ÖÄK

Auch abseits der Pandemie gibt es für den neuen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein viel zu tun, betont die Österreichische Ärztekammer.

Die Österreichische Ärztekammer begrüßt die Entscheidung, mit dem Allgemeinmediziner Wolfgang Mückstein ärztliche Kompetenz in das Gesundheitsministerium zu holen: „Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Wolfgang Mückstein, der als Leiter eines Primärversorgungszentrums und durch sein Engagement bei der Wiener Ärztekammer das Gesundheitssystem und seine Herausforderungen bestens kennt“, sagt Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen und der Wiener Ärztekammer: „Ich freue mich, dass er diese Aufgabe übernimmt und wünsche ihm viel Erfolg.“

„Als Allgemeinmediziner mit einem Kassenvertrag weiß Mückstein genau, wo der Schuh drückt“, begrüßt auch ÖÄK-Vizepräsident und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, Johannes Steinhart, die Entscheidung. Was die Pandemie angehe, müsse jetzt prioritär die Immunisierung der Bevölkerung im Fokus stehen: „Dieses Impfchaos muss jetzt endlich in den Griff bekommen werden, wir müssen so schnell wie möglich die Bevölkerung durchimpfen“, betont ÖÄK-Vizepräsident und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, Harald Mayer.

Versorgungslücken schließen
Die Österreichische Ärztekammer verweist darauf, dass es für den Nachfolger von Rudolf Anschober viel zu tun gibt: „Im niedergelassenen Bereich bedarf es endlich deutlicher Investitionen: Gerade im Kassenbereich herrscht Stagnation, schon jetzt werden die von uns vorhergesagten Lücken immer größer, dazu steht eine erhebliche Pensionierungswelle bevor“, sagt Steinhart, der ein rasches Handeln beispielsweise zur Attraktivierung der Kassen-Allgemeinmedizin einforderte. „Dieses Problem muss endlich an der Wurzel gepackt und gelöst werden“, so Steinhart.

Zudem müsse dringend dem Trend entgegengewirkt werden, dass Spitalsärzte die Versorgungslücken als Hausärzte füllen müssen, ergänzt Mayer. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, die Spitäler zu entlasten. Man dürfe nicht vergessen, dass die Spitäler auch der Ort der Ausbildung seien: „Ohne Ressourcen wird es nicht gehen, schließlich geht es darum, die hohe Qualität in der Ausbildung der Ärzte zu erhalten, den Ärztenachwuchs zu fördern und zu verhindern, dass er ins Ausland flüchtet“, sagt Mayer. Nur mit ausreichendem, gut ausgebildeten, Nachwuchs könne man langfristig die Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau in Österreich garantieren, betont die ÖÄK.