AIL Dezember 2020

AUS DER KAMMER N ach einem „weichen“ Lockdown gibt es seit 17. November 2020 einen harten Lockdown. Eine riesige Be- lastung für die gesamte Gesellschaft, die uns jahrelang auch nach der Normalisierung noch beschäftigen wird. Leider zeigte der Herbst, dass die Lehren und die Konsequenzen aus dem Frühjahr nicht verhindern konnten, dass es im Herbst zu einer rasanten Verbreitung gerade und besonders in Vorarlberg gekommen ist. Ich will nicht leichtfertig kriti- sieren, aber jedenfalls lässt sich fest- halten, dass es zu einer massiven Überforderung der Systeme ge- kommen ist – die PCR Testkapazi- täten waren zu gering, das Kontakt- tracing hat nicht mehr wirklich funktioniert und zum Teil wurden Behördenbescheide verzögert aus- gestellt, teilweise auch mit sehr fragwürdigen Inhalten. In diese Situation hinein sind die Antigen Schnelltests auf den Markt gekommen und wir waren sehr froh, dass diese auch den Ordinationen zur Verfügung ste- hen und den Ärzt*innen endlich wieder ermöglichen, sich der ärzt- lichen Grundaufgabe zu widmen, nämlich Krankheiten zu diagnos­ tizieren und kranke Menschen entsprechend zu beraten und zu begleiten. Unter großem zeitlichen Druck konnten wir mit Landesrätin Marti- na Rüscher einen Workflow definie- ren, der am Anfang akzeptabel schien. Insbesondere war es nötig, zunächst Vertrauen und Erfahrun- genmit demneuartigen Test zu sam- meln. Somit war es auch akzeptabel, dass zunächst auch bei positivem Antigentest ein PCR-Test folgte. Mittlerweile kann man aber mit gu- ter Evidenz sagen, dass ein positiver Antigentest praktisch zu 100% zu- treffend ist und dass eine zusätzliche PCR Testung nur die Quarantäne verzögert und sinnlose Kosten ver- ursacht. Mittlerweile ist es gelungen, die Sanitätsbehörde dazu zu bewe- gen, dass eine Quarantäne unver- züglich nach einem positiven Anti- gentest verordnet wird. Auch sonst hat der Bund mitgeteilt, dass dort, wo Engpässe mit der PCR-Testung bestehen, der positive Antigentest nicht mehr durch eine PCR bestätigt werden muss. Leider gilt dies aber nicht in den Kassenordinationen, in denen die Tests durch eine ASVG Novelle etabliert wurden. Hier braucht es weiterhin einen zusätzli- chen PCR Test. Der Amtsschimmel wiehert laut. In den Erfahrungen hat sich auch gezeigt, dass die Sensitivität der Tests deutlich geringer ist, als die der PCR Testung. Somit bleibt auch der Einsatz von Anti- gentests bei Massenscreenings von Asymptomatischen sehr fragwür- dig. Auch wenn verständlich ist, dass die Wirtschaft teilweise auf Screenen von asymptomatischen Mitarbeiter*innen drängt, hat die- ser Test dort keinen wirklichen Platz und es kann nur abgeraten werden, mit dem Durchführen sol- cher Tests eine Pseudosicherheit zu schaffen. Auch dass Apotheken diese Tests anbieten, offenbar weil der Druck so groß ist und asymptomatische Kunden wissen wollen, wie ihr Sta- tus gerade ist, führt nicht zu einer verbesserten Sicherheit und besse- ren Infektionskontrolle. Es ist schwer verständlich, warum die Be- hörden derartiges nicht unterbin- den. Ich möchte mich an dieser Stelle auch noch einmal ganz herzlich beim AKS, speziell bei Georg Posch und seinen Mitarbeiter*innen be- danken, die für uns Verkaufsaktio- nen der Antigentests organisieren und durchführen. Sie werden auch mittelfristig über diese Schiene zen- tral und zu guten Preisen die Anti- gentests erhalten. ... aus der Kurie Niedergelassene Ärzte VON VP KURIENOBMANN MR DR . BURKHARD WALLA COVID 19 AG-Schnelltest VP Kurienobmann MR Dr. Burkhard Walla Arzt im Ländle Ausgabe 2019-07+08 Inserat Kollmann Variante 2B 1/4 Seite – 4c 190 x 61,25 mm Das Versicherungsbüro für den Arzt im Ländle Kollmann-Versicherungsmakler GmbH Ardetzenbergstraße 6b • 6800 Feldkirch Telefon 05522 22868-12 www.kollmann-versicherungsmakler.at ARZT IM LÄNDLE 12-2020 | 5

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