August/September 2011
Wechsel an der Spitze des Kammeramtes:
Kammeramtsdirektor Hofrat Dr. Günter
Holzer tritt nach über 30-jähriger Tätig-
keit in den Ruhestand. Das Kammerpräsi-
dium bestellt Dr. Jürgen Heinzle zu seinem
Nachfolger.
In einer Umfrage unter den Spitalsärzten
haben 80-100 % der Befragten auf die
Frage, ob sie den Eindruck hätten, dass
sich der Dienstgeber den Problemen an-
nehme, mit „Nein“ gestimmt. Zudem mei-
nen 80-100 %, dass sich die Stimmung im
Krankenhaus anhaltend verschlechtere.
Die Übergangsfrist zum Abschluss der
zwingend vorgeschriebenen Berufshaft-
pflichtversicherung für freiberufliche täti-
ge Ärzte endet. Diese Versicherung ist auch
Voraussetzung dafür, in der Ärzteliste ge-
führt zu werden.
Mit einer Änderung der Ärzte-Ausbil-
dungsordnung wird eine neue Grundlage
für eine Ausbildung im Additivfach Geria-
trie geschaffen.
Es startet eine von der Österreichi-
schen Ärztekammer initiierte Turnuseva-
luierung. Mit den Daten sollen auch bun-
desweit strukturelle Mängel offengelegt
und der Druck auf Rechtsträger zur Ver-
besserung der Turnusausbildung erhöht
werden.
Das Thema „Zwei-Klassenmedizin“
beherrscht das heurige mediale Sommer-
loch.
Die Ärztekammer übt öffentlich Kritik
an den Äußerungen von Landesstatthalter
Wallner, der keinen Bedarf für eine gesetz-
liche Regelung der Arbeitszeitobergrenze
bei 25 Stunden für Ärztinnen und Ärzte
sehen will.
Als Konsequenz aus der Burnout-Stu-
die wird im Auftrag der Ärztekammer vom
Arbeitsmedizinischen Zentrum Vorarlberg
(ameco) eine arbeitsmedizinische/arbeits-
psychologische Analyse der Arbeitsbela-
stungen von Krankenhausärzten und -ärz-
tinnen in Vorarlberg durchgeführt. Damit
sollen die Arbeitsbelastungen der Spitals-
ärzte vorerst objektiviert, und darauf auf-
bauend, entsprechende Maßnahmen zur
Reduktion der Burnout-Gefährdung ent-
wickelt werden.
Oktober/November 2011
Mit dem Preis der Ärztekammer für die
besten wissenschaftlichen Arbeiten werden
dieses Jahr Doz.
Dr. Christoph Säly
sowie Dr. Thomas
Winder vom LKH
Feldkirch ausge-
zeichnet.
Ein Datenskandal rund um die Tiroler
Gebietskrankenkasse ist ein weiteres Indiz
für die Missbrauchsanfälligkeit zentral ge-
speicherter Daten. Einmal mehr wird von
der Ärztekammer eine objektive und seriöse
Abwägung von Kosten, Nutzen und Gefah-
ren der geplanten elektronischen Gesund-
heitsakte ELGA gefordert.
Gebührend verabschiedet wird im
Rahmen eines Festaktes in der Otten Gra-
vour in Hohenems Altpräsident OMR Dr.
Peter Wöß und Alt-Kammeramtsdirektor
HR Dr. Günter Holzer. Das Kammerprä-
sidium, die Kammervollversammlungs-
mitglieder und die Kammerangestellten,
aber auch zahlreiche Gäste aus Politik,
Wirtschaft
und
Gesundheitswesen
sowie auch Vertre-
ter der Öster-
reichischen Ärzte-
kammer und der
Landesärztekam-
mern nutzten die
Gelegenheit, um
sich für 25 Jahre Präsidentschaft und 31
Jahre Leitung des Kammeramtes zu
bedanken.
Mit der Vorarlberger Gebietskranken-
kasse wird Einigung über eine neue
Honorarordnung für die Jahre 2011 und
2012 erzielt.
Für seine 25-jährige Präsidentschaft
und seine verschiedensten Funktionen in
der Ärztekammer
für Vorarlberg er-
hält Alt-Kammer-
präsident
OMR
Dr. Peter Wöß das
Goldene Ehrenzeichen des Landes Vorarl-
berg.
Volles Haus bei der von der Ärztekam-
mer organisierten Spitalsärzteenquete im
KH Dornbirn: Es zeigte sich, dass sich die
Stimmung nicht verbessert sondern durch
den zunehmenden Ärztemangel sich die
Arbeitssituation für die Spitalsärzte sogar
noch dramatisch zugespitzt hat. Die von
der Politik nur halbherzig vorgenomme-
nen Verbesserungsmaßnahmen sind bis-
lang mehr oder weniger wirkungslos ge-
blieben. Die Kammer fordert eine mög-
lichst schnelle Strukturver-
änderung mit Angleichung
des Gehaltssystems und des
Arbeitsvolumens an die Nach-
barländer.
Als
Sofortmaßnahme
wird seitens der
Krankenhausbe-
triebsgesellschaft
ein Maßnahmen-
paket in Gesamt-
höhe von rund
3 Mio.
definiert und gleichzeitig Arbei-
ten für eine umfassenden Gehaltsreform
gestartet.
Eine zur Analyse und quantitativen
Erfassung der Spitalsärzte-Enquete unmit-
telbar danach durchgeführte Blitzbefra-
gung führt zum erschütternden Ergebnis,
dass 56 % der Befragten planen, ihr Kran-
kenhaus in den nächsten zwei Jahren zu
verlassen und nur ca. ein Viertel im jewei-
ligen Krankenhaus bleiben will.
Ein „geheimes“ Verhandlungspapier
zum Thema Gesundheitsreform/15a-Ver-
einbarung, das offenbar von einem Vorarl-
berger Landesbeamten verfasst wurde, ent-
hält erheblichen Sprengstoff und würde
den Gesamtvertrag aushebeln. Die Kam-
mer fordert die Aufwertung der Kammer
in der Landesgesundheitsplattform Neu
zum gleichberechtigten Partner.
Dezember 2011/Jänner 2012
Im Landhaus in Bregenz wird Mag. Markus
Wallner vom Vorarlberger Landtag zum
neuen Landeshauptmann gewählt. Nachfol-
ger als Gesundheitslandesrat wird Dr. Rai-
ner Gögele.
Dank der geschlossenen Haltung der
gesamten österreichischen Ärzteschaft ge-
lingt es, bei der Sitzung der Bundes-
gesundheitskommission die Gesundheits-
akte ELGA in der vorliegenden Gesetzes-
vorlage vorerst zu verhindern.
Zur Ambulanzentlastung und der Len-
kung der Patientenströme in die richtige
Versorgungsebene beschließt die Gesund-
heitsplattform zwei Pilotprojekte am LKH
Bregenz und KH Dornbirn. In diesen Tria-
geordinationen soll die Dringlichkeit des
medizinischen Problems beurteilt werden
und dann entschieden werden, ob der Pa-
tient seinem Hausarzt zur weiteren Ab-
klärung und Therapie zugewiesen wird oder
ob eine spitalsärztliche Abklärung und The-
rapie erforderlich oder tatsächlich eine
Akutversorgung vor Ort oder in der Spitals-
ambulanz indiziert ist. Weiteres beschließt
die Gesundheitsplattform auch die Ein-
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| ARZT IM LÄNDLE
03-2012
CHRONIK
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