arlberg beteiligt sich als Pilotbun-
desland an der Implementierung
eines telefonbasierten Erstkontakt-
und Beratungs-services zur besse-
ren Unterstützung der Patient/in-
nen bei der Navigation im Ge-
sundheitswesen. Weitere E-Health
Projekte – insbesondere die Um-
setzung von ELGA sowie eine lan-
desweit einheitliche onkologische
Dokumentation unter Einbezie-
hung des intra- und extramuralen
Bereiches zur Optimierung der Be-
handlungsqualität – werden for-
ciert.
• Sicherung von Fachkräften im
Pflege- und Gesundheitsbereich:
Die Landesregierung wird in Zu-
kunft weiterhin ganz gezielte Maß-
nahmen setzen, um dem Fachkräf-
temangel entgegenzuwirken:
- Ausbau der Ausbildungskapazi-
täten an Krankenpflegeschulen
und den Schulen für Sozialbe-
treuungsberufe,
- Konzeptentwicklung zur Sicher-
stellung von diplomierten Ge-
sundheitskrankenpfleger/innen
auf Fachhochschulniveau ent-
sprechend der in Arbeit befindli-
chen Reform der Krankenpfle-
geausbildung auf Bundesebene,
- Forcierung der Etablierung von
Paramedics zur Sicherstellung ei-
ner hohen Qualität der Notfall-
medizin, insbesondere auch in
den Tälern,
- Unterstützung der angehenden
Medizinstudent/innen mit Vor-
bereitungskursen für Eingangs-
tests,
- bessere Arbeitsbedingungen und
Kinderbetreuungsangebote an
Spitälern,
- Unterstützung von Turnusärz-
tinnen und Turnusärzten bei der
Absolvierung einer Ausbildung
zur Allgemeinmediziner/in in
ambulanten Einrichtungen (z.B.
Ambulante Erstversorgungsein-
heiten, Lehrpraxen).
• Bessere Vernetzung des niederge-
lassenen Bereiches mit den Spitä-
lern:
Eine bessere Abstimmung
des Leistungsangebots und der Zu-
sammenarbeit zwischen niederge-
lassenen Ärztinnen/Ärzten und
Spitalsbereich, um
Doppelgleisigkeiten zu vermeiden
und um Synergien zu nutzen, ist
notwendig. Auf eine verbesserte
Abstimmung der Öffnungszeiten
im niedergelassenen Bereich soll
im Rahmen der Zielsteuerung-Ge-
sundheit hingewirkt werden.
Projekte zur Schaffung einer mul-
tiprofessionellen und interdiszipli-
nären Primärversorgung („Prima-
ry Health Care“) werden gemein-
sam mit den Systempartnern bis
2016 durchgeführt.
• Reform der gemeindeärztlichen
Versorgung:
Die Rund-um-die-
UhrBereitschaft im gemeindeärzt-
lichen Dienst führt zu erheblichen
Belastungen der Landärztinnen
und Landärzte. Andererseits müs-
sen die Aufgaben des öffentlichen
Gesundheitsdienstes (z.B. kurati-
ver Dienst, Totenbeschauen, Un-
terbringungsuntersuchungen)
auch in den Tälern zeitnah sicher-
gestellt werden. Um die landärztli-
che Versorgung auch in Zukunft
zu gewährleisten, aber gleichzeitig
auch den öffentlichen Gesund-
heitsdienst sicherzustellen, sollen
gemeinsam mit den Vorarlberger
Gemeinden und den Systempart-
nern, Vorarlberger Ärztekammer
und Vorarlberger Gebietskranken-
kasse, Maßnahmen zur Entlastung
der Landärztinnen und Landärzte
im ärztlichen Bereitschaftsdienst
außerhalb der Ordinationszeiten
entwickelt werden. Dabei sollen
„best practice“ Beispiele aus ande-
ren Bundesländern und Nachbar-
ländern als Grundlage herangezo-
gen werden.
• Vereinfachung der Spitalbeitrags-
finanzierung:
Die Beiträge des
Landes und der Gemeinden wer-
den derzeit in einem verwaltungs-
aufwändigen Verfahren berechnet
und eingehoben. Anstelle einer
patientenabhängigen Einzelfallab-
rechnung soll als Beitrag zur Ver-
waltungsvereinfachung und zum
Bürokratieabbau schrittweise in
Zusammenarbeit mit dem Ge-
meindeverband eine bevölke-
rungsabhängige Pauschalabrech-
nung angestrebt werden.
• Abgestufte kinder- und jugend-
psychiatrische Versorgung:
Die
vom Land Vorarlberg organisierte
abgestufte Versorgung durch die
Carina und das LKH Rankweil
wird wie beschlossen umgesetzt.
• Lebensmittelsicherheit:
Gesunde
Lebensmittel sind die beste Vor-
aussetzung für die Gesundheit der
Menschen. Im Sinne der Anregun-
gen des Rechnungshofes soll die
Datenqualität im Bereich der Revi-
sionen von Lebensmittelunterneh-
men verbessert und die Lebens-
mittelaufsichtsorgane von Verwal-
tungsaufgaben, welche ihr Kernge-
schäft – die Durchführung von Re-
visionen und Probenziehungen –
entlastet werden. Die Information
der Öffentlichkeit über die Ge-
sundheitsschädlichkeit von Pro-
dukten soll verbessert werden.
• Pflegenetz weiterentwickeln:
Das
dichte Betreuungs- und Pflegenetz
in Vorarlberg wird weiterentwi-
ckelt. Die bewährte Kombination
aus familiärer Eigenleistung, Eh-
renamt sowie ambulanten und sta-
tionären Diensten hat sich bewährt.
Konkret werden wir Hauskranken-
pflege, mobile Hilfsdienste, Tages-
betreuung und teilstationäre und
stationäre Einrichtungen im gan-
zen Land weiter ausbauen und die
hohe Qualität auch in Zukunft er-
halten. Besonderes Augenmerk soll
dabei auf neue Modelle des betreu-
ten Wohnens gelegt werden.
• Zusammenarbeit mit Gemein-
den:
Gemeinden sind wichtige
Partner in Fragen der Pflege und
Betreuung. Die Einbindung der
Kommunen in Planung und Ent-
wicklung von Pflege- und Betreu-
ungsmaßnahmen soll deshalb wei-
ter intensiviert werden.
• Case- und Care - Management:
Wird in allen Regionen Vorarl-
bergs eingerichtet.
• Betreuungspool:
Der Betreuungs-
pool zur Vermittlung von selbst-
ständigen Personenbetreuer/-in-
nen wurde erfolgreich eingeführt
und soll weiter betrieben werden.
• Finanzierung Pflege:
Um die Pfle-
ge und Betreuung auch in Zukunft
zu ermöglichen, brauchen Länder
und Gemeinde die finanzielle Un-
terstützung des Bundes. Deshalb
lautet unsere Forderung an den
Bund, den Pflegefonds weiter zu
führen und das Pflegegeld zu valo-
risieren. Parallel dazu geht unsere
Forderung auch in Richtung einer
besseren Anrechenbarkeit von
Pflege- und Betreuungszeiten bei
der Pensionsbemessung.
ARZT IM LÄNDLE
11-2014
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