ÖÄK, Spitalswesen

Dem gesamten Spitalspersonal stehe durch den aufopferungsvollen Einsatz in der Pandemie ein noch größeres Plus als den Metallern zu, sagt der Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer.

Die Bundeskurie der angestellten Ärzte der Österreichischen Ärztekammer fordert eine Gehaltsanpassung für das gesamte Spitalspersonal. Diese müsse, so Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, mindestens 5 Prozent betragen: „Wenn die Metaller bei ihrer KV-Verhandlungsrunde heute 3,55 Prozent mehr Lohn zugesprochen bekommen haben, dann dürfen wir mit Recht fordern, dass dem Spitalspersonal, das seit den knapp zwei Jahren der Corona-Pandemie nahezu Übermenschliches leistet, um die Patientenversorgung in den Spitälern auf höchstem Niveau aufrecht zu erhalten, mehr Gehaltserhöhung als den Metallern zugesichert wird.“

Es fehle derzeit leider ohnehin großteils an motivierenden Faktoren für das Spitalspersonal durch die Politik, um zu verhindern, dass es weitere personelle Abgänge, die es während der Pandemie vermehrt gegeben hat, zu verhindern. Mayer: „Eine Gehaltsanpassung um mindestens 5 Prozent wäre daher ein deutliches und überfälliges Zeichen der Wertschätzung für die trotz der erschwerten Bedingungen großartigen Leistungen des Spitalspersonals.“ Dass zum Beispiel der maximal 500-Euro-Coronabonus, der ja ohnehin nicht an das gesamte Personal ausgezahlt wird, von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein lange angekündigt war, aber eine gefühlte Ewigkeit nichts passiert ist, zeuge eben nicht von dieser Wertschätzung.

Ein höheres Gehalt könne aber nur ein Puzzleteil für eine dringend nötige Strategie sein, um abzusichern, dass das österreichische Gesundheitssystem – und insbesondere die Versorgungsqualität in den Spitälern – auch in Zukunft auf Spitzenniveau abgesichert werden kann. „Das Virus wird bleiben, die Zahl der chronisch Erkrankten wird weiter steigen, daher benötigen wir für jeden Bereich die besten Fachkräfte in den Spitälern. Neben der Gehaltsanpassung, um das derzeit aktive Personal, speziell auch in der Pflege, zu halten, werden weitere Initiativen in Richtung Ausbildungsoffensiven und Rekrutierung von mehr Personal unbedingt nötig sein“, betont Mayer.