keit des Hausarztes nicht ersetzen.
Er kann diese beim Hausarzt an-
sprechen. Der Koordinator kann im
Notfall nicht gerufen werden. Der
Koordinator sorgt strukturell und
konzeptionell für Vertretungen. Er
achtet darauf, dass die Kontinuität
der Palliativbehandlung gewähr-
leistet ist.
Der Ärztliche Koordinator ach-
tet auf den notwendigen Bestand
an Notfallmedikamenten und kom-
muniziert das Medikamentendepot
mit den Hausärzten.
Interdisziplinäre Fallbesprechun-
gen sollen Sache des Hausarztes
sein. Diese können durch den Ärzt-
lichen Koordinator angeregt, und
wenn es notwendig erscheint, mo-
deriert werden.
Wir erwarten, dass wir mit die-
sem Projekt einen Prozess verstär-
ken, der ein würdiges Sterben im
Pflegeheim noch verbessert. Wir
sehen das auch als einen wesentli-
chen Baustein von Palliative Care
imWandel, im Gesamtkonzept „für
alle, die es brauchen“.
in den letzten Jahren vom Kranken-
haus und von zu Hause in die Pfle-
geheime verlagert. Vor 10 Jahren
sind 5% der Vorarlberger in Pflege-
heimen verstorben, 2013 waren es
21% (Abb 3). Wir sollten uns dar-
auf vorbereiten, dass Pflegeheime
auch kleine Palliativeinheiten ein-
richten wie die Demenzstationen,
personell und fachlich entspre-
chend ausgestattet. Das rechnet
sich, in dem Notarzteinsätze und in
der Sterbephase unwürdige akute
Krankenhauseinweisungen redu-
ziert werden. Voraussetzung ist al-
lerdings, dass neben der bewährten
hausärztlichen Tätigkeit Kommu-
nikation und ethischer Diskurs in-
tensiviert werden.
Ärztlicher Koordinator imPflege-
heim
Eine stabile Versorgung der Be-
wohner wird hausarztzentriert
gewährleistet. Hausärzte kennen
die Vorgeschichte, die aktuellen
Leiden und die sozialen Systeme.
Dazu gibt es regelmäßige, struktu-
rierte und vorbereitete Visiten.
Dennoch sind terminale Krisensi-
tuationen und entsprechende Not-
fallmedikamente dringend voraus-
schauend zu planen. Das Land Vor-
arlberg startet im September ein Pi-
lotprojekt zum Ärztlichen Koordi-
nator in Pflegeheimen. Dieses wird
von der Fachhochschule Dornbirn
evaluiert und wissenschaftlich be-
gleitet. Weitere Heime sind einge-
laden, sich an einer diesbezüglichen
Systemanalyse zu beteiligen.
Aufgaben des Ärztlichen Koordi-
nators
• Krisenplan für jeden Heimbewoh-
ner und vorausschauende Pla-
nung in einer zu erwartenden Ter-
minalphase
• Erfassung des mutmaßlichen Wil-
lens/Patientenverfügung
• Kommunikation mit dem Haus-
arzt (Moderator zwischen Pflege
und Medizin)
• Einschätzung der Gesamtsituati-
on bei Aufnahme (Case und Care
Management, Spitalsentlassung)
• Moderation von Fallbesprechun-
gen mit Pflege; Hausarzt und ev.
Angehörigen
• Kommunikation mit dem mobi-
len Palliativteam
• Förderung der Schulung und Wei-
terbildung des Pflegepersonals in
Palliative Care
Der Krisenplan wird vom behan-
delnden Hausarzt erarbeitet. Der
Ärztliche Koordinator soll die
Hausärzte motivieren, einen Kri-
senplan zu erstellen. Der Ärztliche
Koordinator kann die Erreichbar-
AB 1. SEPTEMBER IST ALLES NEU.
Wir übersiedeln mit unserem Team in die Kapuzinergasse 6/9 in Dornbirn.
Die neue Ordination befindet sich direkt an der Stadtstraße,
schräg gegenüber vom Stadtbad. Wir freuen uns auf Sie.
T 05572 / 37 28 90, F DW90,
,
Dr. Siegfried Hartmann
Abb. 3: Sterbeorte in Vorarlberg (1988– 2013)
ARZT IM LÄNDLE
09-2014
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