ÖÄK, COVID-19

Gerade in den Alters- und Pflegeheimen sei die Rate der COVID-Drittimpfungen noch sehr gering. Das ist problematisch, unterstreicht Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer.

Konkrete Programme für eine umfassende Durchimpfung in den Alten- und Pflegeheimen fordert Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer. Derzeit liege die Rate der COVID-Drittimpfungen in den Alten- und Pflegeheimen erst bei rund einem Drittel, zudem mangle es an Impulsen, die Rate zu erhöhen. „Die Erfahrungen aus Israel zeigen uns deutlich, dass der Impfschutz nach einigen Monaten nachlässt und es zu mehr Impfdurchbrüchen kommt. Daher empfiehlt das Nationale Impfgremium auch Bewohnerinnen und Bewohnern von Alten-, Pflege- und Seniorenwohnheimen, sowie Personen ab 65 Jahren eine weitere Impfung ab sechs Monate nach der Erstimmunisierung.“ Ebenso ist die dritte Impfung auch für das Personal in den Heimen sowie für das Personal im Gesundheitsbereich im Allgemeinen sechs Monate nach der Erstimmunisierung möglich. „Es ist entscheidend, diese dritte Impfung auch wahrzunehmen“, betont Szekeres: „Die Infektionszahlen steigen wieder deutlich an und es ist wichtig, dass gerade die vulnerabelsten Gruppen bestmöglich geschützt sind.“ Expertenmeinungen und die Studienlage würden darauf hindeuten, dass die dritte Impfung wieder einen hohen und langfristigen Impfschutz herstellt.

„Wir brauchen für die Menschen, die einem besonders hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind und für die Menschen, die durch die Infektion besonders gefährdet sind, den besten Schutz, den es gibt. Glücklicherweise gibt es mittlerweile ausreichend Impfstoff – es ist nun jede und jeder gefordert, seinen Beitrag zu leisten, dass wir alle möglichst glimpflich über den Winter kommen“, plädiert Szekeres für eine großflächige und umfassende Durchimpfung der vulnerablen Gruppen. Doch auch bei den übrigen Bevölkerungsgruppen gäbe es noch Luft nach oben. „Die Gesamt-Durchimpfungsrate ist leider immer noch nicht auf einem Niveau, das uns entspannt in die kalte Jahreszeit gehen lässt. Jede und jeder sollte nun seinen Beitrag leisten, dass uns allen weitere Lockdowns erspart bleiben und unsere Intensivstationen genug Kapazitäten haben, um keine Operationen verschieben zu müssen“, appelliert Szekeres. „Durch verschobene Operationen drohen uns sonst schwere Kollateralschäden, die vermeidbar wären.“