AIL November 2019
AUS DER KAMMER D ie Sitzungsdichte in Wien hat für die Mitarbeiter der VGKK stark zugenommen. Es sind mehrere hundert Projekte abzuarbeiten, die es ermöglichen sollen, am 1.1.2020 als ÖGK zu be- ginnen. Mit Jahresende wird daher die VGKK Geschichte sein. Wir hatten imOktober die Mög- lichkeit, unter Schirmherrschaft von Landesrat Christian Bernhard und im Dabeisein der designierten Ge- sundheitslandesrätin Martina Rü- scher, ein Gespräch mit dem neuen Generaldirektor der ÖGK, Bernhard Wurzer, zu führen und ein paar für uns brennende Fragen zu diskutie- ren. Vorneweg, ab 1. Jänner 2020 wird für uns die Welt nicht wesent- lich anders sein. Mit dem Unter- schied, dass die Vertragsärzte dann nicht mehr den Vertragspartner VGKK sondern die ÖGK als Gegen- über haben. Ansonsten bleiben die Bedingungen vorerst wie sie jetzt sind. Mittelfristig soll ein neuer ös- terreichweiter Gesamtvertrag den bestehenden Gesamtvertrag ablö- sen. Es bleibt zu hoffen, dass dieser nicht allzu detailliert die Vertrags- bedingungen regeln, sondern ein Rahmenvertrag sein wird, der auch noch Bundesländerdifferenzierun- gen zulässt. Jedenfalls dürfte die Ver- einheitlichung der Bundesländer eher auf der mittelfristigen Agenda stehen, sodass vermutlich zunächst auch unsere Gesamtvergütung nicht in Frage steht. Eine klare Absicht in Richtung Honorarverhandlungen wurde geäußert, hier sollen die Ver- handlungen zukünftig auf Landes- ebene bleiben, wieviel Spiel die ÖGK den Bundesländern dafür aber lässt, kann derzeit nicht abgeschätzt wer- den. Unser Ansprechpartner imLand bleibt Karlheinz Klien, der aber nicht mehr der Direktion der Landesstelle zugeordnet sein wird, sondern Franz Kiesel unterstellt sein wird, der bisher in der Oberösterreichischen Gebiets- krankenkasse war und in Zukunft die Vertragspartneragenden für ganz Österreich leiten wird. Relativ weit ist die Zusammen- führung der SVA und SVB auf Bun- desebene ausverhandelt. In diesem Rahmen zeigte sich, wie komplex das Thema Kassenzusammenführung auf unserer Seite ist. Es wurde zur Anpassung der SVB an die SVA Ho- norare zusätzliches Geld budgetiert. Nachdem bei uns aber keine so gro- ße Differenz zwischen den SVA und SVB Honoraren besteht und einige Leistungen verloren gegangen wä- ren, hätten wir in der ursprünglich vorgesehenen Anpassung und Zu- sammenführung der Honorarord- nungen definitiv einen beträcht lichen Honorarverlust gehabt. Erfreulicherweise war aber die öster- reichweite Solidarität zumindest so groß, dass nach den nunmehr vorlie- genden Berechnungen insbesondere die Allgemeinmediziner auf ein leichtes Honorarplus hoffen dürfen, auch die meisten Fachärzte sollten nichts verlieren. Diese Veränderung ist auch ab 1. Jänner 2020 schlagend. Weit gediehen ist auch harmo- nisierter Leistungskatalog, in dem wir in der Bundeskurie alle in den Bundesländern angebotenen Leis- tungen erfassen und teilweise etwas besser strukturieren. Ein Leistungs- verlust in einem Bundesland soll vermieden werden. Er soll als Verhandlungsgrund- lage für die Verhandlungen mit der ÖGK dienen. Zweiter Workshop mit Bertram Strolz Im September trafen sich die Fach- gruppenobleute und die Kurienmit- glieder zu einem zweitenWorkshop, der aufgrund der Klagen über die Modalitäten bei der Zuweisung Allgemeinmediziner zu Fachärzten abgehalten wurde. In konstruktiven Diskussionen wurde versucht, die Problemfelder herauszuarbeiten. Eindeutig zeigte sich dabei, dass sich die Problematik auf einer emo tionalen Ebene abspielt, die es gilt anzusprechen und wo das Wichtigs- te scheint, miteinander zu kommu- nizieren um gegenseitiges Verständ- nis zu erzielen. Neben der Auf- forderung in direkte Kommunikati- on zu treten, wenn etwas ärgert und stört, werden wir versuchen, im ganzen Land, in jedem Bezirk, ein Treffen zwischen Allgemeinmedizi- nern und Fachärzten zu organisie- ren. Wir dürfen vor allem jene, die sich unzufrieden geäußert haben, auffordern, daran teilzunehmen und sich dort einzubringen. Einla- dungen werden folgen. Parallel wird eine Delegation von Allgemeinme- dizinern in die Fachgruppensitzun- gen eingeladen, um spezifische Pro- bleme zu diskutieren. Josef Pointner aus der Kurie ausgeschieden Mit Bedauern musste ich zur Kenntnis nehmen, dass sich Josef Pointner aus der jahrelangen akti- ven Mitarbeit in beiden Kurien zu- rückziehen will. Er wird die Agen- den derWahlärzte vorderhand noch betreuen. An dieser Stelle einen herzlichen Dank für das große En- gagement, sowohl als niedergelasse- ner Arzt als auch als angestellter Arzt. In konstruktiven, aber teilwei- se auch kritischen Beiträgen, hat er die Entscheidungen in der Vorarl- berger Ärztekammer mitgetragen und entscheidend mitgestaltet. ... aus der Kurie Niedergelassene Ärzte VON VP KURIENOBMANN MR DR . BURKHARD WALLA Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) – wie geht’s weiter? VP Kurienobmann MR Dr. Burkhard Walla Ärztekammer Vorarlberg www.arztinvorarlberg.at ARZT IM LÄNDLE 11-2019 | 5
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