AIL November 2019
AUS DER KAMMER Referat für Notfall- und Rettungsdienste sowie Katastrophenmedizin Österreichisches Reanimationsregister – Datenbank zur Auswertung und Optimierung der Notfallversorgung Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Europa. InVorarlberg wird der Rettungsdienst zu ca. 400 Patienten pro Jahr ohne Atem- und Kreislaufzeichen gerufen. Bei über der Hälfte der betroffenen Menschen können Reanimationsmaßnahmen durchgeführt werden. Ziel der Bemühungen ist es, den Kreislauf der Patienten wieder zu erlangen. Neben dem optimalen Ablauf der medizinischenVersorgung ist die Erste Hilfe durch Angehörige oder Menschen, die den Notfall beobachtet haben, von entscheidender Bedeutung für das Überleben. (v.l.n.r.) Prim. Dr. Reinhard Germann; Marcus Gantschcher, MSc; Prof. Dr. Volker Wenzel; LRK Werner Meisinger; Andreas Enne, MA MBA; LR Dr. Christian Bernhard; Prim. Doz. Dr. Peter Fraunberger; Dr. René Belz; Univ. Prof. Dr. Michael Baubin und OA Dr. Christian Walleczek D er plötzliche Herztod ist eine der häufigsten To- desursachen in Europa. In Vorarlberg wird der Rettungsdienst zu ca. 400 Patienten pro Jahr ohne Atem- und Kreislaufzeichen gerufen. Bei über der Hälfte der betroffenen Menschen können Reanimations- maßnahmen durchgeführt werden. Ziel der Bemühungen ist es, den Kreislauf der Patienten wieder zu erlangen. Neben dem optimalen Ab- lauf der medizinischen Versorgung ist die Erste Hilfe durch Angehörige oder Menschen, die den Notfall be- obachtet haben, von entscheidender Bedeutung für das Überleben. Aufgrund der enormen Bedeu- tung dieses Notfalls hat das Rotes Kreuz Vorarlberg gemeinsam mit den Landeskrankenhäusern und dem Krankenhaus Dornbirn be- schlossen, an einem Reanimations- register teilzunehmen. Zweck ist es, umfassend Daten über das Notfall- geschehen und den Ablauf der Hil- fe zu erhalten. Im Konkreten sind es Informationen über Ursache, Art der Ersten Hilfe, Einsatzzeiten, Maßnahmen der Rettungsteams und des Notarztes, Informationen zur Behandlung im Krankenhaus und über das Ergebnis. Nur mit Hil- fe dieser Daten kann der komplexe Prozess der Hilfeleistung analysiert und, wenn notwendig, verbessert werden. Außerdem bringt die Teil- nahme am Register den Vorteil, sich mit anderen Rettungsdiensten ver- gleichen zu können. Dies ist wichtig für eine Standortbestimmung und Weiterentwicklung. Die Ergebnisse machen deutlich, dass wir in Vor- arlberg ein sehr gut funktionieren- des Hilfeleistungssystem haben. Auch die Bereitschaft der Bevöl- kerung, Erste Hilfe zu leisten (sehr oft auch unter Anleitung durch die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle), ist sehr hoch. Am Donnerstag (17.10.2019) trafen sich rund 80 Mitarbeiter des Vorarlberger Rettungs- und Not- arztwesens sowie Verantwortungs- träger und diskutierten die Ergeb- nisse des Registers. Das rege Interesse verdeutlicht, dass das Thema für alle von großer Wichtigkeit ist, und dass Wiederbe- lebung nur gelingt, wenn alle Zahn- räder gut ineinander greifen bzw. auch die notwendigen Strukturen zur Verfügung stehen. Die Veran- staltung erfolgt interprofessionell und verdeutlicht einmal mehr, dass wir in Vorarlberg gemeinsam an ei- nem Strang ziehen, um unsere Pati- enten optimal zu versorgen. Im Besonderen wurde die große Bedeutung von Erster Hilfe hervor- gehoben. Das sofortige Erkennen des Notfalls, der Beginn von Re- animationsmaßnahmen und, wenn möglich, die Anwendung eines De- fibrillators erhöhen signifikant die Überlebenschancen der betroffenen Menschen. Außerdem ist es ziel- führend – so zeigen es praktizierte Projekte – bereits Kinder sehr früh- zeitig in den Reanimationsmaß- nahmen zu schulen. 8 | ARZT IM LÄNDLE 11-2019
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