aks- gesundhe i t
CIMT – Constrained Induced Movement
Therapy
Durch forcierte Benutzung des betroffenen Armes, lernen Patientinnen und Patienten diesen im All-
tag wieder einzusetzen. CIMT ist eine Therapieform, die bei Schlaganfallpatientinnen und -patien-
ten mit einer Halbseitenlähmung eingesetzt wird. Diese Therapieform ist sehr erfolgreich, wenn die
Betroffenen neben einem hohen Maß an Motivation auch bestimmte funktionelle Voraussetzungen
mitbringen. Die Wirksamkeit wurde in verschiedenen Studien nachgewiesen. In der aks gesundheit
Neurologische Reha wird CIMT in der Gruppe angeboten.
Alte Muster durchbrechen
Die Bezeichnung CIMT (Constrai-
ned Induced Movement Therapy)
bedeutet forciertes Benutzen eines
teilweise gelähmten Körperteils.
Wenn nach einem Schlaganfall die
Lähmung zunächst so stark ist,
dass der Arm im Alltag nicht mehr
eingesetzt werden kann, ist die na-
türliche Konsequenz, dass alle Be-
wegungen im Alltag mit dem ande-
ren, nicht primär betroffenen Arm
ausgeführt werden. Dabei findet
ein Lernprozess statt: Betroffene
Personen lernen, die Verrichtun-
gen des täglichen Lebens mit dem
gesunden Arm auszuführen und
den betroffenen Arm nicht mehr
einzusetzen.
In der Gruppe Alltagsleistungen
verbessern
Im Rahmen der Ergotherapie der
aks gesundheit wird CIMT in der
Gruppe angeboten. Der nichtbe-
troffene Arm wird in einer Art
Handschuh fixiert, sodass keine
Greiffunktion mehr möglich ist.
Die Teilnehmer sind gezwungen,
den betroffenen Arm zu benutzen.
Zweimal wöchentlich für 90 Minu-
ten, über einen Zeitraum von vier
Wochen, werden verschiedene all-
tagsbezogene fein- und grobmoto-
rische Bewegungen, handwerkliche
Aufgaben und Spiele mit der be-
troffenen Hand durchgeführt. Die
größten Erfolge werden erzielt,
wenn der Handschuh auch im All-
tag 90 Prozent der Zeit getragen
wird. Schon wenn die Hand zwei
Stunden, im Sinne der CIMT The-
rapie, verwendet wird, sind Thera-
pieerfolge messbar.
CIMT unter bestimmten Voraus-
setzungen einsetzbar
Die Therapie ist nach derzeitigem
Kenntnisstand dann zu empfehlen,
wenn der betroffene Arm und die
betroffene Hand Mindestkriterien
der Bewegungsfähigkeit erfüllen:
• frühestens drei - sechs Monate nach
dem Schlaganfall/Hirnblutung
• minimal zehn Grad aktive Hand-
gelenksstreckung
• zusätzliche Finger-Streckung von
mindestens zwei Fingern aktiv
• ausreichende Kognition – Ver-
ständnis, worum es geht
• zirka 45 Grad aktive Schulterfle-
xion
• sitzen und stehen sollten selbst-
ständig und sicher möglich sein
• ein hohes Maß an Motivation
Therapie mit Wirksamkeitsnach-
weis
Am Anfang und Ende des CIMT-
Therapieblocks wird bei allen Teil-
nehmern eine Testung durchge-
führt, um den Ist-Zustand des be-
troffenen Armes festzuhalten. Bei
allen Teilnehmern konnte eine
Verbesserung festgestellt werden.
Im Alltag bedeutet dies, dass die
Teilnehmer die betroffene Hand
wieder vermehrt einsetzen, wie
zum Beispiel beim Getränkedosen
öffnen, beim Festhalten am Heim-
trainer, zum Nase putzen oder ei-
nen Ball greifen. Mit dem betroffe-
nen Arm wird wieder viel mehr
trainiert, da er mehr in den Fokus
rückt.
In mehreren klinischen Studien
konnte die Wirksamkeit dieser
Therapieform nachgewiesen wer-
den (Taub et al., 1993; Kunkel et
al., 1999; Miltner et al., 1999),
(Dromerick
und
Mitarbeiter,
2000), AM J Occup Ther. 2008,
Neurorehabil Neural Repair 2012.
Kontakt
aks gesundheit GmbH
Neurologische Reha
Färbergasse 13
6850 Dornbirn
T 055 74 / 202 – 3000
Weitere Informationen:
Katja Niederer, Ergotherapeutin
0664 80283 524
Patientinnen und Patienten lernen den, von der Lähmung, betroffenen Arm wieder einzusetzen. (Foto: aks)
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