weitere Kurienperiode fest. Zwei Mitglie-
der vom Marburger Bund schildern dabei
auch die Situation in Deutschland.
Die Verhandlungen zwischen der Bun-
deskurie der Niedergelassenen Ärzte und
der SVA verlaufen bislang erfolglos. Es ist
mit einer vertragsfreien Zeit ab 1. Juni
2010 zu rechnen.
Bei einer Pressekonferenz im Landhaus
in Bregenz werden die Erfolgsdaten und
die Kosteneffektivität des Vorarlberger
Vorsorge-Koloskopie-Programms präsen-
tiert. Durch die frühzeitige Erkennung
dieser Erkrankungen können Gesund-
heitskosten
in
Gesamthöhe von
15 bis 16 Millio-
nen Euro erspart
werden.
Der Landes-
rechnungshof präsentiert seinen Bericht
zur Situation der Landeskrankenhäuser. Es
wird konstatiert, dass es keinen Fachärzte-
mangel gibt und dass auch die Überstun-
densituation im Wesentlichen durch
strukturelle und organisatorische Mängel
nur in einzelnen Bereichen zu Problemen
führe. Im Gesamten zeigt der Bericht auf-
fallend viel Verständnis für die politische
Gegebenheiten. Angesichts der realen
Situation in den Spitälern stellt sich die
Frage, wie unabhängig der Landesrech-
nungshof tatsächlich agiert.
Eine aktuelle Studie des IFES-Instituts,
die in Wien vorgestellt wurde, bestätigt die
von der Ärztekammer zuletzt sehr nach-
drücklich aufgezeigte kritische Arbeitssi-
tuation der heimischen Spitalsärzte. Die
Ergebnisse sind im Vergleich zu den ent-
sprechenden Befragungen aus den Jahren
2003 und 2006 auch österreichweit alar-
mierend. Die Krankenhausträger und auch
die Politik sind gefordert, rasch Maßnah-
men zu setzen, die zur Entlastung jedes
einzelnen Spitalsarztes beitragen.
Juni/Juli 2010
Nachdem die Verhandlungen mit der SVA
am 25. 5. scheitern, gibt es ab 1. Juni zwi-
schen der Sozialversicherung der Gewerb-
lichen Wirtschaft und der Österreichi-
schen Ärztekammer keinen Gesamtvertrag
mehr.
Der Preis der Ärz-
tekammer für Vor-
arlberg für die
beste wissenschaft-
liche Arbeit im
Jahre 2009 wird an
Dr. Stefan Beer, LKH Feldkirch, verliehen.
Nach einem nächtlichen Verhand-
lungsmarathon können die Österreichi-
sche Ärztekammer und die Sozialversiche-
rung der gewerblichen Wirtschaft doch
noch eine Einigung im Tarifkonflikt erzie-
len und den zehn Tage andauernden „ver-
tragslosen Zustand“ wieder beenden.
Im Kuppelsaal der Vorarlberger Lan-
desbibliothek wird vor über 300 Gästen -
darunter auch zahlreiche Ärztinnen und
Ärzte - die multimediale „Lorenz Böhler-
Ausstellung“ feierlich eröffnet.
Zur Verbesserung der Arbeitssituation
der Spitalsärzte geschieht nach wir vor nur
wenig Konkretes. Bei einer Spitalsärztever-
sammlung in Feldkirch gehen die Wogen
hoch, es werden junktimierte Forderungen
gestellt und man ist bereit eine bestehende
Betriebsvereinbarung zu kündigen.
Die Bundeskurie Niedergelassene Ärzte
beschließt die Eckpunkte eines Hausarzt-
modells. Ziel des neuen Modells ist es, den
niedergelassenen Bereich zu stärken und
den „Arzt des Vertrauens“ wenn möglich
generationenüber-
schreitend als ärzt-
lichen Wegbeglei-
ter zu installieren.
Im Landhaus in
Bregenz konstitu-
iert sich das Kolle-
gium des Landes-
sanitätsrates neu.
August/September 2010
Ein „Bundesgesetz zur Stärkung der
ambulanten öffentlichen Gesundheitsver-
sorgung“ tritt in Kraft. Damit wird u.a. die
Ärzte-GmbH, neue Kündigungsbestim-
mungen für Vertragsärzte sowie ein ver-
pflichtendes Haftpflichtregime für freibe-
ruflich tätig Ärzte geschaffen.
Für sein Engagement in der Sucht-
prävention und seine Verdienste in der
Psychiatrie wird
Prim. Univ.-Prof.
Dr. Reinhard Hal-
ler im Bregenzer
Festspielhaus der
diesjährige Dr. Toni-Russ-Preis verliehen.
Zur langfristigen Sicherung der medi-
zinischen Versorgung im niedergelassenen
Bereich fordert die Ärztekammer einmal
mehr die konsequente Förderung der
Lehrpraxen.
Oktober/November 2010
Zur besseren Transparenz und Qualität
wird die ärztliche Fortbildung nicht mehr
durch die DFP-Richtlinie, sondern durch
eine „Verordnung über ärztliche Fortbil-
dung“ neue geregelt. Damit ergeben sich
sowohl für die Ärzte als auch für Veranstal-
ter und Sponsoren wesentliche Änderun-
gen.
Die Landeskrankenhäuser schließen
sich der Aktion „Lesen statt Warten“ an und
werden künftig in den Ambulanzbereichen
„Lesen statt War-
ten-Minibibliothe-
ken“ mit viel amü-
santem
Lesestoff
für ihre Patientin-
nen und Patienten
bereit halten. Bei
der Auftaktveran-
staltung im neuen
„Panoramasaal“ im LKH Feldkirch lesen
Politiker, Autoren und auch Ärztinnen und
Ärzte ausgewählte Texte aus dem Buch
„Verschreibungspflichtig“.
In einem einzigartigen Akt der Solida-
rität werden die Betriebsvereinbarungen
an allen Landeskrankenhäusern und auch
dem KH Dornbirn gekündigt. Die Spital-
särzte zeigen damit klar und deutlich auf,
dass sie nicht mehr willig sind, alle diktier-
ten Bedingungen zu schlucken.
Zum Kennerlernen der Kammer als
Servicestelle und besonders auch zum
kollegialen Aus-
tausch findet der
erste
Informa-
tionsabend für alle
neu in die Kam-
mer eingetretenen
Ärztinnen
und
Ärzte statt.
Um Beweggründe für die zunehmende
Ambulanzfrequenzen zu erfassen, erfolgte
auf Anregung der Ärztekammer einen
Monat lang in allen Spitalsambulanzen
eine Befragung der Patienten, die ohne
Zuweisung das Krankenhaus kontaktier-
ten. Der Ergebnis der Befragung zeigt, dass
rund 60 % der „Selbstzuweiser“ adäquat
im extramuralen Bereich behandelt wer-
den könnten.
Zu einer fundierten Einschätzung des
eigenen Burnout-Risikos läuft eine Studie
an der sich alle Ärzte kostenlos und ano-
nym beteiligen können.
Für seine großen Verdienste als leitender
Notarzt der Vorarlberger Flug- und Bergret-
tung und Verant-
wortlicher für die
medizinische Ausbil-
dung wird Dr. Fidel
Elsensohn, Arzt für
Allgemeinmedizin in
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| ARZT IM LÄNDLE
03-2012
CHRONIK