AUS DER KAMMER
... aus der Kurie Angestellte Ärzte
VON KURIENOBMANN VP DR . HERMANN BLASSNIG
Gesundheitspolitischer Dialog
D
er von der Ärztekammer
für Vorarlberg initiierte
Gesundheitspolitische
ialog
zwischen dem Vorarlberger
Gesundheitsfonds und der Kurie
der Angestellten ist geführt und
wurde vom überwiegenden Teil der
involvierten Personen auf beiden
Seiten als interessante, durchaus
gelungene und wichtige Veranstal-
tung erlebt.
Zur Erinnerung:
Gemeinsam definiertes Ziel dieses
Dialoges war, die mittel- und län-
gerfristige Zukunft der intramu-
ralen Gesundheitsversorgung im
Land zu diskutieren. Ideen undVor-
schläge zu Strukturverbesserungen
sowie Bedenken der Ärzte sollten in
die diffizile Weiterentwicklung die-
ses komplexen Systems einfließen.
Dass hinsichtlich der Übernahme
der ärztlichen Sicht bei den künftig
anstehenden Entscheidungen (Re-
gionaler Strukturplan Gesundheit
2020, Landeszielsteuerungsverträ-
ge, etc.) keine Verbindlichkeit sei-
tens des Gesundheitsfonds zugesagt
werden konnte, versteht sich von
selbst.
Fest steht jedoch eines: Eine all-
fällige Nicht-Berücksichtigung der
Expertensicht muss explizit be-
gründet werden !
Teilnehmer an den insgesamt 4
Workshops von März bis Juni 2014
waren:
Dr. Johannes Hohenauer, Modera-
tion (Ebner Hohenauer HC Con-
sult, KHBG-Aufsichtsrat)
Dr. Harald Kraft (Geschäftsführer
Landesgesundheitsfonds, Leiter der
Abteilung IVb)
Dr. Ulrich Tumler (Geschäftsführer
Landesgesundheitsfonds, VGKK)
Dr. Andreas Mischak (Landesge-
sundheitsfonds)
Ing. Harald Hefel (Landesgesund-
heitsfonds)
Dr. Hermann Blaßnig (Obmann
Kurie der Angestellten)
Primaria Dr. Ruth Krumpholz
(Kurienobmann-Stellvertreterin)
Abteilungsleiter/Stellvetreter fast
aller medizinischen Abteilungen
im Land
Mag. Stefan Holzer (Jurist der Ku-
rie der Angestellten)
Es wurde den anwesenden ärztli-
chen Abteilungsleitern und -leiterin
(bzw. deren Vertretern und Vertre-
terinnen) die Möglichkeit geboten,
in der gemeinsam vorbereiteten
Diskussion – fachspezifisch, inter-
disziplinär und in die Zukunft
schauend – mögliche oder aus ih-
rer Sicht unmögliche organisatori-
sche Szenarien zu zeichnen. Relativ
„tabulos“ thematisiert wurden Vor-
und Nachteile von gewachsenen
Strukturen im Land hinsichtlich
Qualität, Patienten- und Mitarbei-
terfreundlichkeit. Diskutiert wurden
mögliche Veränderungen von int-
radisziplinär-standortübergreifend
geführten Abteilungen bis hin zum
Großspitalsneubau auf der „grünen
Wiese“ – als allfällige Konsequenz
der berufständischen demografi-
schen Entwicklung. Dem gegen-
über stand aber auch der Wunsch
nach einer wohnortnahen Patien-
tenversorgung durch die derzeit be-
stehenden Strukturen.
Ich denke, es wurden alle, aus heu-
tiger Sicht relevanten Aspekte, an-
gesprochen und die aus ärztlicher
Perspektive für sinnvoll erachteten
Vorstellungen für die Zukunft ein-
gebracht.
Die Diskussionsbeiträge wur-
den protokolliert, das zusammen-
gefasste Gesamtergebnis wird der
versammelten Kurie im Frühherbst
präsentiert.
Mit Fortdauer der Diskussion
zeigte sich sehr eindrücklich das
Ausmaß der systemimmanenten
Heterogenität der intramuralen
Versorgungslandschaft. Nicht zu-
letzt daraus resultiert die Notwen-
digkeit, die Meinungen derjenigen
zu hören, welche vor Ort ärztliche
Leistungen auf hohem Niveau er-
bringen bzw. dafür Sorge tragen,
dass diese entsprechend erbracht
werden.
Die Arbeitswelten und Sicht-
weisen der beiden Diskussions-
gruppen liegen naturgemäß sehr
weit auseinander. Umso wichtiger
ist eine konstruktive Kommuni-
kation und die Möglichkeit Ein-
blick in die jeweilig andere Welt zu
bekommen. Nur so können für alle
Beteiligten attraktive und „lebbare“
Versorgungstrukturen entstehen und/
oder erhalten werden.
Kurienobmann VP
Dr. Hermann Blaßnig
ARZT IM LÄNDLE
07-2014
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