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AUS DER KAMMER
... aus der Kurie Niedergelassene Ärzte
VON KURIENOBMANN VP DR. BURKHARD WALLA
Honorarverhandlungenabgeschlossen
D
ie Honorarverhandlungen
für die Jahre 2016 und
2017 zwischen Ärztekam-
mer und der VGKK sind abge-
schlossen.DieBeschlussfassungder
Ergebnisse ist in der Kurie am 4.7.
und im VGKK Vorstand am 5.7.
vorgesehen, die weiters erforder-
liche Beschlussfassung durch den
Hauptverband soll im September/
Oktober erfolgen. Das Ergebnis ist
meines Erachtens erfreulich, die
genauen Details werden wir im
August nach der entsprechenden
BeschlussfassungdurchdenVGKK-
Vorstand veröffentlichen.
Bereits jetzt möchte ich aber
zwei doch sehr entscheidende In-
halte vorstellen:
Dringlichkeitsterminsystem
Wir haben das bereits bestehende
Terminpoolsystem weiterentwickelt
und es gemeinsam mit der Kasse
als Dringlichkeitsterminsystem eta-
bliert. Herzstück ist eine elektroni-
sche Buchungsplattform, über die
Allgemeinmediziner bei Fachärzten
dringlicheTerminebuchenkönnen.
Wir glauben, dass wir damit einen
wesentlichen Schritt in der Ver-
besserung der Versorgung machen
können. Wie wir aus der Patien-
tenbefragung, aber auch aus einem
von der Zielsteuerungskommission
durchgeführten„MysteryCall“wis-
sen, gibt es zumindest aus Sicht der
Patienten zu lange Wartezeiten auf
Facharzttermine. Von den Vertre-
tern der Allgemeinmedizin wissen
wir, dass es zumindest was dringli-
che Termine betrifft, im Facharzt-
bereich Verbesserungsbedarf gibt.
Mit diesem Buchungssystem, er-
möglichen wir den Allgemeinme-
dizinernZugriff auf dringliche Ter-
mine beim Facharzt auf einfachem
und unbürokratischem Weg und
unabhängig von der telefonischen
oder persönlichen Erreichbarkeit
der Facharztordination. Es wurde
für alle diesbezüglich relevanten
Fächer (Augenheilkunde, Derma-
tologie, Orthopädie, Psychiatrie,
Neurologie, HNO und Interne) ein
geschätzter Bedarf an dringlichen
Terminen über die Allgemeinmedi-
ziner erhoben. Wir versuchen nun
über die Fachgruppen genügend
Fachärzte flächendeckend im Land
zufinden,diedieseTerminedann in
derBuchungsplattform freischalten.
Neu am jetzt verhandelten Modell
ist die Honorierung. Allgemeinme-
diziner erhalten5Europauschal für
jeden gebuchten Termin, Fachärzte
erhalten für jedenbei ihnengebuch-
ten Termin 39 Euro, müssen diesen
aber außerhalb der vertraglichen
Ordinationszeit anbieten. Ich darf
Sieherzlichbitten,das System zu ei-
nem guten Leben zu erwecken, wir
stärkenunserePosition imGesund-
heitssystem enorm, wenn wir den
Versorgungsbedarf gut abdecken.
Wir erweitern damit die Facharz-
tressourcen und kommen der lange
bestehenden Forderung der Allge-
meinmediziner nach, in dem wir
dieses elektronische Netzwerk für
dringliche Termine etablieren und
stärken die Rolle der Primärversor-
ger inderVersorgungspyramide.
Wir informieren in diesenWo-
chen die für dieses System relevan-
ten Fachgruppen und ersuchen Sie
alleumUnterstützungundum Ihre
Beteiligung.
Eine Schulung auch für Arz-
tassistentinnen zur Nutzung des
Systems wird im September
erfolgen, die Termine werden
rechtzeitigbekanntgegeben.
Schmerzboard
Das interdisziplinäreSchmerz­
board ist ein Produkt der
Honorarverhandlungen. Dort
wurde die Idee geboren, dass
wir imLandeinSchmerzboard
mit verschiedenenDisziplinen
(Anästhesie, Neurochirurgie,
Psychosomatik, Orthopädie,
Innere Medizin etc) auch für
niedergelassene Ärzte zugäng-
lich machen wollen, die dort
ihre komplexen Schmerzpatienten
vorstellen und diskutieren können
und wo gemeinsame Behandlungs-
konzepte entwickelt werden. Die
wesentliche Qualitätssteigerung in
der Behandlung von chronischen
Schmerzpatienten ist somit die In-
terdisziplinarität und Vernetzung.
Auch die Politik im Land ist für
dieses Projekt zu haben und so liegt
eigentlicheinfix fertigesKonzept zur
Umsetzung vor.
Das Projekt sollte demnächst in
der Landeszielsteuerungskomission
beschlossen werden, offenbar wur-
de es aber zuletzt vonderTagesord-
nunggenommen,da,wiemanhört,
die KHBG den Beschluss im Land
blockiert.
Mandarf gespannt sein,wer zu-
letzt das Sagen hat in Vorarlberg,
dieLandespolitikoder dieKHBG.
Ich hoffe sehr, dass es zu einem
baldigen Beschluss kommt. Ich bin
zutiefst überzeugt, dass wir damit
eine sinnvolle qualitative Verbesse-
rung derVersorgung von Schmerz-
patienten imLand etablieren.
WirwerdenSie informierenund
mitteilen,wiekonkret die Patienten
eingebracht werden können und
wie die Honorierung erfolgt, so-
bald die Entscheidungen gefallen
sind.
VP Kurienobmann
Dr. BurkhardWalla
ARZT IM LÄNDLE
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