Für ein heilsames Miteinander - Buch 2: Feldstecher
146 147 Zwei kurze und anregende Impulsreferate durch die Direktorin der Inatura Frau Mag. Ruth Swoboda und durch den Regisseur und Pychotherapeuten Dr. Micheal Worsch als Auftakt der Veranstaltung gaben kreative Anregungen und Inspirationen. Ein eigens von der Ärztekammer für diese Veranstaltung entwickelter Filmmit dem Titel „Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir?“ würdigte die Entwicklung des Gesundheitssystems in Vorarlberg seit der Gründung der Ärztekammer im späten neunzehnten Jahrhundert. Neben einer kurzen historischen Darstellung der wesent- lichen Meilensteine leitet der Film auf die derzeitige Rolle und die Aufgaben der Ärzte- kammer über. Die Visionstage waren von einem offenen, innovativen Geist geprägt. Das Kernteam schuf in seiner Rolle als Gastgeber im Junker Jonas Schlössle einen qualitätsvollen Raum für lebendige Gespräche. Die Prozessleitung verstand es, mit Kommunikationsformen wie World Café und Dialogkreisen einen inspirierenden assoziativen Rahmen zu schaffen. Auf diese Weise konnten die rund 50 Teilnehmer in zahlreichen kleinen Arbeits- gruppen die verschiedensten Fragestellungen kreativ vertiefen und „neu denken“. Am Ende des Visionsprozesses wurden die roten Fäden aufgenommen und zu „Take home messages“ zusammengewoben. So ergaben sich quasi organisch folgende Handlungsfelder für die Zukunft: Verbesserte Kommunikation innerhalb der Ärzteschaft Konkrete Schritte hin zum verstärkten Dialog mit PatientInnen und anderen System- partnern Institutionalisierung eines gesundheitspolitischen Dialogs mit Menschen aus unter- schiedlichen Verantwortungsbereichen Öffnung, Stärkung und Erweiterung der Rolle der Ärztekammer Förderung der Selbstverantwortung Realisierung einer offenen interdisziplinären Zusammenarbeit Gewinnung von Vertrauen auf allen Ebenen Effektive Einbringung von Fach- und Systemwissen in den gesundheitspolitischen Dis- kurs Es geht um den Menschen und die Freude am Arztberuf. Das beim Visionstag gemeinsam Gedachte und Erarbeitete soll nun weiterentwickelt und in die Breite getragen werden. Die Ergebnisse dienen als Fundament, Anleitung und Wegweiser für eine strategische Zukunftsausrichtung der Ärztekammer. Präsident MR. Dr. Michael Jonas dankte dem Kernteam und allen Teilnehmern für ihr Engagement und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Vision einer attraktiven, innovati- ven Ärztekammer auch von vielen jungen Kolleginnen und Kollegen mitgetragen wird. — — — — — — — — — Die rund 50 Teilnehmer konnten in Kommunikationsformen wie World Café und Dialogkreisen sowie in zahlreichen kleinen Arbeitsgruppen die verschiedensten Frage- stellungen kontrovers und kreativ diskutieren. Hinweis: Der Film kann auf der Kammerhomepage unter www.arztinvorarlberg.at eingesehen werden. STIMMEN ZUM VISIONSTAG ... Ich staune über die Öffnung der Ärztekammer und die Offenheit, was da alles entstanden ist! Es war schön, dass andere Berufs- gruppen dabei sein konnten und dass wir gut zu Wort kommen konnten und auch wirklich gehört wurden. Die ÄrztInnen ließen sich in kürzester Zeit auf für sie unbekannte Kommunikations- möglichkeiten und andere Formen des Gesprächs ein. An der Schlussrunde merkte man, dass trotz des ganzen Zweifels im Vor- feld ganz viel passiert ist – das war überraschend und schön. Ich wünsche mir, dass das weiter geht und größere Kreise zieht. Stefanie Böhler Liolios, Physiotherapeutin, Bregenz Ich habe diese beiden Tage gut in Erinnerung: Sich mit verschie- denen Kollegen, die alle unterschiedliche Perspektiven haben, jenseits des Arbeitskontextes zu treffen, eröffnete neue Zugänge. Neue Fragen entstanden im „Miteinander“ – und das sind völlig andere Fragen, als jene, die sich aus der Arbeitsstruktur heraus ergeben. Dieses Schaffen muss weitergetragen werden. Jeder muss jetzt für sich formulieren und konkretisieren – und vor allem: dazu stehen! Dr. Florian Stockinger, LKH Bludenz Ich möchte mich gerne für die verrückte Idee bedanken, mich zu diesen Visionstagen der Ärztekammer einzuladen! Es war für mich am Anfang zwar etwas schwer in die Gruppe rein zu finden, aber dann fühlte ich mich sehr wohl in dem tollen Gefühl, dass alle Beteiligten sehr viel Energie für die Zukunft ihrer „Zunft“ investieren wollen. Das löste auch bei mir eine frühlings- hafte Aufbruchsstimmung aus. Ich war überrascht, wie viel Gewinn ich daraus ziehen konnte. Ich wünsche dem Kernteam und auch dem Vorstand, dass sie den maximalen Nutzen aus diesem Projekt ziehen können! Birgit Plankel, Betriebsratsvorsitzende, Gebrüder Weiss, Wolfurt Dialoge auf hohem Niveau. Es hat ein sehr schöner Austausch stattgefunden im Vergleich zum rauen Wind der üblicherweise in der öffentlichen Debatte um die Medizin herrscht. Die Ärzte- kammer stand im Dienste des Dialogs, in dem die Frage nach dem Arzttum im Mittelpunkt stand. In der Vielfalt der Ansätze stand jedoch die Frage nach dem Menschen im Zentrum. Dr. Jutta Gnaiger-Rathmanner, Feldkirch Ich bin sehr begeistert von dieser für mich neuen wertschätzen- den Herangehensweise. Mich hat das stark beeindruckt, dass die Ärztekammer einen solchen Prozess beginnt, mit allen zusammen hinzuschauen, dass es so etwas Lebendiges gibt, das uns alle ein- schließt, da ich die Ärztekammer als starre Institution kennenge- lernt habe. Dass es diese spürbare Bewegung gibt, motiviert mich als jungen Arzt, da zu bleiben. Unterschiedliche Player überlegen sich ja, wie sie junge ÄrztInnen ins Land bringen können. Eine sol- che Herangehensweise hat auf uns junge Ärzte eine unglaubliche Wirkung und ist ein starkes Zeichen. Wir sind dem tieferen Kern nahegekommen, das ist das, was wir alle brauchen. Dr. Tobias Stadelmann, LKH Hohenems Arzt im Ländle 05-2015 Arzt im Ländle 05-2015
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