ÖÄK, Gesundheitsreform

Die Stärkung der öffentlichen Gesundheitsversorgung darf keine leere Worthülse bleiben, betont ÖÄK-Vizepräsident Edgar Wutscher.

Vor drei Monaten wurde im Sommer-Ministerrat ein Paket mit dem Ziel präsentiert, die öffentliche Gesundheit zu stärken. „Das Versprechen der Bundesregierung, bis Jahresende 100 zusätzliche Kassenstellen zu schaffen, bleibt bis heute lediglich ein Versprechen, denn eine konkrete Umsetzung ist derzeit nicht in Sicht“, kritisiert Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Erst jüngst habe ÖGK-Obmann Andreas Huss kritisiert, dass sich diese Ankündigung des Bundeskanzlers für heuer sicher nicht ausgehen werde: „Der Kassenärztemangel ist aber real und wird sich bei einer reinen Ankündigungspolitik ohne konkrete Handlungen nur weiter verschärfen“, warnt Wutscher.

Ähnlich frustrierend sei das Thema Präventionsmedizin: „Man hatte den Eindruck, dass die Politik sich zuletzt zur Vorsorgemedizin bekannt hat – wie passt das dann damit zusammen, dass von der ursprünglich angedachten Investition in die Prävention und Gesundheitsförderung für Jugendliche und junge Erwachsene kein Wort mehr zu vernehmen ist?“, wundert sich Wutscher: „Wenn die Gesundheitsreform mehr sein soll als ein reines Lippenbekenntnis, dann muss jetzt in die öffentliche Gesundheit investiert werden, mit der Präventionsmedizin als starken, ausgebauten Bereich“, appelliert Wutscher an die Regierung.