Für ein heilsames Miteinander - Buch 1: Expedition in neue Felder

134 135 >>-- DIE ANSTEHENDEN ENTSCHEIDUNGEN: WOLLEN WIR DIE ENTWICKLUNGSKREISE FORMIEREN? WOLLEN WIR – TROTZ UNMUT UND UNLUST – WEITERMACHEN? EINATMEN UND AUSATMEN Tun. Tun. Tun. Machen, Organisieren, Umsetzen … Das ist das laute Credo unserer Zeit. Das Denken hat weniger Stellen- wert als die ununterbrochene Geschäftigkeit. Betrachten und Feiern haben weniger Stellenwert als das Weitergehen. Warum übersehen und übergehen wir die Zeit für Betrachten und Feiern? Der Schrei nach dem konkreten Tun heißt, dass immer und überall etwas herauskommen muss, ansonsten wäre es ja schade um die Zeit. Und nachdem keiner dem anderen die Zeit stehlen will, wird geliefert. Diese Glaubenssätze machen einen unausgesprochenen Druck. Und sie erhöhen sprichwörtlich den Blutdruck. Stress bringt manchmal unsere schlechtesten Seiten zum Vorschein. Was bedeutet ein „heilsames Miteinander“, wenn wir um den notwendigen Rhythmus von Spannung und Entspannung, von Ein- atmen und Ausatmen, wissen? Einem unbestimmten Druck nachzu- geben, ist leichter, als ihm standzuhalten. In diesem Sinne haben wir keine Rast eingelegt, um das anzuschauen und zu feiern, was bisher erreicht worden ist, sondern wir laufen - trotz besseren Wissens - weiter. ZIELE AUF DER AGENDA: Inhaltliche Jahresplanung und Termine Commitment für neue Struktur Grundsatzentscheidungen Fragen zur Erweiterung des Kernteams Zusammenarbeit mit dem Kammeramt Die ganze Bandbreite, Blitze und Donner, vom „Killerface“ bis zu den „Killerphrases“ – zuckt aus heiterem Himmel. Sämtliche bekannte Ab- wertungen von „zu kompliziert“, „so ein Quatsch“ bis zu nicht ausge- sprochener Angst vor Kontrolle, Überforderung, Missbehagen … sind im Raum. Lösungswege: Wir setzen auf transparente, gut durchdachte Strategie. Ein offener, doch strategisch klar geführter Prozess funktioniert nur vor dem Hintergrund von regelmäßiger Reflexion und transparenten, vereinbarten Regeln. Das Spiel mit Chaos und Ordnung, „Chaordik“, braucht Zeit und intelli- gente Planung auf allen Ebenen. Ein offener Prozess wird von Außenstehenden häufig als Chaos be- urteilt, trotz durchgängiger disziplinierter, konsequenter Arbeit. Das ist manchmal harter Alltag. IST IRRITATION DIE BLÜTE DES LERNENS? Die Irritation vom letzten Kernteamtreffen bringt die Motivation ins Schwanken. Wir führen einen Dialog zur Frage: „Warum gibt es in einem guten, gemeinsamen Raum negative Töne – und das scheinbar ohne Vorwarnung?“ „Sollen wir aufhören, bevor wir angefangen haben, umzusetzen?“ „Was heißt, bevor wir angefangen haben, umzusetzen?“ „Wir sind seit Monaten bei der Umsetzung!“ Wie ärgerlich, dass von manchen Menschen Denkarbeit nicht als Arbeit gesehen werden kann!“ 7. März 2016 10. Kernteamtreffen 17. März 2016 11. Kernteamtreffen — — — — Denken und Umsetzen sind gleich wichtig. Die Umsetzung erfordert zwingend das Denken. Die Zeit, die wir uns für das Denken nehmen, kommt uns bei der Umsetzung zugute. Die Quelle sprudelt noch. Auch ein neuer Anfang basiert auf der Quelle. Der Anfang der Entwicklungskreise markiert einen neuen Beginn. Doch wie wieder anfangen, wenn die gemeinsame Freude und Lust sich ver- abschiedet haben? „Das Kernteam stellt für mich die Kontinuität, den Impuls- geber dar. Es soll verhindern, dass das `Feuer´ erlischt und gleichzeitig immer wieder neuen Zündstoff liefern. Erfahrungsgemäß ist es leicht, eine Flamme zu ent- fachen, aber schwierig, sie über einen langen Zeitraum brennen zu lassen.“ Ruth Krumpholz Nicht jene, die streiten , sind zu fürchten, sondern jene die ausweichen. Marie von Ebener-Eschenbach Expedition – Kernteam-Tagebuch Expedition – Kernteam-Tagebuch

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