ÖÄK, Gesundheitssystem

Dass die Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem deutlich gesunken ist, verwundert den Präsidenten der Österreichischen Ärztekammer nicht.

Die Ergebnisse der jüngsten Spectra-Umfrage zur Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem seien keine Überraschung: „Sie zeigen schwarz auf weiß die Fehlentwicklungen auf, vor denen die Ärztekammer seit Jahren warnt“, sagt Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer. Der aktuellen Erhebung zufolge seien 42 Prozent der 1000 Befragten der Meinung, das österreichische Gesundheitssystem sei „mittelmäßig“ bis „sehr schlecht“. 2021 hätten nur 28 Prozent eine derartige Bewertung vorgenommen, so das Institut.

Lösungsvorschläge werden ignoriert
„Der Ärztemangel im öffentlichen Bereich, der für lange Wartezeiten auf Behandlungs- und OP-Termine verantwortlich ist, der Handlungsbedarf bei Kassenleistungen und der generelle Trend hin zur Zwei-Klassen-Medizin werden von den Menschen zurecht zunehmend kritisiert“, so Steinhart. Die Warnungen und Lösungsvorschläge der Ärzteschaft seien zu lange ignoriert worden. Verbesserung der Ärzteausbildung, u.a. durch bessere personelle Ressourcen, ein einheitlicher und moderner Leistungskatalog und auch flexible Kassenverträge – das seien Beispiele dafür, wie die derzeitigen Probleme im Gesundheitsbereich gelöst werden könnten.

Politik gefordert
„Fast 80 Prozent der Befragten schätzen die Lage völlig richtig ein, wenn sie die Politik gefordert sehen, diese Zustände zu verbessern und unser Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen“, sagt Steinhart. Diesem Appell könne er sich nur anschließen: „Unser Maßnahmenkatalog liegt längst bereit und wir arbeiten gerne mit, um die Gesundheitsversorgung in Österreich zu verbessern“, so der ÖÄK-Präsident abschließend.