Für ein heilsames Miteinander - Buch 2: Feldstecher

170 171 für ein heilsames miteinander Begegnungsabend für die niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte aus dem Walgau und Bludenz gemeinsam mit Orthopädinnen und Orthopäden aus der Praxis und dem Krankenhaus.  Sich besser kennenlernen und wertschätzen  Freundschaftlich verbunden – die Aufgaben in Praxis und Krankenhaus besser meistern  Meine Anliegen und Anregungen aussprechen können Mittwoch, 23. Mai 2018, pünktlich um 18.30 Uhr Villa Falkenhorst in Thüringen Aperó und get together ab 18.30 Uhr Dauer: bis ca. 21.00 Uhr Gastgebende: Barbara Schmidbauer, Markus Baldessari, Patrick Clemens, Joachim Hechenberger, Wolfgang Metzler und Karin Metzler Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis 16. Mai 2018 an Barbara Schmidbauer, E-Mail: dr.schmidbauer@gmx.at ÄrztInnen Eine Initiative im Rahmen des Visionsprozesses der Vorarlberger Ärztekammer gemeinsam unterwegs Einladung zum Treffen am Mittwoch, 23. Mai ab 18.30 Uhr in der Villa Falkenhorst in Thüringen Interview mit Dr. Barbara Schmidbauer Die Zukunft ist in der Vernetzung Aus der Kammer Interview mit Dr. Barbara Schmidbauer, Gemeindeärztin in Ludesch und Initiato- rin des Netzwerktreffens zwischen niedergelassenen Hausärzten aus dem Walgau und Bludenz mit Orthopäden aus der Praxis und dem Krankenhaus am 23. Mai in der Villa Falkenhorst in Thüringen. Das Gespräch führte Mag. Brigitta Soraperra. Ein Bericht über das Treffen folgt in der Sommerausgabe des „Arzt im Ländle“. Dr. Barbara Schmidbauer, geboren in Klosterneuburg, ist ausgebildete Allgemeinmedizinerin (LKH Feldkirch) und Fachärztin für Innere Medizin (LKH Feldkirch und Hohenems). Sie ist Gemeindeärztin in Ludesch und lebt mit ihrem Mann und 2 Kindern in Satteins. Was waren Ihre Beweggründe, das gemeinsame Treffen zwischen den prak- tischen Ärztinnen und Ärzten und den Orthopädinnen und Orthopäden in der Villa Falkenhorst zu veranlassen? Dr. Schmidbauer: Über meinen Kolle- gen Joachim Hechenberger habe ich vom Vernetzungstreffen der praktischen Ärzte in Bregenz mit den niedergelassenen und den Krankenhaus-Gynäkologen im vergangenen Jahr erfahren und dass das für alle sehr bereichernd gewesen sei. Die Orthopädie ist mir aus einem per- sönlichen Grunde sehr wichtig: Häufige Beschwerden in der Praxis betreffen den Bewegungsapparat. Ich hätte gerne einen oder mehrere Mentoren, die mir mal dieses oder jenes zeigen und mich unter- stützen, wenn ich Hilfe oder Rat brauche. Aber ich habe über das, dass ich meine Patienten an sie überweise, praktisch keinen Kontakt zu den Kollegen von der Orthopädie. Und auch dieser Kontakt läuft ja nicht persönlich ab. Ein Kennenlernen in einem nichtmedizinischen Kontext, bei dem wir uns fachlich und persönlich aus- tauschen können, entspricht schon lange einem Bedürfnis von mir. Was erwarten Sie sich von diesem Treffen? Dr. Schmidbauer: Bessere Vernetzung, bessere Kommunikation, die Wünsche und Sorgen und Gegebenheiten mitein- ander zu teilen und aufzeigen zu können. Ich war bis zu meinemWechsel in die Niederlassung im Juni 2016 nur im Spital tätig - ich weiß, wie es dort abläuft. Aber viele Kollegen im Spital wissen nicht, wie es in den Praxen abläuft. Anstatt immer über den anderen zu urteilen oder zu schimpfen, wäre es mir ein Anliegen, die Anderen besser kennenzulernen. Es gibt keine Besseren oder Schlechteren, jeder macht das, was er gut kann und wir haben alle viel zu tun, egal ob im Spital oder im niedergelassenen Bereich. Die hierarchi- schen Strukturen, wie wir sie jetzt noch immer haben, helfen uns überhaupt nicht weiter. Die Zukunft ist die Vernetzung und dass jeder von jedem lernen kann, ohne Angst zu haben, dass einem jetzt etwas weggenommen wird oder ich dadurch Patienten verlieren könnte. Wie waren die Reaktionen auf Ihre Initia- tive? Dr. Schmidbauer: Ich war von der Abteilung Orthopädie und von Dr. Bach und von den orthopädischen Kollegen, die gleich zugesagt haben sehr positiv über- rascht und habe mich gefreut, dass sie dabei sein wollen. Die Allgemeinmediziner haben zwar auch zugesagt, ich wünsche mir aber ehrlich gesagt, dass sich viele Kollegen und Kolleginnen aus meinem Arbeitsfeld melden würden. Wie erleben Sie das Arztsein heute? Was sind Herausforderungen, was Entwick- lungsnotwendigkeiten? Dr. Schmidbauer: Ich empfinde das Arztsein heute als sehr anspruchsvoll, weil man große Verantwortung gegen- über sich selbst und gegenüber anderen Menschen also den Patientinnen und Patienten und den Mitarbeitenden hat. Und wir stehen angesichts der vollen Wartezimmer wirklich permanent unter Zeitdruck. Das kann dann meiner Mei- nung auch dazu führen, dass wir immer weniger Zeit für die Patienten aufwenden können. Herausfordernd ist es auch, eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden, damit die Freude am Beruf nicht verloren geht. Hinzu kommen die Sorgen eines „Selbstständigen“, die man im Spital natürlich nicht kennt. Als Frau sehe ich natürlich Entwicklungspo- tential darin, Stellen für junge Ärztinnen zu schaffen, wovon sie auch leben können und das Gehalt nicht in den Kosten für Kinderbetreuung draufgeht. ››› Arzt im Ländle 06-2018

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