ÖÄK, MUKI

Die heute beschlossenen Erweiterungen seien zwar sehr positiv, dennoch gibt es bei der Valorisierung weiter nur vage Absichtserklärungen, hält die Österreichische Ärztekammer fest.

„Es freut uns sehr, dass sich Gesundheitsministerium und Familienministerium beim Mutter-Kind-Pass auf einige wesentliche Punkte einigen konnten“, kommentiert Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, den entsprechenden Bericht, der heute im Ministerrat eingebracht wurde. „Einen zentralen Punkt, die Valorisierung der Honorare, hat man aber weiter ausgespart“, hält Steinhart fest. Die Leistungserweiterungen und die Digitalisierung seien natürlich vollumfänglich zu begrüßen, so der ÖÄK-Präsident: „Schließlich deckt sich das mit den Forderungen, die wir schon vor Jahren zur Weiterentwicklung des Mutter-Kind-Passes auf den Tisch gelegt haben.“ Zur Valorisierung gebe es aber weiter keine konkreten Angaben, nur die Ankündigung von Verhandlungen und das vage Bekenntnis, dass die Leistungen „angemessen“ bezahlt werden sollen.

„Ich sehe in Bezug auf die Honorare hier weiter keine großen Fortschritte“, sagt Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Absichtserklärungen und Versprechungen habe man schon in mehr als ausreichender Zahl gehört. „Ohne fixe und ausreichende Ergebnisse bei den seit über einem Vierteljahrhundert nicht mehr angepassten Honoraren wird es auch die Erweiterungen nicht geben, so begrüßenswert diese auch sind“, erinnert Wutscher. Die Beschlüsse der Landesärztekammern sind eindeutig und lassen keinen Spielraum, so der ÖÄK-Vizepräsident. „Wenn die Tariffrage nicht fair und leistungsgerecht gelöst wird, dann werden die beschlossenen Kündigungen schlagend werden“, unterstreicht Wutscher.

„Man ist ein kleines Stück vom Fleck gekommen, aber von einer Vollzugsmeldung sind wir weiter weit entfernt“ interpretieren Steinhart und Wutscher die heutigen Entwicklungen: „Dafür braucht es jetzt endlich Tempo und Abschlussqualitäten. Die Zeit drängt nach wie vor.“