Für ein heilsames Miteinander - Buch 1: Expedition in neue Felder
100 101 einem Entwicklungskreis zuordnen, damit sie auch den visionären Blick bekommen. Und diesen auch in den Sitzungen etablieren, also einen Tagesordnungspunkt „Vision“ in den Gremien. Ganz wichtig war auch, die Barriere zwischen intramoral und extramoral einreißen, also im täglichen Arbeiten da eine ganz enge Vernetzung herstellen, gemeinsam für den Patienten arbeiten. Außerdemmacht gemeinsa- mes Arbeiten Spaß, wenn man voneinander weiß. Thema Ethik war da, man könnte gemeinsame Ethikveranstaltungen intra- und extramoral machen, um näher zusammen zu sein. 5. Ernte und Abschluss (im Check-Out): Was nimmst du von heute mit? Was ist dir wirklich wirklich wichtig? Was sind Wünsche/Impulse/Ideen, die du gerne umsetzen magst? Selbstermächtigung für alle, sowohl für die Ärzte als auch für die Aus- bildungsärzte. (Bettina) Ich wünsche mir, dass dieser sehr empfehlenswerte Prozess weiter- geht. Und es geht darum, Ausbildung weiter zu verbessern, nicht nur im fachlichen Sinn, sondern auch im ganzheitlichen Sinn, dass wir uns auch um uns selber und damit um die Gesellschaft kümmern. Es geht auch darum, sich nicht nur fachlich auszukennen, sondern auch über- geordnete Interessen fürs Gesundheitssystem zu haben. Wie funktio- niert es, wie kann man es verbessern, dazu braucht es auch Kenntnis- se der Standespolitik und Engagement.(Thomas) Ich wünsche mir, dass in unserer täglichen Arbeit, die wirklich eine schöne Arbeit ist, die Bürokratie zurückgedrängt wird. Sie ist, seit ich ärztlich tätig bin, leider immer mehr geworden. Als zweites wünsche ich mir, dass wir wieder mehr Respekt voreinan- der leben, also die verschiedenen Bereiche, KH Ärzte und Niedergelas- sene, alt und jung. (Bernhard) Ich möchte gerne zusammenwachsen und zusammen wachsen. (Ruth) Ärztekammer als Multifunktionstool mit großer Wirksamkeit, Grund- bedingung dafür ist natürlich, dass man sich vernetzt. (Markus) Eine gute Work-Life-Balance schaffen, ganz egoistisch für mich selber, aber auch für alle anderen, dass der Arztberuf in allen Bereichen ein attraktiver Beruf ist. (im Niedergelassenen Bereich, im KH Bereich). Das ist auch wichtig, um die Nachfolge zu gewährleisten. (Christoph) Ich wünsche mir, dass Visionen ihren regelmäßigen Platz in der tägli- chen Kammerarbeit finden. Ich plädiere deshalb für einen „visionären Tagesordnungspunkt“ bei jeder Vollversammlung oder Versammlun- gen der Kurie. (Wolfgang) Zusammenfassungen der Tischrunden durch die Tischmoderator/in- nen: (Was wurde an den 3 Tischen besprochen?) Markus: Im Laufe der 3 Runden waren fast alle Kollegen bei mir am Tisch. Es war sehr spannend, was besprochen worden ist. Die letzte Runde war geprägt von Anarchismus, es ging um Systemänderung, und dass man auch die Jungen gut schulen muss, weil die uns ja einmal behandeln werden; dass man in der Schule schon versucht, die Ge- sundheitserziehung zu etablieren, da könnte die Ärztekammer - auch wenn es nicht ihr gesetzlicher Auftrag ist – ebenfalls Druck machen. Thema bei allen 3 Gruppen war die Systemkritik, dass man das System ändern soll und beispielsweise sinnvolle Tätigkeiten aus den Spitälern in die Niederlassung bringt. Dass man auch nicht alles und dauernd verfügbar halten soll, da geht es darum, die Patienten zu ermächtigen, dass sie Wissen und Knowhow bekommen, damit das System entlastet werden kann. Entbürokratisierung war eine Vision und bessere Ver- netzung. Es gab noch viel mehr, kann gar nicht alles erwähnen. Patrick: Bei mir war es schon ein wenig vom Visionsprozess inspiriert, also die Vision ist, dass die Gemeinsamkeit auf mehreren Ebenen ge- stärkt wird, also auf den 2 Ebenen nach innen und außen. Nach innen: dass solche Begegnungen wie heute öfter entstehen, und nach außen: dass die Ärzteschaft sich auch mit den Politiker/innen vernetzt resp. von ihnen gehört wird. Ganz konkret war bei uns am Tisch auch das Thema des Empowerment der einzelnen Mandatare, dass jeder eine eigene Aufgabe und Funktion und Verantwortung bekommt. Dass er dabei auch wertgeschätzt wird. Überhaupt war Wertschätzung bei uns ein großes Thema. Und auch das Thema Selbstermächtigung war wichtig, das meint auch die Ausbildung, dass jeder auch von sich aus sagen kann, ich brauche die Ausbildung und ich sage, was ich mir wünsche. Die Ausbildung ist für beide Seiten wichtig, also den Aus- bildner und den Auszubildenden, und hier die konkrete Idee, dass eine Ausbildung nicht nur für die Allgemeinmediziner, sondern auch für die Fachärzte stattfindet. Joachim: Anfangs ging’s um Visionen und die Themen dabei, Gemein- samkeit finden, Gemeinsamkeit suchen, gemeinsame Interessen um- setzen. Auch gemeinsam hin stehen, wenn es nötig ist, auch hier das Thema Selbstermächtigung: wer macht’s, wenn’s um die Interessen der Ärzte geht, klar die Ärztekammer, aber auch, dass man sich selber hinstellt. Aber auch, dass man als gewählte Mandatare die Verantwor- tung hat, zu reagieren auf die aktuelle Gesundheitspolitik, die Verän- derungen in den Gesetzen. Es geht auch drum, sich als Funktionär den Raum, den man nicht kriegt, zu holen mit den verschiedenen Mitteln und Medien und Kontakten. Auch auf Ebene der österr. Ärztekammer was bewirken. Was soll umgesetzt werden? Hier kamen verschie- dene Ideen: Die jungen Funktionäre, die wenig Einblick haben, in die ÄK besser einbinden, mit Verantwortung betrauen. Die Funktionäre — — — — — — Konkrete Anwendungen – die Entwicklungskreise Konkrete Anwendungen – die Entwicklungskreise
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