Für ein heilsames Miteinander - Buch 1: Expedition in neue Felder
98 99 Generatives Zuhören, was meint der/die andere wirklich? Sich in sei- ne/ihre Schuhe stellen und nicht diskutieren. Suspendieren von Annahmen und Bewertungen Von Herzen sprechen und nicht alles zerhacken, was gesagt wird Radikaler Respekt vor dem/der anderen aber auch vor sich selber. Dialogfragen 1_ Warum habe ich mich als Kammerfunktionär/in aufstellen lassen? Was waren meine ursprünglichen Anliegen und Visionen? 2_ Welche Möglichkeiten sehe und nutze ich, ummeine Vor- stellungen zu verwirklichen? 3_ Welche Vision hätte ich gerne in den nächsten 3 Jahren verwirklicht? Sammlung an aufgeschnappten Zitaten aus den World-Café-Runden Als ich als Ärztin nach Vorarlberg gekommen bin, war ich erstaunt, was es hier alles NICHT gegeben hat. Z.B. die Dienstplangestaltung etc. und dass hier kein Miteinander ist. Deshalb: „ich will gestalten“. (R. Krumpholz) Habe Wut gehabt, dass die Allgemeinmediziner hier einen niedereren Status haben und dass es kaum Nachwuchs in diesem Bereich gibt. Seit ich mich engagiere, ist diese Wut weg. (T. Jungblut) Die Ärzteschaft als Solidargemeinschaft wäre das Ziel und darum geht man auch in eine Kammer. (H. Blassnig) Wenn wir uns nicht selber vertreten, wer dann? Wir können die Poli- tiker/innen nicht machen lassen, die haben nur Effizienzsteigerung im Kopf. Schade, dass der Raum nicht genommen wird, auch nicht von den Jungen, was hier möglich wäre. (P. Clemens) Vision: mehr Gesundheitssystem statt Krankensystem und Prävention statt Reparaturmedizin. Es geht um Gesundheitsbildung und darum, die Menschen/Patient/innen zu ermächtigen. (B. Grager) sowie den niedergelassenen Gynäkolog/innen aus der Region Bregenz. Initiiert war es von Markus Baldessari, der formuliert: „Die tägliche Arbeit wird leichter, wenn ich die Person kenne, die mir die Überweisung schreibt. Da sind auch die Hemmschwellen niedriger, in direkten Kontakt zu treten, wenn etwas unklar ist.“ Fazit: Der Abend wurde von allen begeistert aufgenommen. Thomas (Allgemeinmediziner war dabei): „Die emotionale Qualität der Zusammenarbeit hat sich durch diesen Abend verbessert und damit auch die fachliche Qualität.“ Im Mai 2018 fand das 2. Treffen dieser Art in Thüringen statt, initiiert von Barbara Schmidbauer, Gemeindeärztin von Ludesch. Hier haben sich die praktischen Ärzt/innen aus demWalgau mit den FA Orthopä- die aus dem LKH Feldkirch und die niedergelassenen Orthopäd/innen getroffen. Stefanie (AÄ Orthopädie LKH Feldkirch war dabei): Das Team der Or- thopädie des LKH ist gekommen, weil der Chef wollte, dass möglichst viele dahin gehen. Fand’s total interessant die Gesichter und Menschen hinter den Überweisungen, die wir bekommen, zu sehen und kennen- zulernen. Auch fand ich die Anliegen der einzelnen wichtig, dass sie an den Tischen diskutiert worden sind. Auch kritische Themen und Pro- bleme, die alle in ihren jeweiligen Bereichen haben. Ich denke seitdem auch in andere Richtungen, habe schon Inputs für Verbesserungen gegeben. Es ist z.B. oft so, dass die Zuweiser die Arztbriefe nicht be- kommen oder wir die Zuweiser gar nicht kennen. Wir überlegen nun in der Abteilung, wie man das verbessern könnte. Nach den Erfahrungen „draußen“, soll es nun an diesem Abend mit den Kammerfunktionären darum gehen, was für sie, für die Vollversamm- lungsmitglieder wichtig ist. Was sind Fragen, die ihr hier bearbeiten möchtet, läuft es immer friktionsfrei ab, ist man sich über die eigene Vision im Klaren, bringt man sich ausreichend ein? 4. Dialog und Dialogfragen BeimWorld Café – entwickelt von Brown und Isaacs – geht es darum, mit jedem Menschen in Begegnung und gemeinsam und miteinander in eine Tiefe kommen. Dafür ist eine gewisse Etikette und Haltung bei den Gesprächsrunden wichtig: Fokussierung auf das, was wichtig ist: nur über das Sprechen, was wirklich wirklich wichtig ist. Die eigene Sichtweise offen hinlegen, persönlich sprechen, Ich-Bot- schaften statt „man sollte/könnte“. — — — — — — Konkrete Anwendungen – die Entwicklungskreise Konkrete Anwendungen – die Entwicklungskreise Visionen kommen nur zustande, wenn nicht gleich an ihre Umsetzbarkeit gedacht wird.
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