Für ein heilsames Miteinander - Buch 1: Expedition in neue Felder
14 15 Der Beipackzettel „Zum Verständnis des Gegenübers genügt es nicht, dessen Sinn in die eigene Vormeinung zu integrieren. Vielmehr muss man den Willen aufbringen, die eigene Vormeinung auf Geltung und Herkunft zu über- prüfen und in Bezug zum Sinn des Gegenübers zu setzen. Nur dann erwächst eine Horizonterweiterung.“ Nach Hans Gadamer Die Auswahl der Aufzeichnungen in der gesamten Dokumentation kann nur subjektiv sein. Sie hat jedoch den Anspruch, das wieder zu geben, was wir für wesentlich einschätzen. Was ist für uns das Wesentliche? Die Aufzeichnungen geben Einblick in ein herausforderndes Ringen, das zwangsläufig mit einem ethischen Anspruch und Weg verbunden ist. Die regelmäßigen Kernteamtreffen - nachvollziehbar im Kern- team-Tagebuch - weben den roten Faden durch den Prozess. Es geht dabei vordergründig immer um das gemeinsame Betrachten und Denken aus verschiedenen Perspektiven und um qualitätsvolles Entscheiden. Zentral für uns sind die persönlichen, manchmal auf- wändigen, manchmal kurzen, heiteren Lernerfahrungen („Learning Lessons“). Diese möchten wir zur Verfügung stellen und somit teilen. Das Wesentlichste und Beste sind für uns jedoch die beteiligten Menschen, die sich mit ihren Erfahrungen und ihrem Menschsein als Verantwortungsgemeinschaft für ein heilsames Miteinander verste- hen. Wir danken allen Beteiligten des Visionsprozesses von Herzen für ihr Vertrauen und die Verbundenheit auf dem gemeinsamen Weg. Allen voran den beiden „Paten“ des Prozesses Präsident Dr. Michael Jonas und Vizepräsident Dr. Burkhard Walla. Ärztekammer für Vorarlberg Auftraggeber Was ist unser brennendstes Thema, wenn wir an Gesundheit denken? Was sind die dringendsten gesundheitspolitischen Herausforderun- gen (im Krankenhaus, in der Praxis, in der Pflege, als PatientInnen)? Was brauchst du? Was kannst/könntest du konkret beitragen? Welche Kompetenzen können wir als Ärztekammer einbringen? Was bringt ein Visionsprozess? Wenn sich die Menschen in einem Visionsprozess treffen, passiert faktisch unausgesprochene Ermutigung und Bestärkung. Das kommt konkreten Projekten zugute und wirkt in den Alltag. Im Visionsprozess machen wir die Erfahrung, wie heilsames Miteinan- der gehen könnte. Und das ist das eigentlich Spannende. Wirkung und Nebenwirkungen. Manchmal ist die Nebenwir- kung die Hauptwirkung und damit wesentlicher Nutzen. Das Span- nende und Stärkende ist die gemeinsame redliche Ausrichtung auf die Sache – das ist der gemeinsame Grund. Wohin soll die Reise gehen? Diagnose und Therapie Das gemeinsame Anliegen ist es, sich stärker aktiv in den gesundheits- politischen Dialog einzubringen. Junge ÄrztInnen sollen begeistert und einbezogen werden. Der Gesundheitsbegriff soll erweitert und damit die vielfältigen Farbtöne zwischen „gesund“ und „krank“ sicht- bar gemacht werden. Der enorme Geschwindigkeits- und Perfektionsdruck hat auch bei ÄrztInnen bis über die Schmerzgrenze zugenommen. „Die Freude und den Spaß am Arztberuf wiederfinden“, wird als Priorität genannt. Was liegt dahinter? Geht es um die oft herausfordernde Kooperation zwischen SpitalsärztInnen und niedergelassenen ÄrztInnen, zwischen Fach- und HausärztInnen? Wie kann ein wertschätzendes Miteinander ge- lebt werden? Was kann eine Ärztekammer dazu beitragen? Die große Vision: Die Ärztekammer von Vorarlberg will sprudelnde Quelle für ein gutes, heilsames Miteinander sein. Bettina Grager Leiterin des Kernteams Präsidialreferentin der ÄKVBG Karin Metzler Kulturelle Gestalterin von strategischen Transformationsprozessen Das Anliegen Das Anliegen
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