ÖÄK, Finanzausgleich

Wenn es jetzt in Finanzausgleich und Budget ums Eingemachte geht, darf auf keinen Fall vergessen werden, die Projekte des Gesundheitsbereiches zu berücksichtigen, appelliert die Österreichische Ärztekammer.

„Das Zeitfenster ist nur noch kurze Zeit offen, die Gesundheitsversorgung in Österreich nachhaltig abzusichern“, erinnert Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, da der Finanzausgleich in die heiße Phase der Detailarbeit eintritt und die Budgetrede des Finanzministers bevorsteht. Steinhart weist auf die zahlreichen Weichenstellungen hin, die jetzt erfolgen und die Projekte, die dringend umgesetzt werden müssen: „Eine vernünftige Patientenlenkung, der einheitliche Leistungskatalog im Kassenbereich, Verstärkung von Präventionsmaßnahmen, Investitionen in die Digitalisierung und die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen von Ärztinnen und Ärzten – all das muss jetzt angegangen und finanziert werden, damit unser Gesundheitssystem nachhaltig und zukunftssicher wird“, betont der ÖÄK-Präsident und verweist auf die einstimmige Resolution der Österreichischen Ärztekammer zur Gesundheitsversorgung der Zukunft: „In diesem Papier haben die Vertreterinnen und Vertreter der angestellten und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, die gemeinsam für die Interessen der rund 48.000 österreichischen Ärztinnen und Ärzte stehen, festgehalten, wie das österreichische Gesundheitssystem weiterentwickelt werden muss, um den aktuellen Abwärtstrend aufzuhalten und umzukehren“, fordert Steinhart die politisch Verantwortlichen zur Umsetzung auf.

Weg der Patienten vorgeben
„Allen voran muss sofort eine funktionierende und verbindliche Patientenlenkung her“, befindet Harald Mayer, ÖÄK-Vizepräsident und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte: „Da es genau diese bei uns nicht gibt und jeder ungebremst in die Spitalsambulanzen kommen kann, werden die Arbeitsbedingungen in unseren Spitälern immer schlechter.“ Der Weg des Patienten müsse ganz klar von der Politik vorgegeben sein und nach dem Prinzip digital vor niedergelassen-ambulant vor spitalsambulant vor stationär ablaufen, so Mayer, der betont: „Solange es diese Patientenlenkung nicht gibt, müssen wir in unsere wichtigste Ressource, das Personal in den Ambulanzen, massiv investieren, damit wir nicht riskieren, dass bald keiner mehr da ist, um das Gesundheitssystem vor dem Kollaps zu bewahren.“ Diese Mittel müssten jetzt zur Verfügung gestellt werden, so Mayer.

Lösungen mit Hand und Fuß
„Der einheitliche Leistungskatalog und die Weiterentwicklung der Vorsorgeuntersuchungen sind zwei Eckpfeiler eines modernen niedergelassenen Bereichs“, unterstreicht Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Dafür müssten nun die finanziellen Rahmenbedingungen geschaffen werden, zu Ausgestaltung und Umsetzung sei man bereits in sehr konstruktiven Gesprächen mit Gesundheitskasse beziehungsweise Dachverband. „Es kann sich jeder sicher sein, dass Lösungen, die Ärztekammer und Kasse gemeinsam erarbeiten, Hand und Fuß haben und zum Besten aller Beteiligten sein werden – sowohl für die Versicherten als auch für die Ärztinnen und Ärzte“, unterstreicht Wutscher.