ÖÄK, Gesundheitswesen

Österreichische Ärztekammer hofft nach dem dritten Wechsel im Gesundheitsministerium in der aktuellen Regierungskoalition auf Kontinuität und Stabilität.

Auf Wolfgang Mückstein, der im April 2021 Rudolf Anschober ablöste, folgt nun nicht einmal ein Jahr später Johannes Rauch als neuer Gesundheitsminister – die Österreichische Ärztekammer begrüßt den neuen Minister, der als vielseitiger Polit-Profi gilt, und wünscht ihm viel Erfolg für seine anstehenden Aufgaben. ÖÄK-Präsident Thomas Szekeres appelliert aber zugleich: „Wir hoffen, dass im Gesundheitsministerium jetzt endlich Kontinuität einzieht. Das österreichische Gesundheitssystem braucht dringend Stabilität für die vielen Aufgaben und Herausforderungen, die gemeistert werden müssen.“

Das gelte sowohl für den niedergelassenen wie für den Bereich der angestellten Ärztinnen und Ärzte in Österreich: „Es muss sehr rasch eine vorausschauende Gesundheitspolitik her“, fordert Szekeres. Dabei geht es um Investitionen im niedergelassenen wie auch im Spitalsbereich – zum einen müssten bestehende und durch die Pensionierungswelle bald drohende, weitere Lücken in der Versorgung durch niedergelassene Kassenärzte geschlossen werden. Fehlentwicklungen wie die drohende Wirkstoffverschreibung müssten gestoppt werden. Zum anderen bestehe Handlungsbedarf im Spitalsbereich, um dem Trend entgegenzuwirken, dass Spitalsärzte die Versorgungslücken bei den Hausärzten ausgleichen müssen. „Die Österreichische Ärztekammer ist gerne bereit, mit ihrer Expertise dabei mitzuarbeiten, dass die Verzahnung von intra- und extramuralem Bereich besser und nachhaltig gelingt.“

Weiters sei es wichtig, so der ÖÄK-Präsident, auch in die Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte zu investieren und die Arbeitsbedingungen generell zu verbessern, um so den Ärztenachwuchs zu fördern und zu motivieren, in Österreich zu bleiben und nicht ins Ausland zu gehen. „Nur wenn die genannten Punkte angegangen und in einen praktikablen Plan gegossen werden, können wir die Gesundheitsversorgung in Österreich auf dem derzeitigen hohen Niveau halten. Die Österreichische Ärztekammer bietet dem neuen Gesundheitsminister dabei ihre Zusammenarbeit und ihr Know-how an, die ÖÄK hat sich in der Vergangenheit jederzeit als konstruktive Partnerin mit Handschlagqualität erwiesen.“

Dem scheidenden Minister Wolfgang Mückstein dankte Szekeres für seinen Einsatz: „Er hat in einer zugegeben sehr schwierigen Zeit sein Bestes gegeben. Ich danke ihm, dass er in diesen Krisenzeiten das Amt und diese besondere Herausforderung übernommen hat und wünsche ihm persönlich alles Gute für die Zukunft, insbesondere für seine Rückkehr in seinen Job als Allgemeinmediziner.“