VORARLBERG, SPITÄLER

Einigung ist wichtig für Arbeitsbedingungen, Ausbildungsqualität und Versorgungssicherheit

Nach intensiven aber fairen und respektvollen Verhandlungen konnten die Systempartner Ende dieser Woche eine tragfähige Einigung zur Verlängerung der Betriebsvereinbarung nach dem Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz (KA-AZG) erzielen. Damit sind in den Vorarlberger Spitälern auch über die kommenden Weihnachts- und Neujahrsfeiertage die Personaleinteilungen und Dienstzeiten gesichert – damit verbunden auch die Rund-um-die-Uhr-Versorgung der Patientinnen und Patienten im Land.

Im Wesentlichen ermöglicht die Betriebsvereinbarung, dass Spitalsärzt:innen über die gesetzliche Maximalarbeitszeit hinaus Dienst versehen dürfen. Diese Vereinbarung wäre Ende November ausgelaufen, weil sie an die vom Land versprochene Gehaltsanpassung geknüpft war – die ja zwischenzeitlich zum Erliegen kam. Nun aber geht es weiter.

„Diese Vereinbarung ist ein zentraler Baustein, um die Arbeitsbedingungen der angestellten Ärztinnen und Ärzte abzusichern – insbesondere in einer Phase, in der die Lohnreform noch ausständig ist“, betont Dr. Alexander Loibnegger, Kurienobmann der angestellten Ärzte Vorarlbergs. Die Einigung umfasst zentrale Verbesserungen, die nach einem offenen, lösungsorientierten Dialog mit allen Verhandlungspartnern wiederhergestellt und weiterentwickelt wurden. Dazu zählen unter anderem:

  • Wiederherstellung der ursprünglichen Laufzeit der Betriebsvereinbarung mit klarer Verlängerungsoption.
  • Stärkung der Arbeitsbedingungen durch definierte Maßnahmen in Führung, Onboarding und interprofessioneller Zusammenarbeit.
  • Einheitliche Kommunikationsrichtlinien zwischen den Häusern sowie klar geregelte Verantwortlichkeiten in der fachlichen Zusammenarbeit.
  • Konkrete Schritte zur Weiterentwicklung der Ausbildungsqualität, etwa Prüfungsgebührenübernahme, Lernurlaub und klar strukturierte Rotationsregeln.
  • Perspektiven für Oberärztinnen und Oberärzte mit spezieller Fachexpertise durch neue Modelle und transparente Entscheidungswege.
  • Moderne, nachvollziehbare Vergütungssysteme für Dienste, die ab 2026 in Kraft treten.

„Die erzielte Einigung zeigt, dass konstruktive Lösungen möglich sind, wenn man auf Augenhöhe miteinander verhandelt – klar in der Sache, respektvoll im Umgang“, sagt Loibnegger. Gleichzeitig wurde vereinbart, dass das Verhandlungsteam von Land Vorarlberg, Krankenhausbetriebsgesellschaft, Zentralbetriebsrat und Ärztekammer in den kommenden Wochen einen verbindlichen Fahrplan für die Lohnreform sowie weitere strukturelle Themen ausarbeiten wird. Dieser Prozess wird von monatlichen Steuerungsrunden begleitet.

„Wir haben jetzt ein solides Fundament geschaffen. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, zentrale Zukunftsthemen wie Lohnreform, Treueprämie und Dienstrechtsnovelle gemeinsam voranzubringen“, sagt Loibnegger: „Mein Ziel bleibt unverändert: faire Arbeitsbedingungen, verlässliche Strukturen und eine starke ärztliche Ausbildung – als Basis für eine sichere Versorgung der Bevölkerung in Vorarlberg.“