Für ein heilsames Miteinander - Buch 2: Feldstecher

166 167 Kickoff-Treffen Netzwerk Vorarlberger Gesundheitsberufe Am 23. Februar lud die Ärztekammer für Vorarlberg Vertreter der verschiedenen Gesundheitsberufe und Gesundheitsorganisationen ins Hotel Krone in Dornbirn ein, um eine zukünftige Zusammenarbeit zu planen. Viele Organisationen und Berufsgruppen folgten dem Aufruf und unterstrichen so die Wichtigkeit dieser Netzwerk-Idee. Aus der Kammer Im Rahmen des ersten Treffens fand ein kurzer Impulsvortrag durch den Alt-Bür- germeister von Wolfurt Erwin Mohr statt. Im Anschluss wurden erste inhaltliche Punkte des Netzwerks diskutiert. In Zukunft möchten die Mitglieder des Netzwerks gemeinsame Ideen hinsichtlich gesundheitsrelevanter und gesundheitspolitischer Themen entwickeln. Außerdem soll das Netzwerk als Stimme der Gesundheitsberufe genutzt werden, um zur Gesundheitsbildung, -förderung und -erhaltung beizutra- gen. Regelmäßige Treffen der Gesundheitsberufe sind ein weiterer zentraler Punkt der Ergebnisse des ersten Treffens. Die anwesenden Vertreter der verschiedenen Gesundheitsberufe diskutieren über mög- liche Ideen und Konzepte einer Zusammen- arbeit. Rezept für einen sorgenfreien Start Aus der Kammer Ende Juni lud die Ärztekammer für Vorarlberg zum Informationsabend für alle interessierten Kolleginnen und Kollegen, um das Kammer-Projekt „Mentoring“ vorzustellen. Dr. Michael Baier, Turnusärztevertreter am LKH Bludenz, präsentier- te die wichtigsten Eckpunkte zum Projekt und zeigte die weitläufigen Möglich- keiten auf. Für die Juli-Ausgabe des Arzt im Ländle stand er für ein Interview zur Verfügung. Dr. Michael Baier Dr. Baier, was darf man sich genau unter dem Mentoring-Projekt vorstellen? Früher oder später stehen alle Jung- ärztinnen und -ärzte vor wichtigen Ent- scheidungen für ihren beruflichen Werde- gang. Es stehen viele Fachrichtungen zur Auswahl und auch die Möglichkeit in den niedergelassenen Bereich zu gehen steht im Raum. Oftmals fehlen aber für diese wichtigen Entscheidungen Informationen und Erfahrungswerte. Hier soll das Men- toring ansetzen. Junge Kolleginnen und Kollegen sollen von erfahrenen Berufskol- legen profitieren. Die Möglichkeiten sind vielzählig. In welchen Bereichen kann und soll das Mentoring eingesetzt werden? Beim Mentoring geht es neben dem Austausch von Fachwissen vor allem um die Weitergabe von Erfahrungswerten. Dabei sind den Themenbereichen keine Grenzen gesetzt - Ausbildung, Karriere, Freizeit oder Persönlichkeitsentwicklung sind nur ein kleiner Auszug aus den un- zähligen Möglichkeiten. Das Mentoring kann individuell gestaltet werden und passt sich den Bedürfnissen der unerfah- reneren Person (= Mentee) an und stellt erfahrene Experten und Expertinnen (=Mentoren) zur persönlichen Unterstüt- zung zur Seite. Wer kann sich an diesem Projekt beteiligen? Mentee kann jeder werden, der gerne jemanden aus dem gleichen Berufsstand als Berater haben möchte. Speziell Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung aber auch schon KPJ-Studierende können diese Möglichkeit nutzen. Natürlich ist das Projekt kostenlos. Mentor kann jede Ärztin oder jeder Arzt werden, der sein Fachwissen und seine Erfahrung teilen möchte. Die Teilnahme ist unabhängig von Fachrichtung und Berufsjahren. Gibt es bestimmte Regeln für das Mentoring? Die Ärztekammer dient in erster Linie als Anlaufstelle für ungeklärte Fragen, nicht als Kontrollorgan. Vor Beginn eines Mentorings ist ein unverbindliches Treffen hilfreich, um auszutesten, ob die „Chemie“ passt. Wenn alles passt, dann empfehlen wir allen, sich mindestens einmal monat- lich zum Mentoring zu treffen. Das kann bei einem Kaffee oder Mittagessen oder auch in der Praxis des Mentors stattfin- den. Generell ist das Mentoring auf keine Laufzeit beschränkt, es kann jederzeit von einer der beiden beteiligten Personen be- endet werden. Wie kann ich Mentor werden? Um Mentor zu werden, muss man sich nur bei der Ärztekammer für Vorarlberg unter mentoring@aekvbg.at oder tele- fonisch unter 05577 21900-41 melden. Es braucht keine spezielle Ausbildung. Man erhält dann einen Anmeldebogen, den man ausfüllen muss. Im Anschluss wird ein Online-Profil auf der Webseite der Ärztekammer erstellt, das von allen inter- essierten Mentees eingesehen werden kann. Dort ist auch ein Kontakt angeführt, damit interessierte Jungärzte sofort direkt mit demmöglichen Mentor in Kon- takt treten können. Möchten Sie sonst noch etwas zum Projekt sagen? Ich kann nur jedem empfehlen sich an diesem Projekt zu beteiligen. Es ist keine Schande, jemanden um Rat zu fragen. In der heutigen Zeit mit allen Heraus- forderungen im Gesundheitswesen ist es wichtig, sich gegenseitig zu unterstützen. Ich bedanke mich jetzt schon bei jeder Mentorin und jedem Mentor, die sich dem Projekt bereits angeschlossen haben. Vorteile des Mentoring für Mentees: — Chance, die eigenen Fähigkeiten besser kennen und einschätzen zu lernen — Möglichkeit auf Expertenwissen zuzugreifen, wenn Hilfe benötigt wird — Ideen für die Berufsfindung erhalten — Einblicke in die Strukturen und Ab- läufe eines niedergelassenen Arztes erhalten — Aufbau eines Netzwerkes — Nutzung des Netzwerks für Koopera- tionen und persönliche Weiter- entwicklung Vorteile des Mentoring für Mentoren: — Einblick in neue Ideen und Entwick- lungen immedizinischen Bereich — Möglichkeit, die eigene Arbeit durch Austausch zu reflektieren — Chance, Begeisterung für das eigene Arbeitsfeld bei jungen Persönlich- keiten zu wecken — Aufbau eines Netzwerkes zu anderen Mentoren — Nutzung des Netzwerks für Koopera- tionsmöglichkeiten — Sicherung des hohen Qualitätsstan- dards der Vorarlberger Ärztinnen und Ärzte Arzt im Ländle 07-2017 Arzt im Ländle 03-2017

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