– Durchsetzung des Turnusärztetätigkeitsprofils
– Durchsetzung einer Gehaltsreform für angestellte
Ärztinnen und Ärzte
– Durchsetzung der Erprobung neuer Arbeitszeitmo-
delle für angestellte Ärztinnen und Ärzte
– Durchsetzung von Lehrpraxen für Turnusärztinnen
und Turnusärzte.
Diese Erfolge der Standespolitik der Ärztekammer für
die angestellten Ärztinnen und Ärzte waren nur durch
eine geschlossene Ärzteschaft erzielbar. Wie Sie wis-
sen, war der Weg zur Erreichung der Ziele langwierig
und nicht einfach, begleitet von Auseinandersetzun-
gen mit den Dienstgebervertretern, gelegentlich auch
in der Öffentlichkeit.
Die jahrelange Forderung der Ärztekammer nach
einer Gehaltsreform wurde sehr spät gehört und um-
gesetzt. Erst der massive Turnusärztemangel ermög-
lichte über eine Betriebsvereinbarung die Durch-
setzung des Turnusärztetätigkeitsprofils mit einer
Entlastung von pflegerischen und administrativen
Tätigkeiten und der Fokussierung auf die Ausbildung.
Auf demselben Weg wurde die Erprobung von neuen
Arbeitszeitmodellen erreicht. Seit über 20 Jahren setzt
sich die Ärztekammer für eine ausreichend lange, öf-
fentlich finanzierte Lehrpraxisausbildung ein. Auch
hier führte der Nachwuchsmangel im kassenärztli-
chen Bereich zur möglichen Realisierung des Vorarl-
berger Lehrpraxismodels.
Erfreut – wenn auch mit einem gewissen Schmun-
zeln – nehme ich zur Kenntnis, dass unsere standespo-
litischen Erfolge als Maßnahmen des Landes Vorarl-
berg zur Sicherung der Attraktivität des Arztberufes
und zur Haltung der Vorarlberger Gesundheitsver-
sorgung auf hohem Niveau ergriffen wurden (Pres-
sefoyer der Landespressestelle mit LH Mag. Wallner
und LR Dr. Bernhard sowie KHBG-Dir. Dr. Fleisch
am 8. 4. 14, VN am 9. 4. 14).
Es entspricht ja auch der Wahrheit, die Maßnah-
men können nur gemeinsam ergriffen werden. Dies
zeigt, dass die Verantwortlichen für die Gesundheits-
politik mit unserer Hilfe Probleme erkannt und die-
sen gegengesteuert haben.
Erfreut sind wir auch darüber, dass Vorschläge der
Ärztekammer inzwischen auch prompt aufgegriffen
werden, wie etwa die modellhafte Erprobung einer
unterschiedlichen Lehrpraxisdauer sowie als Vorbe-
reitung für den stationären regionalen Strukturplan
2015 – 2020 die Abhaltung eines gesundheitspoli-
tischen Dialogs, in dessen Verlauf die Meinung der
betroffenen Abteilungsverantwortlichen zu erforder-
lichen Strukturänderungen gehört wird.
Diese Veränderung im Zusammenwirken zwi-
schen den Verantwortlichen des Landes Vorarlberg
und der Ärztekammer ist mutig („Es gehört oft mehr
Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu
bleiben“, Friedrich Hebbel) und lässt hoffen, dass
zukünftige Herausforderungen für die Gesundheits-
versorgung rechtzeitig gemeinsam einer realistischen
Lösung zugeführt werden können.
Ihr Präsident
MR Dr. Michael Jonas
Zwischenbilanz
C e t e r u m
Arzt im Ländle
05-2014
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