Für ein heilsames Miteinander - Buch 1: Expedition in neue Felder

194 195 präsent-sein. Sie wünschen sich vor allem anderen: Freundschaften! Die älteren an unserem Tisch halten an einer Verbindlichkeit fest – und dass man etwas gewinnen muss, wenn man am Netzwerken teil- nimmt. Wenn alle gewinnen wollen, frage ich mich, wer nährt dann das Netzwerk und womit? Warum nicht ein Netzwerk, in das man hinein schenkt? Es gelingt mir jedoch nicht, diesen Gedanken einzubringen. Wir bewegen uns schon wieder abseits des Dialogs. Wir sind uns jedoch alle einig, alt und vor allem jung, dass das Netzwerk Spaß machen muss. Die Jungen können sich eine Homepage mit Kom- mentarfunktion á la Facebook vorstellen. Warum nicht auch private postings teilen? Wir sind uns auch einig, dass das Netzwerken leichter fällt, wenn das Projekt Mentoring gestartet ist – die Themenfelder grei- fen ja ineinander. Mentoring soll überhaupt bis in die Schulen träufeln, um auf den Beruf des Arztes Lust zu machen. Ruth erinnert an die Politiker: „Bruucht´s as wirklich?“ Auf jeden Fall braucht es eine Art Kümmerer, beschließen wir. Denn das Netzwerk soll außer Freude bereiten auch Wege verkürzen können, damit man mehr Arzt sein kann. Ich frage nach, ob es schon Netzwerke gäbe, auf die man aufbauen könnte. Ja, es gibt schon eines rund um die komplexe Entlassung – das müsse man sich genauer ansehen. Vielleicht könne man ELGA auch noch mit in den Denkprozess einbinden. Ich versuche die Gruppe daran zu erinnern, dass wir 3 Quintessenzen herausarbei- ten sollten, am besten in Form dreier Sätze, die wir auf drei Tunwörter reduzieren. Unsere sind: Treffen. Optimieren. Chatten. Hier die Übersicht der Ernte aus allen Gruppen: Was trägt positiv zu einer freundschaftlichen Verbundenheit unter einer Vorarlberger Ärztegemeinschaft bei: A Wir wollen uns in angenehmer Atmosphäre persönlich kennenlernen und austauschen Wir wollen administrative Tätigkeiten vermindern oder optimieren durch besseren Informationsaustausch und dadurch die Arbeitszufriedenheit verbessern Netzwerk soll Spaß machen (Apps…) AA Vielseitigkeit der Netzwerkaktivität (Sport, Familie, fachlicher Inhalt, interdisziplinär) Bestehende Gruppen aus unterschiedlichen Fachrichtungen verbinden, vernetzen. Kultur der Offenheit leben, fachübergreifender Austausch Die Vision ist Folgende: Kommunikation und Kennenlernen. Verständnis füreinander. Größeres Vertrauen. Bessere Vernetzung. Beziehungen zulassen. Gegenseitige Wertschätzung. Mehr Freude an Zusammenarbeit. Neue Konzepte erproben. Junge KollegInnen unterstützen. Als Folge der besseren Vernetzung bessere Versorgung für den Patien- ten. Mit welchen Fragen geht das Team also in die Tiefe? Drei Flipcharts werden herangerückt. Mit den auf ihnen notierten Fragen werden wir in 2 x 3 Gruppen arbeiten. Darauf steht: A Was trägt positiv zu einer freundschaftlichen Verbundenheit innerhalb der Vorarlberger Ärztegemeinschaft bei? Was macht ein Netzwerk attraktiv? Wie wird ein Feuer entfacht? Was ist dem inneren Zusammenhalt einer Gemeinschaft dienlich? Was bringt gegenseitige Unterstützung, Leichtigkeit und Freude? B Worin ist Gsi med eine Antwort auf die ursprünglichen Ziele der „Inneren Versöhnung“? Worin leistet das Netzwerk | die Plattform einen Beitrag zur Erfüllung der Vision? Was sind die Stärken + Schwächen des Projektes? Was spricht mich an, wo habe ich Bedenken? C Wenn ich mir ein lebendiges, spannendes Netzwerk unter den Gesundheitsberufen vorstelle, dann: hat es folgende Qualitäten: begeistern wir Leute und kommen in die Breite, in dem wir: ... wird es organisiert, finanziert und begleitet von: … brauchen wir folgende Unterstützung bzw. Strukturen: … Jede Arbeitsgruppe soll 3 Quintessenzen erarbeiten, aus denen sich konkrete Handlungsabläufe verwirklichen lassen. Ich arbeite bei Grup- pe A mit. An unserem Tisch wird zunächst noch einmal der Begriff „Versöhnung“ abgehandelt, weil gleich zwei ganz junge Ärzte, die sich noch im Klinisch-praktischen Jahr befinden, mitarbeiten. Diese jungen Menschen wünschen sich vor allem ein wirkliches Kennenler- nen. Ich schaue sie an und denke: Ja, sie sind so aufgewachsen, verbin- dend und verbindlich und nicht in einer Anonymität. Sie erinnern mich an meine Kinder. Sie leuchten in ihrer Begeisterung, in ihrem So-hier- — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — treffen optimieren chatten einfach tun, organisieren einladen entwickeln Poetische Dokumentation Poetische Dokumentation

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