Für ein heilsames Miteinander - Buch 1: Expedition in neue Felder
18 19 Mut zur lustvollen Anwendung Mut zur lustvollen Anwendung Um einen Einblick in den Prozess zu bekommen, brauchen Sie also das Buch nicht von vorne bis hinten durchzulesen. Gestatten Sie sich, jene Kapitel durchzublättern, die Sie interessieren. Spannend ist immer, wo etwas in Resonanz kommt. Was steht zwischen den Zeilen? Bleiben Sie dort länger hängen, wo Ärger, Freude, Widerstand, Ermutigung und so weiter aufkommen? Es kann z.B. sein, dass ein Abschnitt des Weges Sie besonders interessiert. Vielleicht möchten Sie sich auch nur an einen besonde- ren Visionstag mit Bekannten erinnern. Unsere „Highlights“, die vielfäl- tigen Lern-Events, in denen wir tiefe und überraschende Erkenntnisse gesammelt haben, sind für sich eigenständige Dokumentationen oder Protokolle. Sie sind leicht und einfach zu erkennen. Vielleicht haben Sie ja Lust und Freude, Ihre besten Lernerfahrungen damit wieder wach zu rufen. Sprechen und träumen Sie mit anderen darüber. Es gibt auch ein erprobtes Beispiel für das Design eines Pro- totyps. Wenn es Sie interessiert, wie sich die „Architektur“ und der organisatorische Ablauf, also die Planungen für Treffen zwischen den HausärztInnen und FachärztInnen aus der Praxis und im Krankenhaus gestalten, dann schauen Sie nach, was das an konkretem Aufwand und Umsetzung heißt. Vielleicht möchten Sie diese spannende Initiative von „ÄrztInnen gemeinsam unterwegs“ ja gerne für ähnliche oder andere eigene Initiativen weiterentwickeln? Wir wollen Sie mit unseren Ideen und Erfahrungen dazu in- spirieren, in Ihrem Umfeld zu experimentieren. Ein heilsames, wert- schätzendes Miteinander ist für uns in gleichem Maße Fundament für Gesundheit als auch Basis für ein heilsames gesellschaftspolitisches Wirken. Wir möchten Sie anregen, selbst für ein gutes Leben aktiv zu werden. Wir laden Sie ein, bei unserem Prozess mitzuwirken. Die Dokumenta- tion hat ihren Sinn erfüllt, wenn Sie Ihre Selbstwirksamkeit ausprobie- ren und sich als Katalysator für das heilsame Leben verstehen. Denn verstehen ist geschehen. Wir wollen mit dieser Dokumentation zeigen, dass wir per- sönliche Lernerfahrungen, unsere „Learning Lessons“, teilen müssen, damit Menschen, die ähnliche Anliegen verfolgen, darauf aufbauen können. Was der konkrete Nutzen und Wert der hier öffentlich gemachten Berichte, Dokumentationen und Reflexionen sein können, liegt also auch an Ihnen. Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viele schöne Stunden und Spaß! Jeder Versuch sich mitzuteilen kann nur mit demWohlwollen des anderen gelingen. Max Frisch MUT ZUR LUSTVOLLEN ANWENDUNG DAS GANZE AUS DEM EINZELNEN UND DAS EINZELNE AUS DEM GANZEN VERSTEHEN… Es nährt alles, was authentisch ist, da es drei einfache Wahrheiten anerkennt: nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt. Richard R. Powell „Nix“ ist fix. Nichts bleibt. Nichts ist perfekt. Alles verändert sich. Macht eine aufwändige Dokumentation vor diesem Hintergrund Sinn? Ist es wert, Ressourcen für eine Aufarbeitung und Ordnung von Ver- gangenem aufzubringen? Welchen Sinn können Berichte, Dokumenta- tionen und Jahrbücher machen? „Form follows function“. Wir haben versucht, den Sinn, den diese Dokumentation machen könnte, in Inhalt und Form abzubilden. Formal und inhaltlich bildet der Prozess - die „story line“ - das Rückgrat des Buches . Mit dem Kernteam-Tagebuch möchten wir Sie auf unsere Hauptstraßen, Feld- und Waldwege, Umwege, Irrwege und auch Erfolgswege mitnehmen. Mit dem Fokus auf den Prozess bekom- men Sie eine Übersicht und einen Blick auf´s Ganze. Mit der Geschichte des gemeinsamen Weges (Kernteam-Tagebuch) stellen sich Ihnen vielleicht Fragen nach Haltungen und Werten oder grundsätzlichen Aspekten der Strategie eines Veränderungsprozes- ses . Die Hinweise darauf sind jeweils mit Seitenzahlen vermerkt. Das Buch ist in seiner Form so gestaltet, dass sich die komple- xen Inhalte leicht erlebbar auflösen. Die Dokumentation ist so konzi- piert, dass Sie problemlos tiefer in die jeweiligen Bereiche eintauchen können, um die einzelnen Felder zu erkunden. WENN WIR VERSTEHEN WOLLEN Verstehen entsteht durch Verständigen und nicht durch das bloße Nachvollziehen der Meinung eines anderen. Ver- ständigen wiederum geschieht nur durch Sprache. Verständigung erfordert ein Hineinversetzen in das Gegen- über, um das sachliche Recht seiner Meinung zu erfassen. 1)Hans-Georg, Gadamer: Kleine Schriften I, Philosophie, Herme- neutik, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Verlag, Tübingen, 1967.
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