Für ein heilsames Miteinander - Buch 1: Expedition in neue Felder
52 53 Neunter Schritt : Reflexion Frage: Was rufen mir die Art meiner Beobachtung sowie der Stil meiner Schlussfolgerungen und Interpretationen über mich selbst in Erinnerung? Zehnter Schritt : Kontemplation Frage: Beobachte, denke und schlussfolgere ich ´from the past´, oder bin ich darum bemüht von der Zukunft die Gegenwart zu antizipieren? (ebd. S. 112) Zitiert nach Arnold, Rolf: Ach, die Fakten! Wider den Aufstand des schwachen Denkens, Observer-Check im Überblick, S. 154, Carl-Auer 2018. Es wurden spezielle Meetings für die CEO´s der Krankenhäuser initiiert, ummit Hilfe des Dialogs den Konflikten zwischen den Orga- nisationen zu begegnen (vgl. Hartkemeyer und Freeman: Miteinander Denken. Das Geheimnis des Dialogs, Klett-Cotta 2001). SCHRITTE ZUR VERMEIDUNG SCHWACHEN DENKENS nach Rolf Arnold Erster Schritt : Akzeptanz Frage: Sind die Argumentationen, Entwürfe und Ergebnisse versteh- bar, erlebbar und mitteilbar sowie rückgebunden an die Lebenszwe- cke der Menschen? Zweiter Schritt : Beteiligung Frage: Werden die Fakten und ihre Interpretationen allgemeinver- ständlich und kommunikativ anschlussfähig oder mit offen zur Schau getragenem Überlegenheitsstatus genannt? Dritter Schritt : Selbstdistanzierung Frage: Inwieweit sind die eigenen Befunde erwartungsgemäß und nutzen die Wirklichkeit bloß als Belegstelle für das eigene bewährte Vorurteil? Vierter Schritt : Uneindeutigkeit Frage: Wo erliegt die eigene Schlussfolgerung einem Irrtum, indem sie die Welt des Sozialen und Interaktiven mit den Mitteln einer aus- schließlich erklärenden Vernunft (Mathematisierung, Kausalitätsnach- weis etc.) zu verstehen versucht? Fünfter Schritt : Strukturdeterminiertheit Frage: Wo bleibe ich mit meiner eigenen Perspektive den Strukturbe- sonderheiten meiner gewordenen Gewissheiten treu, und wie vermei- de ich dadurch, dass sich mir die Wirklichkeit anders bzw. eine andere Wirklichkeit zu zeigen vermag? Sechster Schritt : Zirkularität Frage: Bin ich in der Lage, meine eigenen Beobachtungen und daraus abgeleitete Handlungsimpulse zu relativieren und mich als Teil eines komplexen Wirkungsgefüges zu verstehen? Siebenter Schritt : Interesse Frage: Inwieweit bestimmen Publikations- und Karrieremöglichkeiten sowie Konformitätszwänge das, was ich denke und beobachte und wie ich dabei vorgehe? Achter Schritt : Weltbild Frage: An welcher Stelle gehe ich über das Faktische hinaus, indem ich selbstreflexiv in den nüchternen Blick rücke, wie ich zu Gewissheiten gelange und mit Wissen umgehe? „Bin sehr überrascht, dass unsere Arbeit so gut auf- genommen worden ist. Hätte nicht gedacht, dass es so viel bringt, Menschen aus anderen Bereichen einzuladen. Hatte Angst, dass wir uns blamieren.“ Michael Jonas, Präsident der ÄKVBG Strategie spiegelt Haltung Strategie spiegelt Haltung Härte schwand. Auf einmal legte sich Schonung An der Wiesen auf gedecktes Grau. Kleine Wasser ändern die Betonung. Zärtlichkeiten, ungenau, greifen nach der Erde aus dem Raum. Wege gehen weit ins Land und zeigens. Unvermutet siehst du seines Steigens Ausdruck in dem leeren Baum. Rainer Maria Rilke Wir Menschen haben die Ten- denz, uns so zu verhalten wie die Affen in einem sterbenden Baum. Wir palavern über die sich ver- färbenden Blätter, statt uns dem unbestreitbaren Hauptproblem im Stamm und in den Wurzeln zu widmen. Karl Henrik Robért, Stockholm METHODEN UND WERKZEUGE FÜR KOLLEKTIVE INTELLIGENZ
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