reits die ersten Winter mit massivem Schnee- fall brachten große Herausforderungen. Da das nächstgelegene Krankenhaus Bludenz schwer erreichbar war, hatte der Alltag ein breites Spektrum an Behandlungen erfor- dert – von Hausgeburten über das Gipsen von Knochenbrüchen bis zu Noteinsätzen bei Verkehrsunfällen. Dr. Franz Hofer knüpfte nicht nur als Arzt viele Kon- takte zur Klostertaler Bevölkerung, er hat sich auch schnell ins Vereinsleben integ- riert: als passionierter Imker, Fußball- und Tennisspieler sowie Schifahrer. Im Arlberggebiet und auf dem Sonnenkopf war er allerdings nicht nur als Schifahrer unterwegs, sondern oft auch im Einsatz als Arzt. Nach der Pensionierung ist das Ehepaar Hofer nach Bludenz gezogen. Von dort aus hat Dr. Hofer weiterhin seine liebgewonne- nen Beziehungen zum Klostertal gepflegt. Ein schwerer Schicksalsschlag hat ihn dann mit der unheilbaren Erkrankung seiner Erni getroffen, die 2007 verstorben ist. Selbst gesundheitlich angeschlagen und auf medi- zinische Hilfe angewiesen, hat er seinen Le- bensabend immer zurückgezogener in seiner Bludenzer Wohnung verbracht. Der Preis wurde von o. Univ. Prof. Dr. Claudius Thomé (Präsident der ÖGC) und von Prim. Dr. Dr. Michael Öckher (Generalsekretär der ÖGMKG) überreicht. Das Thema der prämierten Arbeit lautet: Is Virtual Surgical Planning in Orthognathic Surgery Faster Than Conventional Planning? A Time and Workflow Analysis of an Office-Based Workflow for Single- and Double-Jaw Surgery. Dabei wurde der Zeitaufwand einer herkömmlichen 2D-Planung mit einer 3D-Planung verglichen. Dabei zeigte sich, dass der zeitliche Planungsaufwand der beiden Methoden gleich war (ca. 3 Stunden), dass jedoch der Zeitaufwand am Computer vor allem für den planenden ChirurgenIn durch diese neuen Methode größer wurde. Die Arbeit wurde im amerikanischen Journal of Oral and Maxillofacial Surgery publiziert. DDr. Thomas Steinhuber bei der Preisverleihung der ÖGMKG im Rahmen des österreichischen Chirurgenkongresses in Innsbruck. Österreichischer Wissenschaftspreis der ÖGKMG DDr. Thomas Steinhuber vom Landeskrankenhaus Feldkirch wurde im Rahmen des österreichischen Chirurgenkongress in Innsbruck der österreichische Wissenschaftspreis der ÖGMKG verliehen. 30 | ARZT IM LÄNDLE 09-2019

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