HÖRSCRE ENING
Foto: aks
Zusätzlich zur „bebi-Mappe“ zum
Thema „Sicherer Schlaf“ stellt der aks
auch ein Informationsblatt „Der siche-
re Schlafsack“ zur Verfügung, welches auf der Homepage
zum Download zur Verfügung steht. Weite-
re Informationen zum sicheren Babyschlafsack finden die
Ärztinnen und Ärzte unter der Rubrik „Für Fachleute“.
Nähere Infos:
Mag. Birgit Hämmerle
Ernährungswissenschafterin, aks gesundheit GmbH,
Gesundheitsbildung, Tel. +43 (0)5574/202-1025,
Ohren: (n=156=100 %)
45 Kinder (29 %) zeigten eine ein-
oder beidseitige Hörauffälligkeit, 49
(31 %) einen ein- oder beidseitig
auffälligen TF-Befund.
Cerumen ließ sich bei 44 Kin-
dern (28 %) nachweisen, 54 (36 %)
wiesen einen ein- oder beidseitigen
Paukenerguss bzw. eine Tubenfunk-
tionsstörung auf.
Bei einem Kind lag ein TF-De-
fekt vor.
In Bezug auf die Untersuchungs-
methode wurden 98 (63 %) Audio-
metrien und 14 (9 %) OAE-Mes-
sungen durchgeführt. Keine Angabe
dazu gab es bei 44 (28 %).
Diskussion
Das geänderte Seh- und Hörscree-
ning zeigte im ersten Durchfüh-
rungsjahr eine sehr gute Umsetzbar-
keit und Akzeptanz bei den Kindern
und Pädagoginnen bzw. Pädagogen.
Nach Neuanschaffung der Geräte
durch das Land Vorarlberg konn-
te der vorgesehene Kostenrahmen
der Einzeluntersuchung beibehalten
werden.
Zum Sehscreening bzw. der ver-
wendeten Methodik (Autorefrak-
tometer der Firma Plusoptix) gibt
es eine hinreichende Datenlage und
Evidenz
1
. Aufgrund der niedrig ge-
wählten Schwellenkriterien ergibt
sich zwar eine gute Sensitivität, es
steigt jedoch die Rate falsch positiver
Befunde. Dies kann dazu verleiten,
die Ergebnisse gänzlich in Frage zu
stellen. Die Auswertung der (spärlich
eingelangten) Rücklaufbögen zeigt
aber, dass durchaus erhebliche, bis-
lang unentdeckte Sehfehler bis hin
zu Amblyopien aufgedeckt werden
konnten. Eine Analyse der Geräteda-
ten (nicht nur des Rücklaufes) und
Ermittlung der Prävalenz von Seh-
störungen erfolgt zu einem späteren
Zeitpunkt gesondert.
Der Rücklauf zeigt, wie wichtig es
ist, dass alle auffällig gescreenten Kin-
der auch wirklich von der Fachärztin
bzw. dem Facharzt untersucht wer-
den. In einem weiteren Schritt muss
dringend die Einführung eines wei-
teren Screeningzeitpunktes um das
erste Lebensjahr diskutiert werden.
Nur bei frühzeitiger Entdeckung von
Sehstörungen können Amblyopien
wirksam verhindert werden. Mit den
Fachgruppen Augenheilkunde sowie
Kinder- und Jugendheilkunde wurde
darüber bereits grundlegender Kon-
sens gefunden. Darüber hinaus sollte
flankierend die Inanspruchnahme
der Augenuntersuchung mit zwei
Jahren, die nur bei etwa 30 Prozent
liegt, durch geeignete Maßnahmen
verbessert werden.
Das Hörscreening ist im Ver-
gleich weniger gut evidenzgesichert.
Die Rückläufe zeigen aber, dass bei
einigen Kindern relevante Hörbe-
einträchtigungen vorlagen. Proble-
matisch ist hier besonders, dass die
OAE-Messungen aus organisatori-
schen bzw. Ressourcengründen zum
gleichen Zeitpunkt wie das Sehscree-
ning durchgeführt werden müssen.
Um mit der beschränkten Zahl von
Testerinnen alle Kindergärten an-
zufahren, liegen die ersten Termine
bereits in der Infektzeit, was natur-
gemäß die Anzahl der auffälligen
Kinder durch Paukenergüsse erhöht.
Dadurch kommt es zu einem „Peak“
der auffälligen Kinder, die aufgrund
der Empfehlung zur HNO-Ärztin
bzw. HNO-Arzt angemeldet werden.
Zum anderen ergibt sich aber auch
die Schwierigkeit, dass zum Unter-
suchungszeitpunkt die akute Prob-
lematik schon wieder verschwunden
ist und ein Normalbefund erhoben
wird.
Um einer unnötigen Belastung
der HNO-Fachärztinnen bzw. HNO-
Fachärzte vorzubeugen, wurde in
Absprache der beiden Fachgruppen
vereinbart, dass dieses Kindergarten-
jahr bei einem auffälligen Hörscree-
ningbefund auch die Kinderärztin
bzw. der Kinderarzt eine Untersu-
chung vornehmen kann. Sollte sich
dann noch eine Auffälligkeit ergeben,
erfolgt die gezielte HNO-Zuweisung.
Die quartalsweise Übermittlung
der ausgefüllten Informationsbögen
durch die untersuchenden Praxen an
die aks gesundheit ist wesentlich für
die weitere qualitative Auswertung.
Ein ungelöstes Problem stellen
die am Tag des Screenings nicht an-
wesenden Kinder dar. Bisher ist es aus
Ressourcengründen nicht möglich,
Kindergärten mehrmals anzufahren.
Hier kann derzeit nur die Empfeh-
lung gemacht werden, das Kind von
entsprechenden Fachärztinnen bzw.
Fachärzten ohne Verdachtsmoment
untersuchen zu lassen.
Für die Bereitschaft zur Mitar-
beit und Unterstützung bedanken
wir uns bei allen Kolleginnen und
Kollegen ganz herzlich!
Verfasser:
Dr. Harald Geiger, MPH
Ärztlicher Leiter Kinder und Jugend
aks gesundheit GmbH
Gesundheitsbildung
Rheinstraße 61
6900 Bregenz
Tel. 055 74/202-0
»Der sichere Baby-Schlafsack«
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Vision Screening forChildren 1 to 5 Years of Age: US Preventive Services Task Force Recommendation Statement US Preventive Services Task
Force. (2011). Vision Screening forChildren 1 to 5 Years of Age: US Preventive Services Task Force Recommendation Statement. Pediatrics,
127(2), p 341. doi:10.1542/peds.2010-3177
Arzt im Ländle
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