AIL_2013-04 - page 7

Überaus wertvoll zur Erfassung des gesamten Fachspektrums
erachte ichdieTatsache,dass sämtlicheAusbildungsärztewährend
ihresVerlaufesfixvorgegeben für1,5JahreaneinUniversitätsspital
bzw. einhöher spezialisiertesHaus kommen.
Weiters gibt es
fürAusbildungsärztewöchentlicheFortbildun-
genmit fest vorgesehenen Zeiten, woman auch selbst gefordert
wird, etwas vorzubereiten und vorzutragen. Für alle Jungärzte
gab es zudem zuBeginn einenALSKurs,mit„hands on“,Puppen,
durchgespielten Krankheitsverläufen und Videoaufzeichnungen
für die spätere Supervision. Meine Kollegen kannten das bereits
vom Studium, fürmich ausÖsterreichwar es neu, aber eine sehr
großeHilfe.
Ummehr Dinge zu nennen, ist die Zeit hier aber leider zu
knapp.
Frage:
Das sind wirklich beeindruckende Beispiele für die Kom-
munikation Arzt zu Arzt, wie sieht es aus mit der Beziehung Arzt
– Patient?
Dr. Voitle:
Auch das Arzt-Patienten-Gespräch hat in Dänemark
immer einen hohen Stellenwert eingenommen. Bereits im ersten
Jahrwirdwährendeines füralleverpflichtendenmehrtägigenKur-
ses erörtert und geübt, worauf es ankommt. Bei einem späteren
TerminwirddieeigeneVideo-AufzeichnungeinesArzt-Patienten-
Gesprächs gemeinsam analysiert. Unglaublich lehrreich. Man
lernt, wenn man im Ambulatorium oder in der HA-Praxis sitzt
und maximal 15 Minuten Zeit zur Verfügung stehen, dass man
Prioritäten und Ziele setzt (eine Art Tagesordnung), und man
klärt gemeinsammit demPatienten ab,was inder zurVerfügung
stehenden Zeit wichtig ist und was vielleicht bei einem zweiten
Termin abgehandelt werden kann. Sehr viel Wert wird darauf
gelegt, auf der Ebene des Patienten zu kommunizieren und ihn
dort abzuholen, wo er gerade steht. Inmeinem Fach der Radio-
logie ist der direkte Patientenkontakt zwar nicht so ausgeprägt
wie in anderenFächern, dieGrundregeln sind aber auchhier sehr
hilfreich.
Frage:
Wenndu einenWunsch frei hättest für dein zukünftigesÄrz-
tinnensein,waswürdest dudirwünschen?
Dr. Voitle
: Es wäre mir wichtig, dass die jungen Kollegen von
Anfang an gut eingebunden werden. Man sollte wegkommen
von dem alten Spruch: „So war das immer.“ Auch Führungs-
kräfte sollten bereit sein, ihreHaltungen zuüberdenkenund sich
Innovationen gegenüber zu öffnen. Warum nicht einmal über
die Grenzen schauen? Vorarlberg alsModell-Region, da sind alle
gefordert.Teaching als Schlagwort, wobei hier einerseits das aus-
gezeichnete Fachwissen der Ober- und Fachärzte weitergebeben
werden kann, andererseits die Jungärzte durchaus gefordert wer-
dendürfen.
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ronischePatientenakte zur gegenseitigenArbeitser-
leichterung – fächerübergreifende Notaufnahme –
gelebtes Mentoringsystem als wichtige Unterstüt-
zung für Jungärzt/innen– regelmäßigeFortbildun-
gen - TrainingdesArzt-Patientengesprächs – Jung-
ärzt/innen als Partner/innen sehen – Neugier und
Offenheit für Innovationen alsGewinn für alle
ARZT IM LÄNDLE
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