AUS DER KAMMER
Für den Schutz der
NichtraucherInnen.
Das kann ich nur unterschreiben.
Unterzeichne das Volksbegehren
von 1. bis 8. Oktober 2018.
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Erste bundesweite Ärztinnen-Befragung
Auf die Stimmen der Ärztinnen hören
Wie geht es den niedergelassenen Ärztinnen, jenen im Spital und den Ärztinnen in Ausbildung?
Was brauchen all diese Kolleginnen? In zwei Monaten startet das ÖÄK-Referat für Gendermain
streaming und spezifische Berufs- und Karrieremodelle von Ärztinnen die erste österreichweite
Befragung, die sich ausschließlich an Medizinerinnen wendet.
Das ÖÄK-Referat wird von Petra
Preiss, Präsidentin der Ärztekam-
mer für Kärnten, geleitet. „Positi-
ve Veränderungen können wir nur
anstreben und natürlich auch er-
reichen, wenn wir die gegenwärtige
Situation genau kennen. Ich wün-
sche mir daher, dass möglichst vie-
le Ärztinnen ihre Chance wahrneh-
men und an der Online-Befragung
Ende September teilnehmen“, be-
tont Preiss.
Sie appelliert an niedergelasse-
ne Ärztinnen genauso wie an Spi-
talsärztinnen und in Ausbildung
stehende Kolleginnen: „Sagen Sie
uns, was Sie beispielsweise für einen
Karriereschritt und was Sie für eine
wirklich gute Ausbildung brauchen.
Teilen Sie uns mit, was Sie stört und
in Ihrer beruflichen Entwicklung
behindert. Es ist unser Recht, aber
auch unsere gesundheitspolitische
Verantwortung, als Ärztinnen dazu
beizutragen, dass sich unsere Ar-
beits- und Karrierebedingungen –
und damit auch die unserer Kolle-
gen – grundlegend verbessern.“
Chancen wie noch nie
So gut wie heute seien die Erfolgs-
aussichten dafür noch nie gewesen,
ist Preiss überzeugt, denn „vieles,
das früher vorwiegend ein Anliegen
von Ärztinnen war, beschäftigt nun
die gesamte junge Ärztegenerati-
on – unabhängig vom Geschlecht“.
Etwa eine unausgeglichene Work-
Life-Balance, mangelnde Kinder-
betreuung und fehlende Möglich-
keiten des Job-Sharings. Spitalsträ-
ger, Gemeinden, Gesundheitspoli-
tik, alle suchen Ärztinnen und Ärz-
te. Aber immer weniger junge Men-
schen wollen den Beruf in Öster-
reich ausüben – auch wegen der er-
wähnten Gründe.
„Um all diese gemeinsamen
gesellschaftspolitischen Anliegen
ernsthaft in Angriff nehmen zu
können, müssen wir auch eine sys-
temimmanente Trägheit überwin-
den“, so die Präsidentin der Ärz-
tekammer für Kärnten. Schließ-
lich würden viele Verantwortli-
che meinen, „irgendwie“ werde es
schon gehen. „Und genau da wer-
den wir als Ärztinnen jetzt den He-
bel ansetzen. Indem wir genau sa-
gen: Das brauchen wir und dafür
werden wir uns mit ganzer Kraft
einsetzen.“ Den Rückhalt der Ös-
terreichischen Ärztekammer habe
man jedenfalls: „Präsident Tho-
mas Szekeres hat uns von Anfang
an seine Unterstützung für die Be-
fragung sowie weitere Maßnah-
men zugesichert.“ Die Umsetzung
von Befragungsergebnissen wer-
de sich langfristig auch positiv auf
die ärztliche Versorgung der Bevöl-
kerung auswirken, erklärt Preiss.
„Denn je mehr Ärztinnen die
Möglichkeit bekommen, ihre indi-
viduell verfügbare Arbeitszeit ge-
zielt einzusetzen, desto besser kön-
nen wir dem Mangel an Ärztinnen
und Ärzten gegensteuern.“
Schwerpunkte der Befragung
werden die Themen Ausbildung,
Karriere-Entwicklung,
Arbeits-
zeit und neue Formen der Zusam-
menarbeit bei den niedergelassenen
Ärztinnen und Ärzten sein. Auch
Sexismus und Belästigung am Ar-
beitsplatz oder durch Patientinnen
und Patienten sollen zur Sprache
kommen.
„Was auch immer die erste ös-
terreichweite Ärztinnen-Befragung
ergibt: Wir werden in der Öster-
reichischen Ärztekammer darüber
diskutieren und konkrete Arbeits-
aufträge ableiten. Und davon wer-
den alle Kolleginnen und alle Kolle-
gen profitieren“, so Petra Preiss ab-
schließend.
Eckdaten der Befragung
• Wie: Online, Einladung per E-Mail durch Hajek Public Opinion Strategies
• Wann: 1 Woche, Ende September/Anfang Oktober
• Wer: Alle in der Ärzteliste eingetragenen Frauen
• Themen: Karriere, Ausbildung, Arbeitszufriedenheit, Zusammenarbeitsformen
im niedergelassenen Bereich, Sexismus, etc.
• Ziel: Das geballte Potenzial von Frauen im Arztberuf heben –
mit standespolitischer Unterstützung auf Bundes- und auf Länderebene
ARZT IM LÄNDLE
09-2018
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