AIL Dezember 2019

B ei „Need a Doc“ begleiten Ärztinnen und Ärzte er- krankte Menschen und de- ren Angehörige bei Ausflügen oder Urlauben in all jenen Fällen, in de- nen eine ärztliche Begleitung indi- ziert ist. „Rent a Doc“ wiederum richtet sich an Menschen, die – beispiel- weise nach einem schweren Eingriff – sich nicht mehr sicher genug füh- len, ohne ärztliche Unterstützung unterwegs zu sein. Eine konkrete medizinische Indikation muss hier nicht vorliegen. Das Angebot kann für unterschiedlichste Aktivitäten wie Tagesausflüge, Museumsbesu- che, etc. genutzt werden. Die begleitenden Ärztinnen und Ärzte stellen freiwillig und unent- geltlich ihre Kompetenz und ihre Freizeit zur Verfügung. Deren Kos- ten für Anreise, Nächtigung und Verpflegung tragen, abhängig von der finanziellen Situation bezie- hungsweise der ärztlichen Indikati- on, die Betroffenen oder der Verein. Finanziert wird der Verein durch Mitgliedsbeiträge, Spenden sowie Sponsoren. Die Wiener Ärztekam- mer ist ideelle Partnerin. Ins Leben gerufen haben den Verein die beide Wiener Internis- tinnen Martina Wölfl und Susanne Biowski-Frotz. Ihre Intention: „Wir bieten den Betroffenen und ihren Angehörigen Abwechslung im All- tag sowie ein Stück Freiheit – even- tuell auch einen letzten Wunsch, den sie ohne ärztliche Begleitung so nicht erleben könnten.“ Die beiden Ärztinnen wissen aus ihrem ärztlichen Alltag her- aus, wie oft Patienten mit schwe- ren und/oder chronischen Krank- heiten nicht imstande sind, auch nur die einfachsten Freizeitaktivi- täten ohne ärztliche Hilfe zu bewäl- tigen. „Mit unseren Hilfsangeboten gelingt es, beispielsweise einer Fa- milie mit krankem Kind einen Ur- laub durch Beistellung ärztlicher und pflegerischer Hilfestellung am Urlaubsort für das betreuungsbe- dürftige Kind zu ermöglichen“, er- klärt Wölfl. Die betreuenden Familienmit- glieder und Geschwister können so während eines Urlaubs Zeit für sich selbst zur Erholung nutzen, weil sie das Kind in verlässlicher guter Betreuung wissen. Eltern, die sich sonst primär dem kranken Kind widmen müssen, haben damit auch automatisch mehr Zeit für ihre gesunden Kinder. Das betreu- te Kind schließlich kann, im Rah- men seiner Möglichkei- ten, ebenfalls (oft erst- mals) einen Urlaub erle- ben und sich außerhalb der Wohnung bezie- hungsweise Betreuungs- einrichtung erholen. „Natürlich rich- ten sich unsere Hilfe- stellungen auch an an- dere denkbare Konstel- lationen, beispielswei- se an Familien mit ei- nem kranken Elternteil oder an Paare, bei den ein Partner schwer chro- nisch erkrankt ist, und natürlich geht es auch um weniger umfang- reiche Aktivitäten als Urlaube, beispielswei- se einen Museums-oder Theaterbesuch, den Be- such einer Sportver- anstaltung oder Ähnli- ches“, ergänzt Biowski- Frotz. Zusätzlich wird der Verein auch ausgewähl- te nationale und in- ternationale Hilfspro- jekte unterstützen, die sich schwerpunktmäßig Ärztliche Begleitung ermöglicht Reisen „Need a Doc“ sowie „Rent a Doc“ heißt ein neuartiges Hilfsangebot, das der gemeinnützige Verein „Ärzte für Menschen“ anbietet. Bereitgestellt werden dabei ärztliche Begleitung bei Urlauben, Tagesausflügen oder sonstigen Freizeitaktivitäten. Unterstützt werden die Vereinsaktivitäten von der Wiener Ärztekammer. durch das Engagement von Ärztin- nen und Ärzten auszeichnen. Zu- dem wird „Ärzte für Menschen“ seine Services auch anderen karita- tiv tätigen Organisationen, wie bei- spielsweise Stiftung Kindertraum und Caritas, anbieten. Gemeinnütziger Verein „Ärzte für Menschen“ A-1200Wien, Treustraße 43/4/4 E-Mail: kontakt@aefm.at, www.aerztefuermenschen.at ARZT IM LÄNDLE 12-2019 | 13

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